Auswirkungen des Erdbebens in der Region Kumamoto, Japan
Sonys Sensorproduktion beeinträchtigt, Nikon-Kompaktkameras verschoben
2016-04-21, aktualisiert 2016-05-18 Die beiden Erdbeben vom 14. und 16. April 2016 in der Region Kumamoto, Japan, forderten nicht nur über 40 Todesopfer, sondern beeinträchtigen auch die Produktion von Komponenten für Kameras. So ist teilweise die Sensorproduktion von Sony beeinträchtigt, wobei laut Sony aber genügend Lagerkapazitäten vorhanden sind, sodass zunächst keine Auswirkungen zu befürchten sind. Doch auch andere Kamerakomponenten, etwa LC-Displays, sind von Produktionsstopps in Kumamoto betroffen. Dies hat Auswirkungen auf die Markteinführung von Nikon-Kompaktkameras. (Benjamin Kirchheim)
Kommt erst im Juli statt im April 2016: Nikon Coolpix A900. [Foto: Nikon]
Um einen Monat vom April auf den Mai 2016 verschoben: Nikon Coolpix A300. [Foto: Nikon]
Um einen Monat vom April auf den Mai 2016 verschoben: Nikon Coolpix B500. [Foto: Nikon]
Kommt erst im Juli statt im April 2016: Nikon Coolpix B700. [Foto: Nikon]
Die im Februar 2016 vorgestellten Kompaktkameras A300, A900, B500 und B700 von Nikon sollten allesamt im April 2016 auf den Markt kommen. Nun wurde die Markteinführung der Coolpix A300 und B500 auf Mai 2016 verschoben, die A900 und B700 sollen sogar erst im Juli 2016 auf den Markt kommen. Ebenfalls verschoben ist die Markteinführung der Action-Kamera KeyMission 360, die im Frühling 2016 auf den Markt kommen sollte und nun auf Oktober 2016 verschoben wurde. Als Grund gibt Nikon allerdings weiteren Optimierungsbedarf der Software an. Bei der Nikon-DL-Serie gibt es ebenfalls Verzögerungen, die laut Nikon aber ebenfalls nicht mit dem Erdbeben, sondern mit dem Prozessor zusammenhängen. Die Markteinführung war ursprünglich für den Juni 2016 geplant, einen neuen Termin nannte Nikon noch nicht.
Auch die Produktion von Wechselobjektivkameras, Wechselobjektiven und anderen Kompaktkameras als den oben genannten ist beeinträchtigt. Das genaue Maß wird von Nikon aktuell untersucht. Details verrät Nikon, sobald die Untersuchungen abgeschlossen sind.
Auch wenn die Lagerbestände von Sensoren bei Sony zunächst noch reichen, ist aktuell nicht abzusehen, wann die Produktion in Kumamoto, wo Sony Sensoren für Digitalkameras produziert, wieder starten wird. Seit 14. April steht die Produktion still. Bevor sie wieder starten kann, müssen die Produktionsstraßen überprüft werden, was Nachbeben aber verhindern, sodass Sony aktuell noch keine Angaben machen kann, wann die Produktion wieder beginnt. Auch andere Produktionsstätten von Sony in weiter entfernten Fabriken waren betroffen, dort läuft die Produktion, etwa von Smartphone-Sensoren, jedoch bereits seit 17. April wieder.
Verschoben vom Frühling in den Oktober 2016: Nikon KeyMission 360. [Foto: Nikon]
Markteinführung auf unbestimmte Zeit verschoben: Nikon DL18-50 f/1.8-2.8. [Foto: Nikon]
Markteinführung auf unbestimmte Zeit verschoben: Nikon DL24-85 f/1.8-2.8. [Foto: Nikon]
Markteinführung auf unbestimmte Zeit verschoben: Nikon DL24-500 f/2.8-5.6. [Foto: Nikon]
Bereits 2011, nach dem schweren Erdbeben, dem folgenden Tsunami sowie der daraufhin folgenden Katastrophe im Atomkraftwerk Fukushima hatte starke Auswirkungen auf die japanische High-Tech-Industrie, wozu insbesondere die Digitalkameras gehören. Damals kam es ebenfalls zu vielen Verzögerungen bei der Auslieferung neuer Produkte.
Nachtrag vom 18.05.2016
Laut Sony soll die Sensorproduktion Ende Mai 2016 wieder anlaufen.