Alle an einem (USB-)Strang
USB-Direktdruck bald Standard
2002-12-05 "Teamgeist" ist doch schön. Nachdem Canon, Hewlett Packard und Epson alle versucht haben, jeweils einen eigenen Standard zum Verbinden von Digitalkameras mit Druckern für den direkten Druck ohne Computer durchzusetzen, sind die früheren "Einzelkämpfer" jetzt zur Einsicht gekommen, dass es vielleicht besser wäre, sich gemeinsam an einen Tisch zu setzen und einen Standard auszuarbeiten. (Yvan Boeres)
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Canon, Epson, HP – wer von diesen Herstellern hat es nicht schon versucht,
den lieben Konsumenten an die jeweilige Marke zu binden?! Wer aus dem Geschäft
mit Canon-Kamera und passendem Canon-Drucker oder mit HP-Kamera und passendem
HP-Drucker herausgeht, soll für seine Markentreue mit der Möglichkeit belohnt
werden, seine Digitalkamera über ein USB-Kabel direkt an den Drucker
anzuschließen und auf den Umweg über einen Computer verzichten zu können. Also
haben die Hersteller entsprechende Technologien für den USB-Direktdruck auf den
Markt gebracht oder zumindest auf Messen vorgeführt. Solche "Eigeninitiativen"
sind zwar schön, aber viel schöner wäre es (für den Kunden), wenn es eine
gewisse markenübergreifende Kompatibilität geben würde. Das sollte demnächst der
Fall sein. Canon, HP und Epson haben jedenfalls beschlossen, ihre Kräfte zu
vereinen und an einem gemeinsamen Standard für den USB-Direktdruck zu arbeiten.
Von Anfang mit dabei ist auch Sony; mittlerweile hinzugekommen sind noch
Fujifilm und Olympus. Der gemeinsam verabschiedete Standard heißt vorläufig DPS
(Direct Printing Standard) und nutzt die bereits bestehenden Standards PTP
(Picture Transfer Protocol) und eben USB (Universal Serial Bus). DPS-kompatible
Kameras sollen in Zukunft auf jeden Fall ein oder mehrere Bilder, über die
DPOF-Bildbestellungsfunktion zum Druck vormarkierte Bilder, alle Bilder oder ein
Index aller Bilder bei direkter USB-Kabelverbindung mit einem DPS-kompatiblen
Drucker ausdrucken können. Optionen im DPS-Druckmenü sollen es auch erlauben,
das Datum auf dem Abzug mit auszudrucken, mehrere Kopien eines Bildes
auszugeben, einen Bildausschnitt zu drucken oder das Ausgabeformat im Kameramenü
festzulegen. Außerdem sollen gewisse Status-Informationen des Druckers (DPS-Verbindungsaufbau,
Fehler-Status, Fortschrittsanzeige des Druckprozesses, Ende des Druckauftrages,
Hinweis wann die Kabelverbindung getrennt werden darf) auf dem LC-Display der
jeweiligen Kamera angezeigt werden. Wenn die Implementierung des
DPS-Befehlssatzes in die Kameras genauso schnell und unkompliziert vorangeht wie
bei EXIF 2.2/Print, kann man erwarten, dass die ersten DPS-kompatiblen
Digitalkameras bereits auf der CeBIT 2003 im Februar angekündigt werden und dass
einigen älteren Kameras eventuell auch über Firmware-Updates zur
DPS-Unterstützung verholfen werden kann. Weitere Infos zu DPS gibt es (in
Englisch) auf der speziell dafür eingerichteten Website.