Telezoom und Telekonverter
Trinity mit Leica Vario-Elmarit-SL 1:2,8/70-200 mm Asph. komplett
2024-09-05 Mit dem Vario-Elmarit-SL 1:2,8/70-200 mm Asph. vervollständigt Leica seine F2,8 lichtstarke Trinity-Objektivreihe mit L-Bajonett. Wie bereits beim 14-24 mm und 24-70 mm stammt die optische Konstruktion sehr wahrscheinlich von Sigma, was nicht etwa gegen die Leica-Qualität spricht, sondern eher als Adelung der Sigma-Objektive verstanden werden kann. Das sorgt zudem für einen für Leica-Verhältnisse humanen Preis von nur wenig über 3.000 Euro. Zudem gibt es einen neuen passenden 2-fach-Extender, wie die Telekonverter bei Leica heißen. (Benjamin Kirchheim)
Das Leica Vario-Elmarit-SL 1:2.8/70–200 mm Asph. ist ein lichtstarkes Telezoom mit optischem Bildstabilisator im schlicht designten Leica-Gehäuse. [Foto: Leica]
Die optische Konstruktion setzt sich aus 20 Linsen zusammen, die in 15 Gruppen angeordnet sind. Dabei kommen drei asphärische Linsen zum Einsatz, um optische Fehler zu minimieren. Vergleicht man allein die optische Konstruktion samt der Linsenformen und der Lage der asphärischen Linsen auf der Sigma- und Leica-Website miteinander, ist sofort klar, dass die optische Konstruktion identisch ist. Auch die identische Naheinstellgrenze, der fast identische maximale Abbildungsmaßstab und die sehr ähnlichen Dimensionen sprechen dafür. 20,7 Zentimeter ist das Leica lang und misst 8,9 Zentimeter im Durchmesser (Sigma 20,5 und 9,1 cm). Das Gewicht beträgt 1,54 Kilogramm (Sigma 1,35 kg), das Filtergewinde misst 82 Millimeter (identisch).
Während Sigma sechs FLD-Linsen und eine SLD-Linse als Highlights in der optischen Konstruktion hervorhebt, schreibt Leica lediglich: "Alle Linsen sind aus hochwertigen Glassorten gefertigt, darunter sieben mit geringer Brechzahl, besonders niedriger Dispersion und hoher anormalen Teildispersion." Das Ergebnis ist dasselbe: Es werden gestochen scharfe, kontrastreiche Fotos versprochen. Verbaut ist zudem ein optischer Bildstabilisator.
Der Leica Extender L 2.0x verdoppelt die Brennweite kompatibler Objektive, kostet dafür aber zwei Blendenstufen Lichtstärke. [Foto: Leica]
Neben der konstanten Blende von F2,8 über den gesamten Zoombereich, die aus elf Blendenlamellen besteht, bleibt auch die Baulänge über den gesamten Zoom- sowie Fokusbereich konstant. Es handelt sich also um einen Innenfokus und Innenzoom. Die Naheinstellgrenze des Autofokus, der sich auch für Videoaufnahmen eignen soll, beträgt 65 Zentimeter, was einen Abbildungsmaßstab von 1:5,1 ermöglicht (Sigma 1:5,2). Der Autofokus soll sich auch für Sport- und Action-Aufnahmen eignen. Im Gegensatz zum Sigma-Pendant ist das Leica-Objektiv sehr minimalistisch und schlicht, aber dafür äußerst ansehnlich gestaltet. Das Gehäuse ist gegen das Eindringen von Spritzwasser und Staub geschützt und bietet lediglich einen Zoom- und einen Fokusring, während das Sigma noch allerlei Tasten, Schalter und einen Blendenring zu bieten hat. Zudem ist eine Stativschelle verbaut.
Neu ist auch ein zweifacher Telekonverter, der Leica Extender L 2.0x heißt. Er ergänzt den 1,4-fachen Extender und verdoppelt die Brennweite des angesetzten Objektivs, kostet aber zwei Blendenstufen Lichtstärke. Kombiniert mit dem 70-200 mm F2,8 ergibt sich also ein 140-400 mm F5,6. Sowohl der Extender als auch das Leica Vario-Elmarit-SL 1:2,8/70-200 mm Asph. sind ab sofort erhältlich. Die Preise betragen 920 Euro für den Extender und 3.150 Euro für das Telezoom. Der Bajonettanschluss ist selbstverständlich der L-Mount, womit sich das Objektiv auch an den Kameras der Systempartner Sigma und Panasonic verwenden lässt. Damit steht es aber auch in direkter Konkurrenz zum fast 1.500 Euro günstigeren Sigma-Pendant, das ebenfalls mit L-Mount, aber zusätzlich auch mit Sony E-Mount angeboten wird.