Bildsensor-Technologie

Sony entwickelt gekrümmten Bildsensor für höhere Bildqualität

2014-06-18 Auf der IEEE Spectrum auf Hawaii präsentierte Sony einen gekrümmten Sensor, der durch zahlreiche Vorteile eine bessere Bildqualität bei einfacherer Objektivkonstruktion bieten soll. Der CMOS-Sensor bildet die Krümmung von Augen nach. Zwar handelt es sich nicht um den ersten gekrümmten Sensor, aber der Sensor von Sony kommt einer Massenproduktion im Gegensatz zum gekrümmten Sensor der Universität Illinois, der 2008 entwickelt wurde, wesentlich näher. Den Sensor gibt es in zwei Größen und bereits 100 Stück wurden für Testzwecke produziert.  (Benjamin Kirchheim)

Vorteile des Curved CMOS Sensors [Foto: Sony]Sony Curved CMOS Sensor [Foto: Sony]Bei den zwei Größen des CMOS-Sensors handelt es sich einerseits um einen mit 43 Millimetern Bilddiagonale, also Kleinbildformat, sowie um einen mit 11 Millimeter Diagonale, das entspricht den nur noch selten verwendeten 2/3"-Sensoren. Die Vorteile eines gekrümmten Sensors liegen auf der Hand: Durch die Krümmung sind die Randbereiche des Sensors vom Zentrum des Objektivs genauso weit entfernt wie das Bildzentrum, außerdem gibt es keine Probleme mit schräg einfallenden Randstrahlen, so dass die Lichtausbeute am Bildrand genauso gut ist wie im Zentrum. Dies ermöglicht vor allem einfachere, preiswertere, kompaktere und zudem lichtstärkere Objektivkonstruktionen bei besserer Bildqualität. Zudem besitzt der Sensor noch ein um den Faktor 1,4 besseres Rauschverhalten durch einen geringeren Dunkelstrom. Die Ganze Sache hat jedoch einen Haken: Bildsensor und Objektiv müssen aufeinander abgestimmt sein, selbst die Brennweite des Objektivs muss genau passen. Das prädestiniert den Sensor vor allem für hochwertige Kamera mit Festbrennweitenobjektiv, etwa die Sony RX1. Ob in einem möglichen Nachfolgemodell RX2 bereits ein gekrümmter Bildsensor zum Einsatz kommt, ist aktuell jedoch reine Spekulation.

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