Familienzuwachs beim Sony-NEX-System

Sony präsentiert NEX-6 mit integriertem elektronischem Sucher

2012-09-12 Mit der NEX-6 erweitert Sony seine Familie der spiegellosen Systemkameras um ein weiteres Modell. Vom Topmodell NEX-7 erbt sie den integrierten elektronischen Sucher und den Zubehörschuh. Die unlängst vorgestellte NEX-5R spendet hingegen den APS-C-Sensor mit 16,1 Megapixel Auflösung sowie die Wifi-Funktionalität. Bisher einzigartig im NEX-Line-Up ist das Moduswählrad der NEX-6. Zudem kündigt Sony für die kommenden Monate weitere Objektive für das NEX-System an.  (Martin Vieten)

Man nehme das Gehäuse des Top-Modells NEX-7, statte es mit dem Sensor und weiteren Ingredienzien der NEX-5R aus – und fertig ist die neue NEX-6. Doch ganz so einfach hat es sich Sony nicht gemacht: Die NEX-6 ist das erste Mitglied der NEX-Familie, das mit einem dezidierten Moduswählrad auf der Oberseite aufwarten kann – ein spätes Zugeständnis an Kritiker, die sich mit der (bei der NEX-Serie durchaus gelungenen) "modernen" Bedienung ausschließlich über Bildschirmmenüs nicht anfreunden konnten, sondern eine "traditionelle" Bedienung bevorzugen. Umschlossen wird der Moduswähler von einem zweiten Wählrad, dessen Funktion konfigurierbar ist. Von dieser willkommenen Renovierung abgesehen, ähnelt die neue NEX-6 stark ihrem großen Vorbild: Sie hat also ebenfalls einen elektronischen Sucher links oben im Gehäuse integriert. Und auf der Topplatte fand sich noch Platz für einen Systemblitzschuh sowie für einen kleinen Schacht, aus dem bei Bedarf der integrierte Bordblitz aufspringt. Auf der Rückseite hat Sony ein ordentliches Drei-Zoll-Display untergebracht, das sich um 90 Grad nach oben sowie um fast 45 Grad nach unten klappen lässt.

Die inneren Werte der NEX-6 entsprechen weitgehend denen der unlängst präsentierten NEX-5R. Dazu zählt etwa der 16,1-Megapixel-CMOS-Sensor im APS-C-Format, dem Sony eine Lichtempfindlichkeit bis zu ISO 25.600 zutraut. Auch den neuen Fast-Hybrid-Autofokus hat die NEX-6 an Bord. Bei ihm sorgen in den Bildsensor integrierte Phasen-AF-Sensoren im Zusammenspiel mit der klassischen Kontrastmessung für besonders flottes und gleichwohl schnelles Scharfstellen. Dank dieser neuen Technik kann die NEX-6 sogar bei Serienbildern mit bis zu 10 fps die Schärfe nachführen – ebenso bei Videoaufnahmen. Videos zeichnet der jüngste Spross der NEX-Familie maximal bei Full-HD-Auflösung (1.920 x 1.080) und mit 50 Vollbildern je Sekunde auf. Dabei kommt ihr eine weitere Neuerung zugute: Sony hat die NEX-6 mit einer Verschlussautomatik für den Videodreh ausgestattet. Sie verlängert beim Filmen unter schlechten Lichtverhältnissen automatisch die Belichtungszeit – das soll bessere Aufnahmen bei wenig Licht ermöglichen.

Auch in Sachen Netz-Konnektivität zeigt sich die NEX-6 auf der Höhe der Zeit. Wie schon bei der NEX-5R ermöglicht ihre integrierte WiFi-Schnittstelle, Verbindung mit anderen Geräten, zum Internet oder dem Heimnetzwerk aufzunehmen. Auf diese Weise lassen sich die neuesten Schnappschüsse bequem aufs Smartphone übertragen oder auch gleich im Internet veröffentlichen. Zudem kann der Funktionsumfang der NEX-6 via Apps erweitern werden, die laut Herstellerangaben „teils kostenlos von der PlayMemories Plattform von Sony herunter geladen werden“ können. Auf diese Weise erhält die NEX-6 weitere Bildeffekte, zusätzliche Möglichkeiten für Reihenaufnahmen oder wird via Smartphone fernbedienbar. Die NEX-6 wird ab November 2012 für rund 800 Euro verfügbar sein.

Zusammen mit der NEX-6 hat Sony zudem drei neue Objektive mit E-Mount-Anschluss und optischem Bildstabilisator angekündigt. Das SEL-P1650 (ca. 350 Euro, ab Januar 2013) ist besonders leicht und kompakt. Es deckt einen Zoombereich von 16 bis 50 Millimetern (24-70 mm bezogen auf Kleinbild) ab, die Lichtstärke reicht von F3.5-5.6. Mit dem SEL-35F18 kommt eine weitere lichtstarke Festbrennweite (30 mm / F1.8) ins Programm, die ab Dezember 2012 für rund 450 Euro erhältlich sein wird. Zudem wird es mit dem SEL-1018 ein Weitwinkelzoom geben, das bei einer durchgehenden Lichtstärke von F4 bezogen auf Kleinbild den Bereich von 15 bis 27 abdeckt. Es soll ab November zum Preis von rund 850 Euro zu haben sein. Alle drei Objektive werden wir zu einem späteren Zeitpunkt noch ausführlich vorstellen.


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