CeBIT/Photo Imaging Expo 2005
Ultraflach-Kamera Nikon Coolpix S1 betritt die Szene
2005-03-21 Mitte letzter Woche stellte Nikon offiziell das jüngste Modell der Coolpix-Serie vor: die Coolpix S1. Eine Ultraflach-Kamera fehlte dem Traditionshersteller noch im Programm, doch mit der S1 gibt es nun auch eine Vertreterin der "Flach wie eine Flunder"-Klasse in der Coolpix-Familie. Anlass zur Vorstellung dieser neuen Kamera waren die beiden Fachmessen CeBIT und Photo Imaging Expo, die fast zeitgleich in Hannover und in Tokyo stattfanden. Hier folgt unsere ausführliche Meldung über den Nikon-5-Megapixel-Edelmini. (Yvan Boeres)
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Bei der Objektivtechnik macht auch Nikon keine Ausnahme und bedient sich
– wie andere Hersteller von Ultraflachkameras auch – einer periskopähnlichen
Architektur, um die 3-fach-Zoom-Optik (35-105 mm/F3,0-5,4 entspr. Kleinbild)
in das nur 19,7 mm flache Aluminiumgehäuse (erhältlich im silbernen, weißen
oder schwarzen Finish) unterzubringen. Das Objektiv mit dem "Knick in der
Optik" setzt sich aus 12 Linsenelementen in 10 Gruppen zusammen; einige der
Linsen bestehen aus so genanntem ED-Glas mit extra niedriger Dispersion, was
für einen niedrigen Brechungsindex und demzufolge für eine Steigerung der
optischen Abbildungseigenschaften (u. a. einer Reduzierung von Farbsäumen)
sorgt. Durch die besondere Bauweise der Optik besitzt die S1 keine
herausfahrenden Objektivteile und ist somit nicht nur äußerst kompakt,
sondern auch schnell betriebsbereit.
Der Optik steht eine hoch entwickelte Elektronik unterstützend bzw.
ergänzend zur Seite. Ein 1/2,5"-CCD mit rund 5 Millionen Pixeln (5,36 Mio.
Pixel brutto, 5,1 Mio. Pixel netto) löst die Bilder in maximal 2.592 x
1.944 Bildpunkte auf, während etliche Sonderfunktionen dem S1-Besitzer dabei
helfen sollen, bessere Fotos zu machen. Dazu gehören u. a. eine
Rauschunterdrückungsfunktion, die D-Lighting-Funktion zur elektronischen
Aufhellung von Schattenpartien bzw. unterbelichteten Stellen im Bild, die "Advanced
Red Eye Reduction"-Funktion zur softwaremäßigen Erkennung und Retusche roter
Augen in der Kamera und die ganz neue Porträt-Autofokus-Funktion. Die
kürzlich mit den Kamera-Modellen Coolpix 5700, Coolpix 7600 und Coolpix 7900
eingeführte Funktion nutzt, wie bei der Rot-Augen-Retusche,
Gesichtserkennungstechnologien und kann auf diese Weise gezielt auf das
Gesicht bzw. auf die Augen des anvisierten Motivs scharf stellen. Der
Best-Shot-Selector wählt seinerseits aus einer Bilderreihe selbstständig die
beste Aufnahme (in Punkto Schärfe und Belichtung) heraus, während ein
Verwacklungswarnsymbol vor kritischen Verschlusszeiten warnt.
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Weitere Ausstattungsmerkmale der Nikon Coolpix S1 sind u. a. eine
Serienbildfunktion mit einer Bildfolgerate von 1,8 Bildern pro Sekunde, eine
Videofunktion mit VGA-Auflösung (bei 15 Bildern/s) und Tonaufnahme in nahezu
unbegrenzter Länge (maßgebend ist die verbleibende Speicherkapazität), eine
zeitlich unbegrenzte Sprachnotizfunktion, ein integrierter
Multifunktionsblitz mit einer maximalen Reichweite von 2,5 Metern, ein
Zeit-/Datumstempel, eine Multibild-Funktion (16 Einzelaufnahmen in 1 Bild)
und eine Selbstauslöserfunktion mit 10 Sekunden Vorlaufzeit. Die Belichtung,
der Weißabgleich und die Scharfstellung erfolgen automatisch, wobei 4 der
17 Motivprogramme (u. a. auch für Unterwasseraufnahmen oder Panoramas) über
einen Motivassistenten verfügen, der manuelle Weißabgleich ebenfalls möglich
ist und ein Makro-Modus Nahaufnahmen bereits ab einer Entfernung von nur
4 cm zulässt. Ein 4-faches Digitalzoom, die automatische Scharfstellung im
Einzelbild- oder Schärfenachführungsmodus (beides auch bei Filmaufnahmen),
eine Zeitzonenfunktion, die PictBridge-Kompatibilität und eine
Zeitrafferclip-Funktion runden das Funktionsangebot der Coolpix S1 ab.
Trotz äußerst kompakter Ausmaße (57,5 x 89,9 x 19,7 mm bei einem
Leergewicht von 118 Gramm) soll die Coolpix S1 einfach zu bedienen sein.
Alle Tasten befinden sich auf der Kamerarückseite; die erst kürzlich
renovierte grafische Benutzeroberfläche ermöglicht die Auswahl von
Funktionen nach Name oder Symbol, und über eine Hilfe-Taste können
Erläuterungen zu den wichtigsten Menüfunktionen aufgerufen werden. Die
Hilfeinformationen stehen in 12 verschiedenen Sprachen zur Verfügung.
Angezeigt werden die Menüs auf dem 2,5 Zoll großen LC-Farbbildschirm, der
auch als Sucher bei der Bildgestaltung dient. Ihren Strom beziehen das LCD
und die restliche Kameraelektronik von einem ultraflachen Lithiumionenakku
vom Typ EN-EL8, der mit einer Akkuladung zu zirka 200 Aufnahmen (gemäß
CIPA-Standardtestverfahren) fähig ist. Im Lieferumfang der Coolpix S1 ist
das Kameradock Coolstation MV-11 enthalten, welches ein Aufladen der Akkus
in der Kamera ermöglicht. Das Dock dient auch dem Anschluss der Kamera an
den Computer oder an einen Fernseher (o. ä.). Als weiteres Zubehör gibt es
auch optional das Unterwassergehäuse WP-CP5, für dessen Verwendung die
Coolpix S1 ein spezielles Motivprogramm bereit hält und das die Kamera bis
zu einer Tiefe von 40 Metern vor Wassereinbruch schützt. Weitere Details zu
Technik, Funktion und Ausstattung der Nikon Coolpix S1 finden unsere Leser
im dazugehörigen digitalkamera.de-Datenblatt, das seit letztem Mittwoch zum
Abruf bereit steht. Die Nikon Coolpix S1 ist demnächst (Frühjahr 2005) samt
PictureProject-Software zum Bearbeiten, Organisieren und Versenden von
Bildern zu einem Listenpreis von rund 400 EUR im Handel erhältlich.