Beginn einer neuen Ära bei Tamron
Tamron kündigt hochwertige Festbrennweiten 45/1.8 und 35/1.8 an
2015-09-02 Mit den neuen Festbrennweiten SP 35mm F1,8 Di VC USD (Modell F012) und SP 45 mm F1,8 Di VC USD (Modell F013) startet Tamron eine neue Produktlinie mit modernem, gradlinigem Design und laut Tamron herausragender Qualität. Die vollformat-tauglichen Objektive sollen auch bei Offenblende und bis zum Bildrand eine extrem hohe Leistung liefern. Ungewöhnlich in dieser Brennweitenklasse ist die Ausstattung mit einem optischen Bildstabilisator, der laut Tamron gerade bei den aktuellen, sehr hochauflösenden DSLR-Kameras dafür sorgt, dass der Fotograf die hohe Qualität und Auflösung auch aus der Hand schießen kann. (Jan-Markus Rupprecht)
Das Tamron SP 35 mm F1.8 Di VC USD begründet (zusammen mit dem SP 45 mm F1.8 Di VC USD) eine neue Design-Linie bei Tamron: Modern, gradlinig, mit markantem Metallring auf der Bajonett-Seite. [Foto: Tamron]
Der Bildstabilisator aus dem Tamron SP 35 mm F1.8 Di VC USD sorgt dafür, dass die hohe Qualität des Objektivs auch mit extrem hochauflösenden Vollformat-Kameras aus der Hand genutzt werden kann. [Foto: Tamron]
Nicht weniger als eine neue Ära leiten die beiden Objektiv-Neuheiten bei dem japanischen Objektiv-Spezialisten Tamron ein. Der Qualitätsanspruch bei der SP-Serie ("Super Performance" Serie) von Tamron war schon immer hoch. Und in die Fußstapfen der bisherigen hochwertigen Tamron SP-Objektive treten natürlich auch die beiden Neuheiten. Zusätzlich bekamen diese aber ein vollständig neues, modernes, gradliniges Design. Von der Formgebung, der Gehäuseoberfläche, den Bedienelementen, der Beschriftung im Schärfebereich-Fenster bis hin zum Verpackungsdesign ist alles neu und zeitgemäß. Die neue Haptik wird durch einen markanten, silbernen Metallring auf der Bajonett-Seite unterstützt.
Aber nicht nur Kosmetik stand auf dem Plan der Entwickler, sondern vor allem sollte höchste Qualität in der Praxis nutzbar gemacht werden. Hierfür sorgen neben geringsten Fertigungstoleranzen und hochwertigen Linsen vor allem die eBAND genannte Vergütung und der in beiden Objektiven enthaltene optischer Bildstabilisator. Letzterer wird bislang bei Spitzenobjektiven von Fotografen durchaus kritisch gesehen. Kann doch die bewegliche Linsengruppe in einem optisch stabilisierten Objektiv theoretisch wie praktisch auch ein Quentchen Qualtät kosten. Tamron will seinen VC-Bildstabilisator aber mittlwerweile soweit entwickelt haben, dass diese Effekte praktisch nicht mehr sichtbar seien. Laut Leonard Steinberg, Produktmanager bei Tamron Europe, überwiegen in der Summe die Vorteile eines stabilisierten Objektivs selbst in dieser Brennweitenklasse deutlich. Anwender von extrem hochauflösenden DSLR-Kameras kennen den Effekt wahrscheinlich. 38- oder 50-Megapixel-Fotos aus der Hand zu schießen und dabei wirklich überhaupt keine Verwacklungsunschärfe ins Bild "einzubauen" ist schwer. Gerade bei extrem scharfen Objektiven erreicht man das letzte Quentchen Qualität oft nur auf einem Stativ und mit Spiegelvorauslösung. Dank Bildstabilisator sollen die Tamron-Neuheiten dies auch aus der Hand ermöglichen.
Das Tamron SP 45 mm F1.8 Di VC USD begründet (zusammen mit dem SP 35 mm F1.8 Di VC USD) eine neue Design-Linie bei Tamron: Modern, gradlinig, mit markantem Metallring auf der Bajonett-Seite. [Foto: Tamron]
Hier die Bildstabilisations-Einheit aus dem Tamron SP 45 mm F1.8 Di VC USD. Deutlich erkennt man den völlig anderen Aufbau im Vergleich zur deutlich kleineren Einheit im 35mm-Objektiv. [Foto: Tamron]
Denn "rattenscharf" sollen die beiden Neuheiten sein. Sie sind auf hohe Auflösung und maximale Schärfe gezüchtet. Dazu trägt maßgeblich die eBAND-Beschichtung bei, eine hochwirksame Oberflächenvergütung, die Streulicht sehr wirksam eliminieren soll. Während der Vorstellung der Objektive gezeigte Bildbeispiele illustrieren dies eindrucksvoll. Selbst Aufnahmen ins Gegenlicht führen nicht zu Reflexionen und zum Überstrahlen weiter Bildbereiche, sondern kontrastreiche Motive werden dennoch extrem scharf abgebildet. Auch die 100%-Ausschnittsvergrößerungen unter den Bildbeispielen beeindrucken. Wir sind auf die Testgeräte, die uns noch diesen Monat erreichen sollen, schon sehr gespannt.
Die beiden Brennweiten hat Tamron gewählt, weil sie dem aktuellen Trend zu hochwertigen Reportage-Brennweiten entsprechen. 35 Millimeter Brennweite in höchster Qualität, das ist sozusagen Leica-Fotografie. Ein gemäßigtes Weitwinkel zum "dicht dran sein", mit dem auch Personen noch gut aussehen und mit dem man schon viel von der gesamten Szene mit aufs Bild bekommt. Und die 45 Millimeter entsprechen nahezu dem klassischen "Normalobjektiv", das einen sehr natürlichen Bildeindruck vermittelt. Hier mit einem Tick mehr Bildwinkel, was das Ganze noch alltagstauglicher macht. Die Vollformat-Objektive lassen sich natürlich auch mit Kameras mit Sensor in APS-C-Größe verwenden. Der dann vorhandene Cropfaktor macht aus den 35 Millimetern ein 54mm-Objektiv, also annähernd ein Normalobjektiv. Und das 45mm-Objektiv wird zur klassischen 70mm-Porträtbrennweite.
Asphärische Linsen aus dem Tamron SP 45 mm F1.8 Di VC USD und dem SP 35 mm F1.8 Di VC USD. [Foto: Tamron]
Für die Alltagstauglichkeit sogen zudem die relativ geringe Gehäusegröße und die Abdichtung gegen Feuchtigkeit. Zudem besitzen beide Objektive eine laut Tamron bislang in dieser Brennweitenklasse unerreichte Naheinstellgrenze. Nur 20 Zentimeter Mindestabstand erfordert das 35mm-Objektiv. Bei der 45mm-Version sind es 29 Zentimeter.
Beide Objektive kommen Anfang Oktober gleichzeitig zunächst mit Anschluss für Canon und Nikon auf den Markt. Eine Sony-Version, dann ohne Bildstabilisator, da die Sony-Kameras einen solchen sensorseitig eingebaut haben, ist angekündigt, aber für eine Markteinführung der Sony-Version gibt es noch keinen Termin. Ebenfalls noch nicht festlegelegt (beziehungsweise noch geheim) ist der Preis der beiden Tamron-Neuheiten.