PMA 2007
Sony stellt PMA-"Prunkstück" Cyber-shot DSC-G1 vor
2007-03-09 Vom Äußeren her eher unscheinbar kommt die neue Sony Cyber-shot DSC-G1 daher, die zur feierlichen Eröffnung der US-Fotofachmesse PMA in Las Vegas offiziell vorgestellt wurde. Doch die kleine Sony versteckt ihre Karten gut, denn erst beim näheren Hingucken bzw. beim Lesen der technischen Daten fällt einem auf, dass sie mit ihrem 8,9 cm großen LC-Farbbildschirm, mit den 921.000 Bildpunkten dieses Bildschirms, ihrem internen 2-Gigabyte-Speicher (!) und ihren Vernetzungsfähigkeiten ein paar technologische Highlights aufzuzeigen weiß. (Yvan Boeres)
Selbst wenn Sony alle Subpixel (ein Bildpunkt oder "Pixel" eines LC-Bildschirms setzt sich normalerweise aus je einem roten, grünen und blauen Pixelelement zusammen) des G1-Bildschirms bei der Angabe der Bildschirmauflösung mitgezählt hätte, wäre der "kleine" Farbmonitor an der Rückseite der neuen Cyber-shot DSC-G1 immer noch der Knüller. Sony gibt für den 8,9 cm (= 3,5") großen bzw. breiten Bildschirm eine Auflösung von 921.000 Bildpunkten an; zumindest bei Digitalkameras setzt der Bildschirm sowohl von der Bilddiagonale als auch von der Auflösung her neue Maßstäbe. Gleiches gilt für die Größe des eingebauten Speichers. Hat sich Sony-Konkurrent Samsung erst kürzlich sehr großzügig gezeigt und seine L74 Wide (siehe weiterführende Links) mit zirka 512 Megabyte an internem Speicher ausgestattet, sieht das im Vergleich zu den 2 Gigabyte der DSC-G1 fast schon "läppisch" aus. Einen weiteren Coup schlägt Sony mit den Vernetzungsfähigkeiten der DSC-G1. Die PMA-Neuheit ist unseres Wissens die erste digitale Fotokamera, die mit den so genannten DLNA-Standard (Digital Living Network Alliance) unterstützt. Dank DNLA-Kompatibilität können verschiedene Endgeräte wie Fernseher bzw. Heimkino-Anlage, Computer, Handy, HiFi-Anlage – und nun eben auch Digitalkamera – mit Hilfe eines kleinen zentralen Medienservers miteinander vernetzt werden. So können zum Beispiel die mit der WLAN/WiFi-kompatiblen und -bereiten DSC-G1 gemachten Bilder ganz ohne lästige Kabelverbindung und allgemein ohne großen Aufwand auf dem heimischen Flachbildfernseher angesehen werden; oder man schickt ausgewählte Bilder über den Funkweg direkt an einen oder mehrere weitere DSC-G1-Besitzer. Was mit DNLA grundsätzlich alles möglich ist und welche Geräte außer der DSC-G1 auch DLNA-kompatibel sind, zeigt die Website der Digital Living Network Alliance (siehe weiterführende Links).
Damit man bei den ausgeprägten Vernetzungsmöglichkeiten und dem enormen Bordspeicher noch eine Übersicht über seinen Bildbestand behält, wartet die DSC-G1 noch mit einem weiteren Novum auf. Der Edelmini verfügt über ein integriertes automatisches Bildverwaltungssystem, das eine Sortierung bzw. Einklassierung der Bilder nach Aufnahmesituation (Geburtstag, Urlaub, Treffen usw.) erlaubt. Über eine eingebaute Suchfunktion kann man bestimmte Bilder nach Schlüsselwörtern oder Themen suchen; es soll sogar möglich sein, ein Bild auszuwählen und die Kamera nach ähnlichen Bildern (mit gleichen Gesichtern, Farben oder Bildausschnitten) suchen lassen. Über ihre organisatorischen Fähigkeiten hinaus kann die DSC-G1 Bilder als multimediale Präsentation (wie bei einigen anderen Kameras lassen sich kleine Dia-Shows mit musikalischer Untermalung erstellen) auf dem eingebauten Bildschirm oder auf einem externen Anzeigegerät (Fernseher, Beamer o. ä.) vorführen. Die DSC-G1 kann übrigens auch als MP3-Player eingesetzt werden und hat zu diesem Zweck einen Kopfhöreranschluss.
Was die reinen Kameraeigenschaften betrifft, ist die DSC-G1 mit einem 6,2-Megapixel-CCD (6 MP netto), einer intern angewinkelten Dreifachzoom-Optik (38-114mm/F3,5-4,3 entspr. Kleinbild) und einem Real-Imaging-Signalprozessor ausgestattet. Merkwürdigerweise steckt nicht der leistungsfähigere BIONZ-Prozessor in ihr, was darauf hindeutet, dass Sony die DSC-G1 schon etwas länger in der Schublade bereithält. Der DSC-G1 fehlt demnach auch die Gesichtserkennung anderer Cyber-shot-Neuheiten – jedenfalls wird dieses Feature weder in den technischen Daten, noch in der offiziellen Pressemitteilung oder auf den Sony-eigenen Produktseiten erwähnt. Der Autofokus der DSC-G1 arbeitet mit neun Messfeldern und stellt im Supermakro-Modus ab einer Mindestentfernung von nur 1 cm scharf. Ein AF-Hilfslicht ist auch eingebaut; zu den weiteren Funktionen, Fähigkeiten und Ausstattungsmerkmalen der neuen Sony-Kamera gehören unter anderem der "doppelte Verwacklungsschutz" (optischer Bildstabilisator + Hochempfindlichkeitsmodus), eine Vielzahl an Motivprogrammen, ein winziger Bordblitz, die erweiterte Rauschunterdrückung auf Rohbilddaten-Ebene (Clear-RAW-NR), Einstellungen für Belichtungsmessart (Mehrfeldmessung, mittenbetonte Integralmessung, Spotmessung), Weißabgleich und Empfindlichkeit (ISO 80-1.000) sowie ein Steckplatz für MemorySticks vom Typ Duo (Duo, PRO Duo etc.). Die DSC-G1 kann Videos in VGA- oder QVGA-Auflösung (640 x 480 bzw. 320 x 240 Pixel) mit Ton, ohne feste Beschränkung der Aufnahmezeit (maßgebend ist der verfügbare/verbleibende Speicherplatz) und mit einer Bildwiederholrate von 30 Bildern pro Sekunde aufzeichnen und speichert sie platz sparend wie auch qualitätserhaltend mit MPEG-4-Komprimierung. Bis zu 280 Fotos (gemäß CIPA-Standardtestverfahren) können mit ihr gemacht werden, bis sie auf ihre – als Ladestation und Kameradock mit PictBridge-kompatibler USB-2.0-Highspeed-Schnittstelle dienende – mitgelieferte Basisstation muss und ihren 1.230 mAh starken Lithiumionenakku (Typ: InfoLithium NP-FR1) wieder auflädt. Weitere Informationen zu Technik, Funktion und Ausstattung der Sony Cyber-shot DSC-G1 finden interessierte Leser im dazugehörigen digitalkamera.de-Datenblatt (siehe weiterführende Links); Sony Deutschland kann zwar bestätigen, dass die Kamera auch nach Deutschland/Europa kommt, konnte aber heute noch keinen Preis und Markteinführungstermin dafür nennen.