SmartMedia in Europa knapp, 32 MByte jetzt verfügbar
1999-06-21 Sogenannte NoName-SmartMedia-Karten in den Größen 8 und 16 MByte (3,3 V) werden nach einem rasanten Preisverfall in den vergangenen Monaten derzeit wieder teurer. Die neuen 32-MByte-Karten sind zunächst nur von Kamera-Herstellern erhältlich. (Jan-Markus Rupprecht)
Für die ungewöhnliche Situation steigende Speicherpreise
werden mehrere zeitgleich eingetretene Umstände verantwortlich gemacht. Zum einen
herrscht am Weltmarkt eine große Nachfrage durch die zunehmende Verbreitung von
Digitalkameras, die in den vergangenen Monaten insbesondere in den USA noch
durch die rasante Verbreitung von MP3-Playern, die teilweise auch SmartMedia-Karten
verwenden, übertroffen wurde. Dazu kommt möglicherweise eine etwas eingeschränkte
Lieferfähigkeit der Original-Hersteller Samsung und Toshiba durch die
Produktionsumstellung auf die neuen SmartMedia-Karten mit 32 MByte Kapazität und für
europäische Kunden der Anstieg des Dollarkurses bzw. der Schwäche des Euro, denn
Speicherpreise werden traditionell auf Dollar-Basis eingekauft. Andere Vermutungen gehen
davon aus, daß in Europa eine künstliche Verknappung herbeigeführt werden soll, da das
Preisniveau in Europa bereits niedriger als in USA war. So müssen Händler mittlerweile
deutlich mehr bei ihren Distributoren für 8 und 16 MByte NoName-SmartMedia-Karten zahlen
als noch vor einem Monat. Und bei 16-MByte-Karten könnte es in den kommenden Wochen sogar
zu Lieferengpässen kommen, die Lieferzeiten seitens der Speicherkarten-Hersteller sollen
bei dieser Kapazität bereits bis zu 12 Wochen betragen.
Die Kamerahersteller puffern die Preiserhöhung bisher noch ab, was dazu führt, daß
der Preisunterschied der teilweise aufwendig verpackten Speicherkarten der
Kamerahersteller zu den mitunter unverpackten NoName-Karten sinkt. Überhaupt nur von
Kameraherstellern erhältlich sind die neuen 32-MByte-SmartMedia-Karten. Wie schon bei
Markteinführung der 16-MByte-Karten verlassen die ersten Kontingente der neuen Karten die
Fabriken offenbar komplett mit den Labeln der Kamerahersteller. Fujifilm und Olympus
liefern die Karten seit zwei Wochen in Europa aus. Mit NoName-Karten rechnen
Brancheninsider frühestens im August.
Wir haben die Gelegenheit wahrgenommen und einige uns zur Verfügung stehenden Kameras
auf die vom Hersteller versprochene 32-MByte-Kompatibilität hin zu überprüfen.
Erwartungsgemäß traten dabei keinerlei Probleme auf. Und es gab sogar eine positive
Überraschung: Der Hersteller Sanyo hatte bei unserer Umfrage für unsere Meldung vom 09. April 1999 der Sanyo VPC-Z400EX nur
eine Tauglichkeit bis 16 MByte zugestanden. Da diese recht aktuelle Kamera vom
Entwicklungsstand neuer als manch andere 32-MByte-kompatible Digitalkamera ist, haben wir
die Probe aufs Exempel gemacht und tatsächlich kommt auch die Sanyo VPC-Z400EX völlig
problemlos mit den 32-MByte-Karten zurecht. Wir haben das digitalkamera.de-Datenblatt
zur VPC-Z400EX entsprechend aktualisiert.