Die Diskette lebt!

Sony MVC-FD200: 2-Megapixel-Fotos auf Diskette oder Memory Stick

2002-01-14 Nein, die 3,5"-Diskette ist noch nicht ausgestorben! Zumindest nicht, wenn es nach Sony geht. Die 2-Megapixel-Kamera Mavica MVC-FD200 schreibt ihre Bilder wahlweise auf Floppy-Disks oder auf Memory Sticks.  (Yvan Boeres)

   Sony MVC-FD200 [Foto: Sony]
 
Auch wenn bei einigen Computern Diskettenlaufwerke moderneren CD-R(W)- oder DVD-Laufwerken/Brennern Platz machen müssen, setzt Sony noch bei der kürzlich auf der CES (Consumer Electronics Show) neu vorgestellten Mavica MVC-FD200 auf die gute alte 3,5"-Diskette. Die MVC-FD200 ist Sonys erste 2-Megapixel-Kamera im "Kompakt"-Design (sofern man bei Mavicas von Kompaktheit reden kann) mit Diskettenlaufwerk – die MVC-FD95/97 sind da andere "Kaliber". Da aber die Kapazität einer Floppy-Disk mit 1,44 MByte hart an der Grenze des Erträglichen liegt und Sony das auch einsieht, verfügt die MVC-FD200 zusätzlich über einen Steckplatz für Memory Stick-Wechselspeicherkarten (derzeit in Kapazitäten bis 128 MByte erhältlich). Und praktischerweise verfügt die MVC-FD200 über die Möglichkeit, die Inhalte von der Floppy-Disk auf den Memory Stick (und umgekehrt) zu kopieren. So kann man zum Beispiel auf Memory Stick fotografieren und die Fotos auf Diskette kopieren, um diese ohne Treiberinstallation auf einem Computer mit Diskettenlaufwerk anzuschauen. Zuhause kann man weiterhin schnell und bequem die Bilder über Kabelanbindung auf den Rechner transportieren, da die MVC-FD200 auch über eine USB-Schnittstelle verfügt.

Die Mavica MVC-FD200 ist sonst mit einem optischen 3-fach Zoom (entspr. 41-123 mm/F3,8-3,9 bei Kleinbild) ausgestattet, das über einen digitalen 6-fach Zoom ergänzt werden kann. Wie fast alle Mavicas glänzt die MVC-FD200 bei Nahaufnahmen, da die Naheinstellgrenze bei 3 cm (im Makro-Modus) liegt. Die Scharfstellung erfolgt übrigens automatisch und das Objektiv kann – dank 37 mm-Filtergewinde – durch optisches Zubehör (Filter, Konverter, Nahlinsen) erweitert werden. Die Belichtung und der Weißabgleich sind ebenfalls automatisiert; Eingriffsmöglichkeiten gibt es dank verstellbarer Lichtempfindlichkeit, manueller Belichtungskorrektur, Spotmessung und manuellem Weißabgleich (über Messwert-Speicherung oder Voreinstellungen). Motivprogramme gibt es für Nacht- und Landschaftsaufnahmen sowie für die Aufnahme von Text-Vorlagen. Neben maximal 1.600 x 1.200 Pixel feinen JPEG- bzw. TIFF-Bilddateien kann die MVC-FD200 auch MPEG-Videosequenzen aufnehmen (ohne Ton und in einer Maximalauflösung von 320 x 240 Bildpunkten). Zusätzliches Licht spendet ein eingebauter Miniaturblitz. Den nötigen Strom zum Betrieb liefert ein NP-F330-Lithiumionenakku der InfoLithium-Serie von Sony. Wer die Sony MVC-FD200 sein Eigen nennen will, muss sich bis zum nächsten Monat gedulden und rund 800 EUR investieren.

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