Aus dem digitalkamera.de-Testlabor

Sony SLT Alpha 77V beweist ihre Bildqualität im Testlabor

2011-11-09 Gespannt erwarteten wir die Sony SLT Alpha 77V im Testlabor, ist sie doch quasi die lang ersehnte Nachfolgerin der Alpha 700 und füllt eine schmerzliche Lücke im Alpha-System. Trotz der mit 24 Megapixeln hohen Auflösung und der gehobenen Ausstattung bringt Sony die Kamera mit dem preiswerten Standardzoom 18-55mm SAM an den Markt, so dass wir konsequenterweise auch dieses Set ins Testlabor bekamen. Das ist insofern schade, als dieses Objektiv schon an der Alpha 65V zeigte, dass es überfordert ist. An eine derart hoch auflösende APS-C-Kamera wie SLT-A77V gehört einfach ein besseres Objektiv.  (Benjamin Kirchheim)

Sony Alpha 77V mit DT 18-55 mm 3.5-5.6 SAM [Foto: MediaNord]Die Kamera selbst zeigt im Labor gute Messwerte bis ISO 1.600, die wir auch schon bei der SLT Alpha 65V feststellen konnten (siehe weiterführende Links). Das DT 18-55mm SAM offenbart erwartungsgemäß ebenfalls dieselben Schwächen. So ist das Tandem Objektiv-Kamera nicht in der Lage, bei der Auflösung ähnliche Kombinationen anderer Hersteller zu schlagen, obwohl der Kamerasensor der SLT Alpha 77V deutlich höher auflöst. Gemessen wird die Auflösung dabei anhand der MTF-Kurve. Der Vergleichswert stellt die Auflösung bei 50 Prozent Motivkontrast dar, da dieser Kontrast im Gegensatz zu 10 Prozent Motivkontrast, oft als höchste aus der MTF-Messkurve hervorgehende Auflösung bezeichnet, vom menschlichen Auge viel besser wahrgenommen wird und daher in der Praxis relevanter ist. Außerdem hat sich gezeigt, dass bei MTF50 die Unterschiede zwischen guten und schlechten Kamera-Objektivkombinationen viel offensichtlicher werden, wohingegen bei 10 Prozent Motivkontrast fast immer die physikalisch vom Sensor gegebene Auflösung nahezu erreicht wird.

Wie im entsprechenden Messdiagramm unten zu sehen ist, kommt das DT 18-55 SAM nicht über 40 Linienpaare pro Millimeter hinaus. Zur besseren Sony DT 2.8/30 MACRO SAM (SAL-30M28) [Foto: Sony]Vergleichbarkeit ist dieser Wert übrigens auf einen Kleinbild-Vollformatsensor bezogen. Hier zeigt sich auch, dass die beim Abblenden eintretende Beugung erst ab Blende 16 Auflösungsgewinne durch das Abblenden bei allen Messwerten auffrisst. Bis Blende 11 nimmt beispielsweise die Randauflösung bei 18 Millimeter noch zu. Um die Kamera besser einordnen zu können, besorgten wir uns von Sony ein Makroobjektiv, das DT 30mm Macro SAM. Leider entpuppte sich dieses Objektiv schon beim Auspacken als Plastikbomber vom gleichen Kaliber wie das 18-55mm. Auch im Labor konnte es bei den Messwerten nicht überzeugen, es ist bei Offenblende sogar noch schlechter als das Standardzoom. Wir bemühen uns, das neue 16-50mm F2,8 von Sony zu bekommen, bisher allerdings vergeblich. Sobald uns dieses Objektiv vorliegt, werden wir es ebenfalls an der Alpha 77 testen. Dann wird sich herausstellen, ob es sich dabei um ein adäquates Standardzoom für eine 24-Megapixel-Kamera handelt.

Sony Alpha SLT-A77V mit Sony DT 18-55 mm F3.5-5.6 SAM (SAL1855)

Auflösung MTF

Im digitalkamera.de-Testlabor werden mit Hilfe der Software Analyzer von DXOMARK verschiedene Bildqualitätsparameter gemessen. Der Labortest mit klar gestalteten und leicht verständlichen Diagrammen, Erklärungstexten in Form einer ausführlichen PDF-Datei zum Download kostet je nach Umfang 0,49 bis 1,49 EUR im Einzelabruf für eine Kamera und 0,49 bis 0,69 EUR für ein Objektiv. Flatrates, die den Zugriff auf das gesamte Labortest-Archiv erlauben, sind ab 2,08 EUR pro Monat buchbar. Eine Flatrate hat keine automatische Verlängerung und wird im Voraus für einen festen Zeitraum gebucht und bezahlt.


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