Jetzt mit elektronischem Sucher
Spiegellose Systemkamera Leica CL und 2.8/18 mm angekündigt
2017-11-21 Mit der CL kündigt Leica eine neue spiegellose Systemkamera mit APS-C-Sensor an, die die TL2 nach oben abrundet. Sie verfügt über das Leica-L-Bajonett und nimmt somit auch Vollformatobjektive auf. Im Gegensatz zur TL2, die fast ausschließlich auf Touchscreen-Bedienung basiert, bietet die CL einige Knöpfe und einen etwas kleineren Touchscreen, wartet dafür jedoch mit einem eingebauten elektronischen Sucher auf. (Benjamin Kirchheim)
Die Leica CL ist eine spiegellose Systemkamera mit APS-C-Sensor, die im Gegensatz zur TL2 einen eingebauten elektronischen Sucher besitzt. [Foto: Leica]
Der rückwärtige Touchscreen ist bei der Leica CL etwas kleiner als bei der TL2, dafür bietet sie einige Bedienknöpfe und einen elektronischen Sucher. [Foto: Leica]
Das Gehäuse der Leica CL ähnelt einer klassischen Messsucherkamera. Es besteht aus zwei Magnesiumschalen, die für eine bessere Griffigkeit beledert sind. Die Boden- sowie die Deckplatte bestehen auf Aluminium. [Foto: Leica]
Auf der Oberseite bietet die Leica CL zwei Einstellräder sowie eine OLED-Statusanzeige. [Foto: Leica]
Im Gegensatz zur äußerst modernen TL2 mit ihrer reinen Touchbedienung und ohne Sucher lässt Leica bei der CL einige konservativere Elemente einfließen, ohne die Moderne über Bord zu werfen. Wie bei der TL2 ist das Gehäuse sehr schlicht designt und kommt im abgerundeten Ziegelstein-Design, jedoch ohne jeglichen Handgriff, daher. Statt das Gehäuse aus einem vollen Aluminiumblock zu fräsen, bestehen nur Boden- und Deckplatte aus Aluminium, während bei der vorder- und rückseitigen Gehäuseschale eine Magnesiumlegierung zum Einsatz kommt. Im Gegensatz zur TL2 gibt es zudem eine griffige "Belederung" und kein "nacktes" Aluminium. Dank des links angeordneten elektronischen Suchers ähnelt die CL damit einer Messsucherkamera. Der elektronische Sucher soll verzögerungsfrei ein 2,36 Millionen Bildpunkte auflösendes Bild mit einer kleinbildäquivalenten 0,74-fachen Vergrößerung zeigen. Die Auflösung liegt bei 1.024 x 768 Pixeln (x3 Subpixel) und zeigt somit ein Seitenverhältnis von 4:3. Dadurch bleibt unterhalb des 3:2-Sucherbilds noch Platz für Statusanzeigen.
Im Vergleich zur TL2 ist das rückwärtige Display der CL deutlich geschrumpft. Es ist mittig angeordnet und misst gut 7,5 Zentimeter in der Diagonale. Es ist fest verbaut und bietet eine Touchbedienung samt Gestensteuerung, wie man es von der TL2 kennt. Anders als bei der TL2 bietet die Rückseite der CL einige Bedienelemente. Links des Displays sind drei Tasten (Play, Fn und Menü) zu finden, rechts davon ist ein Vierwegeregler angeordnet. Auf der Oberseite bietet die CL neben dem Auslöser auch zwei Einstellräder sowie eine kleine OLED-Statusanzeige, die das Aufnahmeprogramm, die Blende sowie die Belichtungszeit anzeigt. Auch ein TTL-Blitzschuh fehlt der CL nicht, jedoch gibt es keinen integrierten Blitz.
Der APS-C-Sensor bringt es auf eine Auflösung von 24 Megapixeln. Für die Bildbearbeitung soll der schnelle Maestro II Bildprozessor sorgen, zehn Serienbilder pro Sekunde erreicht die CL für 140 JPEG-Bilder in Folge. Die kürzeste Verschlusszeit liegt elektronisch wie auch mechanisch bei 1/8.000 Sekunde. Der Autofokus arbeitet mit 49 Messfeldern und soll sehr schnell sein. Videos werden maximal in 4K-Auflösung (3.840 x 2.160) bei 30 Bildern pro Sekunde aufgenommen und als MP4 gespeichert. Dank des integrierten WLANs lassen sich Bilder auf Smartphones, Tablets und Computer übertragen. Auch eine Fernsteuerung der Kamera samt Livebildübertragung ist via App möglich.
Das Leica Elmarit-TL 1:2,8/18 Asph. baut besonders flach und ergibt mit der CL oder der T/TL/TL2 eine sehr kompakte Weitwinkel-Kombination (27 mm entsprechend Kleinbild). [Foto: Leica]
Ab Ende November 2017 soll das Leica Elmarit-TL 1:2,8/18 Asph. in Silber und Schwarz zu einem Preis von 1.190 Euro erhältlich sein. [Foto: Leica]
Neben der CL kündigt Leica mit dem Elmarit-TL 1:2,8/18 Asph. ein neues, besonders kompaktes beziehungsweise flaches APS-C-Objektiv an. Es bietet zwar nur eine Lichtstärke von F2,8, kann dafür aber mit einer Dicke von lediglich 20,5 Millimetern als Pancake bezeichnet werden. Zudem ist es mit 80 Gramm sehr leicht, zusammen mit einer betriebsbereiten CL bleibt das Gewicht betriebsbereit unter 500 Gramm. Die kleinbildäquivalente Brennweite liebt bei 27 mm, es handelt sich also um eine Weitwinkel-Festbrennweite. Trotz des kompakten Aufbaus kommen acht Linsen in sechs Gruppen zum Einsatz. Vier asphärische Oberflächen sollen optische Fehler minimieren. Der Platz hat sogar für einen elektronischen Fokusring gereicht. Die minimale Aufnahmedistanz liegt bei 30 Zentimetern, was jedoch einen maximalen Abbildungsmaßstab von lediglich 1:14 ermöglicht. Das nicht rotierende Frontgewinde misst 39 Millimeter, während das Objektiv 62 Millimeter im Durchmesser misst.
Ab Ende November 2017 soll die Leica CL in Schwarz zu einem Preis von knapp 2.500 Euro erhältlich sein. Auch Sets mit dem neuen 18 mm für ca. 3.500 Euro sowie dem 18-56mm-Zoom für 3.650 Euro will Leica anbieten. Das Leica Elmarit-TL 1:2,8/18 Asph. soll es in Silber und Schwarz geben. Der Preis liegt bei knapp 1.200 Euro, die Markteinführung erfolgt ebenfalls Ende November 2017.