Kompaktes, lichtstarkes, preisgünstiges und leichtes Allroundobjektiv
Sigma 28-70 mm F2.8 DG DN Contemporary als preisgünstiges Standardzoom
2021-02-24 Mit dem Sigma 28-70 mm F2.8 DG DN Contemporary kündigt der japanische Objektivspezialist ein äußerst kompaktes, leichtes und preisgünstiges Allroundobjektiv an, das von der optischen Leistung dem großen Bruder Sigma 24-70 mm F2.8 DG DN Art in Nichts nachstehen soll. Es handelt sich um ein für spiegellose Vollformat-Systemkameras mit Sony-E und Leica-L-Bajonett gerechnetes Objektiv. (Benjamin Kirchheim)
Bei einer Länge von 10,2 und einem Durchmesser von 7,2 Zentimetern bringt das Sigma 28-70 mm F2.8 DG DN Contemporary lediglich 470 Gramm auf die Waage. [Foto: Sigma]
Bei einer Länge von 10,2 und einem Durchmesser von 7,2 Zentimetern bringt das Sigma 28-70 mm F2.8 DG DN Contemporary nur 470 Gramm auf die Waage. Damit ist es 2,1 Zentimeter kürzer, 1,6 schlanker und 365 Gramm leichter als das Sigma 24-70 mm F2.8 DG DN Art. Selbst das vergleichbare Tamron 28-75 mm F2.8 Di III RXD ist größer (1,5 Zentimeter länger) und schwerer (gut 70 Gramm). Einen guten Teil zu den geringen Abmessungen trägt die kürzeste Brennweite von 28 statt 24 Millimeter bei, die allerdings den diagonalen Bildwinkel von 85 auf 75 Grad verringert. Das reduziert auch das Gewicht, wobei die Materialwahl des Gehäuses ebenfalls eine Rolle spielt. Hierbei hat Sigma sich für Kunststoff entschieden.
Wichtige Gehäuseelemente wie etwa der beim Zoomen ausfahrende Tubus bestehen aus TSC (Thermally Stable Composite), einem hochfesten Polycarbonat, das thermisch so stabil wie Aluminium ist. Gegen Spritzwasser und Staub ist das Gehäuse indes nicht geschützt, trotzdem befindet sich am Bajonett eine Dichtlippe. Des Weiteren haben die Sigma-Ingenieure darauf geachtet, dass die Spaltmaße sehr gering ausfallen, so dass das Objektiv durchaus leichtem Regen standhalten soll. Die Frontlinse soll dank einer speziellen Beschichtung wasser- und ölabweisend sein.
Der beim Zoomen ausfahrende Tubus des Sigma 28-70 mm F2.8 DG DN Contemporary besteht aus einem thermisch stabilen Polycarbonat. Die tulpenförmige Streulichtblende gehört zum Lieferumfang. [Foto: Sigma]
Die optische Konstruktion setzt sich aus 16 Linsen zusammen, die in zwölf Gruppen angeordnet sind. Drei asphärische sowie je zwei FLD- und SLD-Linsenelemente sollen optische Fehler minimieren, darunter insbesondere Farblängsfehler und sagittales Koma, die sich nicht in der Kamera korrigieren lassen. Das soll für eine hohe Auflösung bis an den Bildrand sorgen. Die kameraseitige Korrektur optischer Fehler wird darüber hinaus ebenfalls unterstützt. Außerdem kommt neben der Super-Multi-Layer-Vergütung mit dem Nano Porous Coating auch eine Nanovergütung für verringerte Reflexionen zum Einsatz. In mehreren Schritten waren außerdem die "Sigma Ghostbusters" aktiv, um die Streulichtempfindlichkeit und die Bildung von Geisterbildern zu minimieren. Eine tulpenförmige Streulichtblende gehört außerdem zum Lieferumfang.
Das Sigma 28-70 mm F2.8 DG DN Contemporary besitzt neben dem Fokus- sowie dem Zoomring einen AF-MF-Schalter. [Foto: Sigma]
Die Ausstattung mit Bedienelementen wurde auf das Nötigste reduziert. Neben dem Fokus- und Zoomring besitzt das Sigma 28-70 mm F2.8 DG DN Contemporary nur noch einen AF-MF-Schalter, die AF-L-Taste sowie der Zoom-Lock-Schalter bleiben dem 24-70mm-Bruder der Art-Serie vorbehalten. Der interne Autofokus arbeitet mit einem leistungsfähigen und unhörbaren Schrittmotor, der lediglich ein kleines Linsenelement bewegen muss und dadurch sehr schnell arbeiten soll. Der Fokusring unterstützt DMF, also den direkten manuellen Eingriff auch bei aktiviertem Autofokus. Die Naheinstellgrenze nimmt beim Zoomen von 19 Zentimetern bei 28 Millimetern Brennweite auf 38 Zentimeter bei 70 Millimetern Brennweite zu. Der größte Abbildungsmaßstab von 1:3,3 wird im Weitwinkel erreicht, in Telestellung beträgt er 1:4,6.
Die Blende besteht aus neun Lamellen und soll damit eine gleichmäßige, nahezu runde Öffnung für ein schönes Bokeh formen. Ab Mitte März 2021 soll das Sigma 28-70 mm F2.8 DG DN Contemporary zu einem Preis von knapp 850 Euro auf den Markt kommen. Käufer haben die Wahl zwischen einem Sony-E- und einem Leica-L-Anschluss (auch kompatibel mit der Sigma fp und der Panasonic-S-Serie). Für letzteren gibt es zudem einen USB-Dock (UD-11), mit dem sich einige Einstellungen sowie Firmwareupdates vornehmen lassen. Das vergleichbare Tamron 28-75 mm F2.8 Di III RXD hat übrigens eine unverbindliche Preisempfehlung von 1.100 Euro (Straßenpreis aktuell etwa 700 Euro) und das Sigma 24-70 mm F2.8 DG DN Art kostet sogar 1.200 Euro (UVP und Straßenpreis sind praktisch identisch).