Zweite Generation mit zahlreichen Verbesserungen

Sony FE 85 mm F1.4 GM II mit besserer Bildqualität und schönerem Bokeh

2024-08-28 Bereits seit über acht Jahren ist die Porträt-Festbrennweite Sony FE 85 mm F1.4 GM auf dem Markt. Zwar bietet das Objektiv eine hervorragende Bildqualität, aber mit der zweiten Generation will Sony nun zeigen, dass es noch besser geht und man auf die Kritik seitens der Fotografen hört. So soll das Sony FE 85 mm F1.4 GM II nicht nur höher auflösen und ein schöneres Bokeh bieten, sondern obendrein einen schnelleren, präziseren Autofokus.  (Benjamin Kirchheim)

Gestern traf ein Serienmodell des neuen Sony FE 85 mm F1.4 GM II mit einer 61 Megapixel auflösenden Alpha 7R V zum Test bei uns ein. Der Labortest ist bereits über die weiterführenden Links gegen ein kleines Entgelt abrufbar (in digitalkamera.de-Premium enthalten). Unser ausführlicher Testbericht erscheint, sobald wir den Praxistest abgeschlossen haben.

Am alten 85 mm F1.4 GM gab es Kritik am hohen Gewicht, den Farbsäumen im Bokeh und vor allem am etwas langsamen Autofokus, der damals noch mit einem Ring-SSM-Antrieb, also Ultraschall, arbeitete. Während die alte optische Konstruktion aus elf Linsen in acht Gruppen bestand, kommen nun 14 Linsen in neun Gruppen zum Einsatz. Darunter befinden sich zwei ED-Linsen, die die chromatischen Aberrationen beseitigen sollen, die beim Vorgängermodell noch ein Kritikpunkt waren. Zudem kommen zwei XA-Linsen (eXtreme Aspherical) zum Einsatz, die eine 0,01 Micron genaue Oberfläche besitzen. Das bedeutet, dass es in den Unschärfescheibchen von punktuellen Lichtquellen praktisch keine Zwiebelringe gibt, die bei ungenauer gefertigten asphärischen Linsen auftreten.

Wie bereits beim Vorgängermodell besteht die Blende selbst aus elf abgerundeten Lamellen, um eine möglichst kreisrunde Öffnung zu erzeugen. Sie lässt sich bis F16 schließen. Sony verspricht nicht nur eine noch höhere Auflösung im Bildzentrum, sondern vor allem am Bildrand soll das neue G-Master-Objektiv deutlich höher auflösen als das Vorgängermodell. Damit auch Flares und Ghosting möglichst gering ausfallen, kommt die Nano AR II Beschichtung zum Einsatz, die zudem ebenfalls eine äußerst präzise beziehungsweise besonders gleichmäßige Oberfläche aufweist. Sony verspricht ein sehr sanftes Bokeh ohne die Farbsäume, die noch beim Vorgängermodell – vor allem rund um die Unschärfescheibchen von Lichtquellen – auftraten.

Um den Autofokus in den Griff zu bekommen und modernen Ansprüchen auch von Videografen gerecht zu werden, kommen zwei XD-Linearmotoren statt eines Ring-Ultraschallmotors für den Autofokus-Antrieb zum Einsatz. Das soll für einen dreimal so schnellen Autofokus sorgen, beim Tracking soll der neue Antrieb sogar siebenmal besser sein. Selbstredend werden die 120 Serienbilder pro Sekunde der Alpha 9 III unterstützt.

Auch Videoaufnahmen profitieren vom schnellen, präzisen und leisen Autofokus-Antrieb, zudem soll das Fokusatmen minimal sein. Die elektronische Korrektur des Fokusatmens wird ebenfalls unterstützt. Darüber hinaus arbeitet der manuelle Fokusring des neuen Sony FE 85 mm F1.4 GM II nun linear statt nicht-linear. Das bedeutet, dass er beim Drehen unabhängig der Geschwindigkeit nur auf den Drehwinkel reagiert – und das laut Sony mit äußerst hoher Präzision. Des Weiteren besitzt das Objektiv einen Blendenring mit De-Click-Funktion und zwei Funktionstasten für das Hoch- und Querformat.

Trotz der neuen optischen Konstruktion mit drei Linsen mehr konnte Sony das Gewicht um fast 180 Gramm von 820 auf nunmehr 642 Gramm reduzieren. Trotzdem ist das Gehäuse gegen Staub und Spritzwasser abgedichtet. Zudem ist das Objektiv einen halben Zentimeter schlanker geworden, es misst jetzt 84,7 statt 89,5 Millimeter im Durchmesser. Das Filtergewinde ist mit 77 Millimeter identisch. Bei der Länge fällt der Unterschied von 107,3 Millimeter bei der zweiten Version er im Vergleich zu den 107,5 Millimeter zur alten Version hingegen praktisch nicht auf.

Ab September 2024 soll das Sony FE 85 mm F1.4 GM II zu einem Preis von knapp 2.100 Euro erhältlich sein. Neben den obligatorischen Deckeln gehören auch die Streulichtblende und eine Tasche zum Lieferumfang. Diesen Preis hatte das Vorgängermodell Ende 2017 auch mal erreicht, auch wenn es aktuell mit 1.600 Euro deutlich weniger kostet.

Hersteller Sony
Modell FE 85 mm F1.4 GM II (SEL85F14GM2)
Unverbindliche Preisempfehlung 2.099,00 €
Bajonettanschluss E-Mount
Brennweite 85,0 mm
Lichtstärke (größte Blende) F1,4
Kleinste Blendenöffnung F16
KB-Vollformat ja
Linsensystem 14 Linsen in 9 Gruppen
inkl. ED und asphärische Linsen
Anzahl Blendenlamellen 11
Naheinstellgrenze 800 mm
Bildstabilisator vorhanden nein
Autofokus vorhanden ja
Wasser-/Staubschutz ja
Filtergewinde 77 mm
Abmessungen (Durchmesser x Länge) 85 x 107 mm
Objektivgewicht 642 g

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