Photokina-Frühlese
Sonys DSC-F707-Nachfolger heißt DSC-F717
2002-09-02 In nur knapp einem Jahr hat Sony deutschlandweit rund 50.000 Modelle der Digitalkamera-Produktfamilie DSC-F abgesetzt. Darunter nicht wenige DSC-F707-Modelle. Da dieses Jahr sowieso bei ziemlich allen Herstellern Modellpflege angesagt und das Konzept der DSC-F707 nicht überholt ist, präsentiert Sony anlässlich der Photokina eine überarbeitete Version, die Sony DSC-F717. (Yvan Boeres)
|
|
Zusätzlich hat Sony auch einige nützliche Funktionen zur Beeinflussung der
Belichtung vor der Aufnahme eingebaut. So verfügt die DSC-F717 nun über eine
zusätzliche Empfindlichkeitsstufe von ISO 800, eine von 1/1.000 (bei der
DSC-F707) auf 1/2.000 Sekunden verkürzte Verschlusszeit (zumindest in der
Programmautomatik) und eine Vollautomatik. Die ISO 800-Empfindlichkeitsstufe
steht in der Blendenautomatik, in der Zeitenautomatik und bei manueller
Belichtungseinstellung zur Verfügung; die Vollautomatik ergänzt die
Programmautomatik und begrenzt die Einstellmöglichkeiten auf die Auswahl von
Auflösung und Dateityp. Im Video-Modus kann die Sony DSC-F717 neuerdings auf den
von anderen aktuellen Sony-Kameras bekannten MPEG-HQX-Modus zurückgreifen. Im
HQX-Modus (High Quality EXtended) sorgen 16,7 Bilder/Sek. bei einer Auflösung
von 320 x 240 für eine weitgehend ruckelfreie Wiedergabe der Videoclips, die
auch Ton enthalten. In dieser höchsten Qualitätsstufe speichert ein 128 MByte-Memory
Stick bis zu sechs Minuten auf den Stick.
Die wohl angenehmste Überraschung bei der DSC-F717 findet man am Blitzschuh.
Endlich ist dieser mit einem Mittenkontakt versehen, so dass man nicht mehr
ausschließlich auf den Sony HVL-F1000 (oder auf einen Metz-Blitz mit
SCA-3602-M-Adapter) angewiesen ist, sondern prinzipiell jedes externe Blitzgerät
mit Eigenautomatik an der DSC-F717 verwenden kann. Die von der DSC-F707 bekannte
ACCY-Buchse besitzt die DSC-F717 weiterhin, so dass man ein Blitzgerät und z. B.
einen Kabelfernauslöser gleichzeitig an der DSC-F717 anschließen kann oder beim
Blitzen mit den o. g. Sony- und Metz-Blitzlösungen den vollen Automatik-Komfort
genießen kann.
Was gibt es sonst so Neues und Erwähnenswertes an der DSC-F717? Da wären der
Multibild-Aufnahmemodus, der kombinierte Zoom-/Fokussierring und die USB 2.0-Schnittstelle.
Der Zoom-/Fokussierring ist echt praktisch: Am Objektivtubus findet man nunmehr
einen Schalter, der die Funktion des Drehringes an der Objektivfront bestimmt.
Je nachdem, wie der Schalter eingestellt ist, justiert man mit dem Drehring
entweder manuell die Schärfe oder man wählt dadurch die Brennweite des
5-fach-Zoomobjektivs. So bleibt dem DSC-F717-Besitzer die Wahl, ob er die
Brennweite wie gewohnt über die Zoomwippe am Objektivtubus oder über einen Dreh
am Ring verstellt. Im Kameramenü lässt sich sogar festlegen, in welcher Richtung
man den Ring drehen muss, um in das Bild hinein- bzw. aus dem Bild
herauszuzoomen. Die USB 2.0-Schnittstelle reizt leider das Potenzial der
2.0-Spezifikation nicht aus. Die schnellstmöglichste Transferrate bei USB 2.0
von 480 MBit/Sekunde steht bei der DSC-F717 nicht zur Verfügung; lediglich
12 MBit/Sekunde werden erreicht. Auf jeden Fall schneller geworden ist die
DSC-F717 aber in anderen Bereichen: Die Einschaltzeit soll nur noch 1,4 Sekunden
betragen, die Auslöseverzögerung (inkl. Fokussierzeit) soll jetzt bei nur noch
rund 0,6 Sekunden liegen.
Die DSC-F717 hat natürlich weiterhin all das, was die DSC-F707 so erfolgreich
bzw. interessant gemacht hat. Das sind unter anderem der Hologramm-AF (laserunterstütze
Scharfeinstellung), die NightFraming- und NightShot-Funktionen, die
Stromversorgung über einen InfoLithium-Akku mit Stamina-Powermanagement sowie
das kippbare Gehäuse bzw. Objektiv. Eine wichtige Änderung gibt es noch beim
Lieferumfang: Sony legt der DSC-F717 statt einem 16 MByte-Memory Stick (wie bei
der DSC-F707) einen etwas passender dimensionierten 32 MByte-Memory Stick sowie
neue Software (Pixela Image Mixer, Image Transfer) bei. Die Software "Image
Transfer" sorgt für den automatischen Transfer der Fotos und MPEG Movies, sobald
die Kamera mit dem PC über USB verbunden wird. Zeitgleich mit der DSC-F717
bringt Sony auch ein umfangreiches Zubehörsortiment für die F707/F717 auf den
Markt; darunter zwei neue Konverter (VCL-HGD0758, VCL-HGD1758), eine
überarbeitete Sonnenschutzblende (LSF-H58A), einen Aluminium-Koffer (LCH-FHA)
und eine Stülptasche aus Kunstleder (LCJ-FHA). Das weitere Zubehörangebot
umfasst Filtersets, weitere Taschen, Stative und Stromversorgungs-Lösungen. Die
beste Nachricht noch zum Schluss: Mit einem Preis von rund 1.300 EUR ist die
DSC-F717 um 300 EUR günstiger als das Vorgängermodell DSC-F707 bei deren
Markteinführung. Die Sony DSC-F717 ist ab Oktober im Handel erhältlich.