Der Hang zum Außergewöhnlichen
Sony DSC-N1 mit berührungsempfindlichem 3"-Bildschirm
2005-10-03 Nachdem Sony eine Kamera mit besonders großem Bildsensor (DSC-R1) und eine Kamera mit besonders unkonventioneller Form (DSC-M2) vorgestellt hat, folgt nun eine Kamera mit besonderem Bedienkonzept. Die Cyber-shot N1 bzw. DSC-N1 verfügt nämlich über einen berührungsempfindlichen 3"-Bildschirm und lässt sich so per Fingertipp bedienen. Und auch sonst geizt die kleine und flache Kamera nicht mit Funktionen und Ausstattungsmerkmalen. Einige davon sind der DSC-N1 eigen, und andere wurden von anderen Cyber-shot-Modellen übernommen. (Yvan Boeres)
Charakteristisch
für die Cyber-shot DSC-N1 von Sony ist der Hybrid-LCD mit einer
Bildschirmauflösung von 230.000 Bildpunkten. Dieser besitzt gleich mehrere
besondere Eigenschaften. Zuerst einmal hat der Monitor eine
Bildschirmdiagonale von 3" bzw. 7,6 cm und ist somit kaum zu übersehen. Dann
sorgt die "Clear Photo LCD Plus"-Technik mit ihrer erweiterten
Farbdarstellung, dem verbesserten Kontrastverhalten und der erhöhten
Leuchtstärke dafür, dass man das Bild auf dem Monitor jederzeit (auch bei
grellem Licht) gut lesen kann; eine zusätzliche Aufhellung ist mittels des
Display-Knopfes möglich. Doch das Außergewöhnlichste am LCD der DSC-N1 ist
die berührungsempfindliche Bildschirmoberfläche. So genügt ein Fingerdruck
auf den Monitor, um die Einstellungen zu verändern oder um diverse
Funktionen anzuwählen. Dementsprechend reduziert sich die Anzahl der Knöpfe
und Schalter an der Kamera auf ein absolutes Minimum.
Recht praktisch ist die Funktion namens "Free Spot Autofokus", die es
erlaubt, das Objekt auf dem Bildschirm anzutippen, auf das scharf gestellt
werden soll. Die Wiedergabe von Fotos erfolgt genauso bequem, indem man die
Bilder mit Fingerbewegungen durchblättert und vergrößert. Auf diese Weise
kann man zum Beispiel das "Pocket Album" (von der kürzlich vorgestellten
DSC-M2 her bekannt) im 32 MByte großen internen Bildspeicher durchforsten,
das bis zu 500 Fotos als VGA-Kopie mit 640 x 480 Bildpunkten enthalten kann.
Der Touch-Screen dient auch dazu, mit dem mitgelieferten Stift seinen
Bildern eine persönliche Note zu geben. So kann man z. B. etwas Lustiges
unter bzw. auf dem Bild schreiben oder malen. Für wenig kreativ begabte
Leute stellt die DSC-N1 auch vorgefertigte Grafiken zur Verfügung. Die im "Pocket-Album"
ausgewählten Aufnahmen können mit nur einem Knopfdruck in der Kamera zu
einer Bildershow zusammengestellt und mit Musik untermalt werden. Zur
Auswahl stehen vier Übergangseffekte und vier "Stimmungen" ("simple", "nostalgic",
"stylish" und "active"). Diese lassen sich mit vier Hintergrundmelodien
kombinieren, so dass insgesamt 64 Varianten möglich sind. Sollte die
vorinstallierte Hintergrundmusik nicht dem Geschmack des Anwenders
entsprechen, kann die Musik mit Hilfe der mitgelieferten Software entfernt
und durch eigene MP3-Musikstücke ersetzt werden. Hierzu stehen noch 6 MB
interner Speicher für die Hintergrundmusik zur Verfügung. Über den
Audio/Video-Anschluss und das im Lieferumfang enthaltene Kabel lässt sich
die Foto-Show dann auch am Fernsehbildschirm abspielen.
Neben
solchen "Gimmicks" wartet die DSC-N1 auch mit qualitätsverbessernden
Funktionen und Ausstattungsmerkmalen auf. Wie alle neueren Cyber-shots ist
auch sie mit einem Real-Photo-Signalprozessor ausgestattet, der nicht nur
für ordentlich Tempo sorgt (Einschaltzeit von 1,34 s sowie
Auslöseverzögerung mit Autofokus von 0,3 s), sondern auch die bis zu
8,1 Megapixel großen Bilder intern aufbereitet. Die DSC-N1 macht dabei von
derselben "Clear RAW NR"-Technik Gebrauch, wie sie auch das neue
Prosumer-Modell DSC-R1 zur Rauschunterdrückung einsetzt. Das verhilft der
kleinen und der großen Kamera zu weitgehend rauschfreien Bildern bei hohen
Empfindlichkeiten. Die DSC-N1 kann bis auf ISO 800 "gepusht" werden; ein
Empfindlichkeitsbereich, bei dem selbst unter schwachen Lichtverhältnissen
verwacklungssichere Verschlusszeiten erzielt werden können.
Im so genannten "Housing Mode" kann die DSC-N1 auch dann bedient werden,
wenn sie im optional erhältlichen Unterwassergehäuse MPK-NA untergebracht
ist. So bleibt unter anderem das Zoom voll bedienbar. Das als Carl Zeiss
Vario-Tessar gekennzeichnete Objektiv der DSC-N1 durchfährt einen
Brennweitenbereich von umgerechnet 38 bis 114 mm bei einer variablen
Lichtstärke von F2,8 bis F5,4. Weitere Ausstattungsmerkmale der DSC-N1 sind
u. a. mehrere Voreinstellungen für Belichtung und Weißabgleich, eine
manuelle Belichtungssteuerung, ein AF-Hilfslicht, ein Steckplatz für Memory
Sticks vom Typ Duo (Duo/PRO Duo), eine PictBridge-kompatible
USB-2.0-Highspeed-Schnittstelle, zusätzliche Auflösungsstufen für das 3:2
und 16:9 Seitenformat, ein eingebauter Miniaturblitz, die Videoaufnahme im
MPEG-Movie-VX-Format, ein Makro-Modus mit 6-cm-Nahgrenze, zwei
Serienbildmodi (Normal, Multi) und eine Histogramm-Funktion. Extra auf die
96,6 x 61,1 x 24,4 mm kleine und 155 g (Nettogewicht) leichte Kamera im
Alu-Gehäuse zugeschnitten ist der Lithiumionenakku NP-FG1 aus der
InfoLithium-Serie, der dank genügsamer Elektronik und guter Eigenkapazität
in der Lage ist, bis zu 270 Aufnahmen (im CIPA-Standardtestverfahren)
durchzuhalten. Über die als Sonderzubehör erhältliche Cyber-shot Station
kann der Akku laut Sony schneller geladen werden als direkt in der Kamera.
Außerdem liegt der Station eine kleine Fernbedienung bei, mit der man –
bequem vom Sessel aus – die Bilder vorführen kann. Weitere Angaben zu
Technik, Funktion, Ausstattung und Zubehör der Kamera finden sich im
entsprechenden digitalkamera.de-Datenblatt, das diese Meldung begleitet. Die
Sony Cyber-shot DSC-N1 kommt Mitte November für rund 500 EUR auf den Markt.