Erhöhte Empfindlichkeit
Sony Cyber-shot DSC-TX1 und DSC-WX1 mit "Exmor R"-CMOS-Sensor
2009-08-06 Vor über einem Jahr hat Sony die Entwicklung eines "rückwärtig" belichteten CMOS-Sensors bekannt gegeben, nun hat das Kind einen Namen: Exmor R. Diesen gegenüber herkömmlichen CMOS-Sensoren doppelt so empfindlichen Chip hat Sony gleich in zwei neuen Digitalkameras eingebaut: in der Cyber-shot DSC-TX1 und der Cyber-shot DSC-WX1. Doch die beiden Kompaktkameras können noch mit anderen Eigenschaften punkten. (Benjamin Kirchheim)
Die Technik des rückwärtig beleuchteten Sensors haben wir bereits am 12. Juni 2008 in einer Meldung vorgestellt, deshalb sei an dieser Stelle darauf verwiesen (siehe weiterführende Links). Sony betont, dass der neue Exmor R Sensor die Kamera doppelt so lichtempfindlich wie herkömmliche CMOS-Sensoren macht und damit vor allem das Farbrauschen abnimmt. Die Kamera wird so quasi zum "Nachtsichtgerät". Der erste Exmor R Sensor löst 10,2 Megapixel auf. Er hat eine Größe von 1/2,4" (7,59 mm in der Diagonale) und kann Bilder auch bei voller Auflösung in Hochgeschwindigkeit mit 10 Bildern/s auslesen.
Um diese Geschwindigkeit zu ermöglichen, verfügen die TX1 und die WX1 über einen mechanischen Hochgeschwindigkeitsverschluss. Maximal 10 Bilder in Folge können die Kameras mit dem hohen Tempo, das jede aktuelle Profi-DSLR in den Schatten stellt, auslesen. Die hohe Geschwindigkeit wird aber auch für einen anderen Zweck "missbraucht", nämlich die innovative "Sweep Panorama"-Funktion, die bereits in der Sony Cyber-shot DSC-HX1 zum Einsatz kam. Dabei braucht der Fotograf nur den Auslöser drücken und die Kamera horizontal oder vertikal schwenken, die Kamera macht daraus automatisch ein hoch auflösendes Panoramabild. Die WX1 erreicht dabei horizontal einen Blickwinkel von 256 Grad, die TX1 dagegen "nur" 185 Grad – mehr als jedes Weitwinkelobjektiv zu leisten im Stande ist.
Weitere Gemeinsamkeiten der WX1 und TX1 sind etwa der neue und schnellere Bionz-Bildprozessor, die Gesichtserkennung mit Lächelautomatik "Smile Shutter" und die intelligente Automatik, die das passende Motivprogramm anhand erkannter Strukturen und Farben im Bild selbst wählt. Beide Kameras gehören der höheren Ausstattungsklasse an, und so versteht sich der optische Bildstabilisator fast von selbst. Videos zeichnen beide Kameras in HD-Qualität bei einer Auflösung von 1.280 x 720 Pixeln bei 30 Bildern/s auf, wobei zum Speichern das moderne MPEG4 zum Einsatz kommt, wodurch noch mehr Videominuten auf eine Speicherkarte passen.
Auch wenn die Kameras viele Gemeinsamkeiten haben, sprechen sie doch unterschiedliche Zielgruppen an. Die TX1 gehört zur Styling-Serie von Sony. Sie ist mit 16,5 mm besonders flach und in den Farben Blau, Silber, Grau, Pink und Gold ab September 2009 zu einem Preis von rund 380 EUR erhältlich. Sie zoomt optisch 4-fach von umgerechnet 35-140mm. Das Zoomobjektiv ist dabei innen liegend und kommt dank Periskopbauweise ohne ausfahrenden Objektivtubus aus. Auf der Rückseite befindet sich ein 3" (7,6 cm) großer Touchscreen, über den die Kamera per Fingerzeig bedient wird. Häufig benutze Funktionen lassen sich dabei beliebig auf dem Bildschirm platzieren, um so die individuelle Bedienung zu vereinfachen.
Die WX1 hingegen ist das neue Top-Modell der W-Serie und kommt in einem etwas klassischeren, aber auch sehr edlen Design daher. Die Gehäusefarbauswahl der rund 350 EUR teuren und ebenfalls ab September 2009 erhältlichen Kamera beschränkt sich dabei auf die Farben Schwarz, Silber und Gold. Das im Weitwinkel mit F2,4 lichtstarke 5fach-Zoom deckt umgerechnet auf Kleinbild einen Bennweitenbereich von 24-120 mm ab. Es trägt das von DSLR-Wechselobjektiven bekannte G-Label der hochwertigen Sony-Objektive. Die Blende ist interessanterweise nicht als klassische Lochblende ausgeführt, sondern die Lichtreduktion erfolgt zweistufig mittels einschwenkbarem ND-Filter (Neutraldichte- oder auch Graufilter). Der Bildschirm der WX1 ist 2,7" (6,9 cm) groß und löst 230.000 Bildpunkte auf.