Digitale Kleenex-Schachteln

Thermosublimationsdrucker CP-200 und CP-300 neu bei Canon

2003-05-07 Ohne eingestecktes Papierfach sehen die beiden von Canon neu vorgestellten Mini-Thermosublimationsdrucker CP-200 und CP-300 ein bisschen wie eine futuristische Kleenex-Schachtel aus. Und wie diese "spenden" die beiden Geräte Papier – nur nicht in Form eines Taschentuchs, sondern in Form eines 10x15 cm großen Fotoabzugs. Und während ein Kleenex-Taschentuch eher etwas für den großen Kummer ist, sorgt die Bildqualität von Thermosublimationsdruckern eher für die wahre Freude.  (Yvan Boeres)

   Canon CP-300 [Foto: Canon]
 

Größere Unterschiede gibt es (abgesehen vom Preis) zwischen dem CP-200 und CP-300 nicht. Während aber der CP-200 bestenfalls als "transportabel" bezeichnet werden kann, ist der CP-300 dank seines Akkus richtig mobil. Denn klein sind die beiden Thermosublimationsdrucker schon (170 x 55 x 123 mm beim CP-300; 170 x 54,8 x 119 mm beim CP-200) – aber nur der CP-300 verfügt über einen Lithiumionenakku (NB-CP1L) zum völlig autarken Drucken von 36 bis 72 Bildern (mit einer Akkuladung und abhängig vom Druckformat). Der CP-200 muss hingegen über das mitgelieferte Netzkabel mit einer Steckdose verbunden werden. Für beide Drucker gibt es einen optional erhältlichen KfZ-Bordanschluss-Adapter; das im Lieferumfang des CP-200 und CP-300 enthaltene Netzteil passt sich an Spannungen von 100-240 Volt an.

Drei Druckformate (für die Canon entsprechendes Papier anbietet) kennen der CP-200 und der CP-300: den so genannten Postkarten-Druck (10 x 14,8 cm ohne Rand bzw. 9,1 x 12,2 cm mit Rand), den L-Sized-Druck (8,9 x 11,9 cm ohne Rand bzw. 7,9 x 10,5 cm mit Rand) und den Scheckkarten-Druck. Letzterer bedeutet nicht, dass der CP-200/300 Visa- oder EC-Karten drucken kann, mit denen man auf Einkaufstour gehen kann, sondern dass scheckkartengroße (8,6 x 5,4 cm) Fotos gedruckt werden. Je nachdem, ob man sich für den randlosen Druck, den Druck mit Rand (6,7 x 5,0 cm) oder den Etikettendruck entscheidet, fällt der Druckbereich bei den Scheckkartenbildchen unterschiedlich groß aus. Mit dem geeigneten Papier lassen sich auch selbstklebende Etiketten im Scheckkartenformat ausdrucken – und das wahlweise "vollflächig" (Druckbereich: 8,6 x 5,4 cm) oder mit 8 Mini-Einzelbildern pro Bogen. Wie bei Thermosublimationsdruckern üblich, liegt jedem Papier-Pack auch das entsprechende Farbband bei.

Das wortwörtlich "Schöne" an Druckern wie dem CP-200 und dem CP-300 ist, dass – bedingt durch das Thermosublimationsdruckverfahren – im Gegensatz zu Tintenstrahldruckern kein Raster beim Druck produziert wird. So können der CP-200 und der CP-300 trotz der im Vergleich zu Tintenstrahldruckern niedrigen Druckauflösung von 300 x 300 dpi pro Druckfarbe (Cyan, Magenta und Gelb) 256 Farbabstufungen erzeugen und auf diese Weise Bilder mit 16,77 Millionen Farbtönen in bester Fotoqualität erzeugen. Da beide Drucker das gleiche Druckwerk besitzen, benötigen die beiden Thermo-Minis die gleiche Druckzeit. So ist ein Foto im Postkarten-Druck in 85 Sekunden "gebacken"; bei den kleineren Formaten dauert der Druck sogar nur noch 40 bzw. 70 Sekunden. Dabei werden die Abzüge zum Schluss mit einem Schutzlaminat überzogen.

Den Druckbefehl bekommen der CP-200 und der CP-300 wahlweise direkt von der Kamera oder von einem PC. Zu diesem Zweck verfügen die beiden Drucker auch über zwei USB-Schnittstellen (USB-A-Stecker für die Kamera-Anbindung, USB-B-Stecker für den Anschluss am PC). Zur Zeit funktioniert der Direktdruck von der Kamera nur mit DirectPrint-kompatiblen Kameras von Canon (alle in letzter Zeit auf den Markt gekommenen Kameras), doch der CP-200/300 ist für den hersteller- bzw. markenübergreifenden Direktdruck-Standard PictBridge vorbereitet, so dass in Zukunft auch andere Kameras mit den beiden Druckern funktionieren. Da das neue Thermodruck-Duo auch das DPOF-Bildbestellungsformat unterstützt, kann man bequem im Kameramenü die zu druckenden Bilder auswählen, deren Anzahl, Größe und Layout festlegen und sogar Ausschnittsvergrößerungen machen. In der Grundausstattung werden der CP-200 und CP-300 mit zwei Papierkassetten (eine für das 10 x 15-Format und eine für das Scheckkarten-Format), je fünf Blatt Papier im Postkartenformat inklusive Farbband, einem USB-Verbindungskabel für den Kameraanschluss sowie dem Netzadapter CA-CP100 und einem Reinigungsstift geliefert. Beim CP-300 liegt zusätzlich ein NB-CP1L-Akku im Karton. Der 820 Gramm leichte Canon CP-200 ist ab Juli zu einem Preis von rund 200 EUR im Handel erhältlich; der Akku des CP-300 sorgt dafür, dass dessen Gewicht (860 g) etwas und sein Preis (300 EUR) deutlich höher ausfallen.

Artikel-Vorschläge der Redaktion