DCTau-Labortests und Navigation überarbeitet
Testprotokollauswahl jetzt auch nach Objektiven möglich
2008-11-20 Kürzlich haben wir die digitalkamera.de-Navigation überarbeitet und alle Kameratests unter einem eigenen Reiter zusammengefasst. Im gleichen Zuge wurden auch eine neue Auswahlmöglichkeit bei den DCTau-Labortests geschaffen und weiterer Feinschliff an den Testprotokollen vorgenommen. Ganz neu ist ein RSS-Feed für die Protokolle, und die drei kostenlos abrufbaren Muster-Labortests wechseln jetzt täglich. (Jan-Markus Rupprecht)
Mit der Navigation zu unseren kostenpflichtigen Inhalten waren wir bisher nie so recht zufrieden, denn sie waren für Interessenten nicht einfach genug zu finden. DCTau hatte zwar ursprünglich einen eigenen Reiter – aber wer weiß schon, was sich dahinter verbirgt. Und die Artikel aus Fachzeitschriften verbargen sich eine Zeit lang hinter dem Reiter "Kiosk". Auch unsere eigenen (kostenlos angebotenen) Tests zählen zwar zu den meist gelesenen Seiten auf digitalkamera.de, verbargen sich jedoch gemeinsam mit Meldungen und anderen Artikeln in der Rubrik "News & Infos". All dies finden digitalkamera.de-Leser nun unter dem Reiter "Tests" direkt in der Hauptnavigation. Darunter haben wir eine neue Unternavigation eingeführt, und zwar
- Kamera-Testberichte: unsere eigenen digitalkamera.de-Kameratests. Diese wollen wir künftig noch um Kurztests ergänzen und hoffen, dadurch jährlich wesentlich mehr Kameras als bisher testen zu können. Höchste Zeit für eine eigene Rubrik also!
- Kamera- & Objektiv-Labortests [€]: die mittlerweile rund 1.000 Testprotokolle aus dem DCTau-Testlabor. Zugänglich im Einzelkauf oder per Flatrate (1, 2, 3, 6 oder 12 Monate), darauf weist das €-Symbol hin.
- Tests aus Fachzeitschriften [€]: nicht nur, aber überwiegend Kameratests. Daneben bisher auch Zubehör-Tests, Bestenlisten und einige Ratgeberartikel bzw. Workshops. Künftig aber nur noch Tests und Bestenlisten. Das €-Symbol symbolisiert und weist darauf hin, dass diese Inhalte von unseren Partnern aus Fachmagazinen kostenpflichtig sind.
Die neue Unternavigation hatten wir bereits mit unserer Rubrik "Blogs & Foren" eingeführt. Sie findet sich ab sofort auch unter dem Reiter "Kameraübersicht" (siehe Bild Links) und erleichtert dort unter anderem den Zugriff auf die Datenblatt-Top-20 und den Schnellzugriff.
Aber auch innerhalb der DCTau-Testprotokolle hat sich einiges geändert. Das Wichtigste ist sicherlich die nun umschaltbare Auswahl: entweder nach Kamera oder nach Objektiv (siehe Bild Oben). Das funktioniert auch, wenn man bereits beim Studium eines Protokolls ist. Interessiert man sich also zunächst in erster Linie dafür, wie sich eine Kamera mit verschiedenen Objektiven verhält, kann man nunmehr innerhalb des Protokolls einfach "umschalten" und erhält dann eine Übersicht, mit welchen Kameras das aktuelle Objektiv getestet wurde und kann diese direkt auswählen. Ideal ist dies natürlich vor allem für diejenigen digitalkamera.de-Leser, die eine der DCTau-Labortest-Flatrates (1 bis 12 Monate) gebucht und damit unbegrenzten Zugriff auf alle Protokolle haben.
Darüber hinaus haben wir einigen Feinschliff an den Testprotokollen selber vorgenommen. Dort wurde insbesondere die "Abwertung" wieder abgeschafft, die wir mit der DCTau-Version 4.1 eingeführt hatten. Bestimmte Teilnoten (u. a. das Rauschen) führten bei (Schul-) Noten ab 4 zusätzlich zu einer Abwertung. Dieses recht erklärungsbedürftige Verfahren wurde seit der DCTau-Version 5 zunehmend als ungerecht empfunden. Zu Recht, wie wir fanden. Denn anders als früher, als die Kameras nur bei ISO 100 bewertet wurden, gehen jetzt ohnehin alle Lichtempfindlichkeitsstufen in die Note für das Rauschen ein. Und somit wirkt sich der Umstand bereits negativ aus, wenn Hersteller in ihren Prospekten und Datenblättern gern mit hohen ISO-Werten "glänzen", selbst wenn die Bildqualität dann tatsächlich extrem abfällt. DCTau ab Version 5 lässt alle ISO-Werte, die die Kamera anbietet, zu gleichen Teilen in die Note für Rauschen einfließen, so dass solche Kameras mit solchen "Datenblatt-ISO-Stufen" nur befriedigende bis schlechte Rauschnoten kassieren. Allerdings sagt der Labortest auch genau, in welchen Stufen die Kamera gut ist und ab welcher ISO-Zahl man die Kamera am besten nicht mehr verwendet. Fotografen, die ihre Kamera nur in den günstigen ISO-Bereichen betreiben, werden also keine Probleme mit verrauschten Bildern haben. Deshalb hielten wir die zusätzliche Abwertung für ungerecht und entbehrlich – die schlechte Rauschnote allein spricht ja schon eine deutliche Sprache.
Dazu ein aktuelles Beispiel: Ganz markant tritt dieser Effekt bei der Panasonic Lumix G1 auf. Bis ISO 800 ist diese Kamera gut verwendbar. Aber der Hersteller bietet auch ISO 1.600 und sogar ISO 3.200 an. Bis ISO 800 verhält sich die Kamera "unauffällig", aber ab IS0 1.600 steigt das Rauschen sprunghaft an und kassiert dafür in der automatischen Notenberechnung insgesamt eine glatte 5, bezogen auf den Referenzwert. Allerdings muss man Panasonic zugute halten, dass das Rauschen in den hohen ISO-Stufen bei der G1 weniger stark glättet als viele Mitbewerber (und auch Panasonic bei anderen Modellen), um die Auflösung zu erhalten. Außerdem steht es jedem Benutzer frei, die hohen ISO-Bereiche zu meiden und bei der G1 sogar den Bereich für die automatische ISO-Wahl einzuschränken. Wenn man es nicht will, muss die Kamera also nie mit 1.600 oder 3.200 ISO fotografieren. Deshalb wollten wir das nur bei hohen ISO-Zahlen starke Rauschen nicht mehr länger mit einer zusätzlichen Abwertung bestrafen. Die schlechte Rauschnote ist ja für das Gesamtergebnis gravierend genug. Dabei wäre es für die Hersteller so einfach, hier bessere Noten zu erreichen: Einfach keine unsinnig hohen ISO-Stufen anbieten! Nebenbei bemerkt: Ausschlaggebend für unseren Schritt, die Abwertung abzuschaffen, war tatsächlich die Panasonic G1, aber andere Modelle sind von einem sprunghaften Rauschanstieg bei sehr hohen ISO-Stufen natürlich genauso betroffen.
Neu im Zusammenhang mit den DCTau-Noten ist auch die Verlinkung der Referenzwerte für Eingangsdynamik und Nettodateigröße. So sieht man gleich, welche Kamera-Objektiv-Kombinationen derzeit die Maßstäbe setzen: Bei den DSLR-Kameras sind es derzeit 9,3 Blendenstufen Eingangsdynamik bei der Canon EOS 5D mit Tamron 28-300/3.5-6.3 XR Di VC und eine fast unglaubliche Nettodateigröße von 52.994 KBytes bei der Canon EOS-1Ds Mark III mit Tamron AF 70-200 1:2.8 LD Di SP in Zoomstellung 70 mm bei Blende 5,6. Da sich diese aktuellen Referenzwerte bei Erscheinen noch besserer Kamera-Objektiv-Kombinationen jederzeit ändern können, verändern sich dann auch die DCTau-Noten, die im Vergleich zu aktuellen Referenzwerten dynamisch berechnet werden.
Die kostenlos (eigentlich als Muster) angebotenen Labortest-Protokolle wechseln nun übrigens alle 24 Stunden per Zufallsgenerator, wobei allerdings ganz neue Protokolle ausgenommen sind. Schnäppchenjäger haben damit nun zumindest statistisch die Chance, innerhalb von rund einem Jahr jedes der verfügbaren DCTau-Labortest-Protokolle kostenlos anzusehen, indem sie jeden Tag auf die DCTau-Labortest-Übersichtsseite gehen ;-). Wer übrigens über jedes neu veröffentlichte Testprotokoll sofort per Newsreader informiert werden will, kann den entsprechenden Newsfeed abonnieren, den wir jetzt ebenfalls neu anbieten.