"Hell"-Seher

Texas Instruments macht CCDs nachttauglich

2001-02-16 Der texanische Halbleiter-Hersteller Texas Instruments hat eine neue CCD-Bildwandler-Familie vorgestellt, die praktisch über einen eingebauten Restlichtverstärker verfügt. Damit sind diese CCDs in der Lage, auch noch bei Nacht zu "sehen".  (Yvan Boeres)

Vorerst sind die mit einer Technologie namens "Single Photon Detection" (SPD) versehenen CCD-Bildwandler von Texas Instruments (TI) hauptsächlich für Sicherheits- und Beobachtungszwecke vorgesehen. Weitere Anwendungszwecke sieht TI in der industriellen Maschinerie mit optischer Erkennung, in der Astronomie, in der Biochemie, in der Verkehrsüberwachung und natürlich im militärischen Einsatzgebiet. Allerdings lässt eine Zeile in der Original-Pressemitteilung von TI auch für Digitalfotografen Hoffnung aufkommen. Dort steht nämlich, dass die SPD-Technologie in jede bekannte Bildwandler-Architektur integriert werden kann.

Die SPD-Technologie verstärkt das Bildsignal, indem die photonisch generierte Ladung (die Photonen sind Lichtpartikel, die bei allen Bildwandlern – egal ob CCD oder CMOS – von den lichtempfindlichen Pixelelementen in eine elektrische Ladung umgewandelt werden) durch einen rauscharmen "Impakt-Ionisations-Prozess" vor dem Auslesen multipliziert wird. Leichter verständlich ist der Nutzen dieser Technologie: Die SPD-Technologie macht einen nachgeschalteten Restlichtverstärker überflüssig und einen CCD-Bildwandler um bis zu über 50 Mal lichtempfindlicher. Der Dynamikumfang eines solchen SPD-CCDs von über 90 dB soll laut TI den herkömmlicher CCDs bei weitem übertreffen und Entwicklern nutzbare Bildinformationen von bis zu 15 Bit pro Pixel liefern. Außerdem sollen die SPD-CCDs von TI in der Lage sein, in einem Spektralumfang von 200 bis 1.100 Nanometern (vom tiefen Ultraviolett bis zum nahen Infrarot) "sehen" zu können.

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