Praxistest

United Shop Services GmbH & Co. KG – Printeria

Unverändert groß ist das Angebot von Printeria in Sachen Foto-Artikeln, die wahlweise online oder mittels herunterladbarer Software anschließend offline er-/bestellt werden können. Da aber alle Artikel mit derselben Software erstellt werden, fällt die Dateigröße entsprechend groß aus. Mit über 300 MBytes liegt sie damit neben der Cewe-Pro-Version in Sachen Dateigröße an der Spitze. Kunden mit langsamer Datenleitung können gegen eine Versandkostenpauschale eine Installations-CD bestellen. Leider müssen diese Anwender während der Installation trotzdem noch ca. 10 MBytes für .Net Framework 3.5 herunterladen. Hohe Ansprüche stellt man an die Systemvoraussetzungen der Kunden-Rechner. Auch wir haben da geschluckt. Ein Testrechner mit einem Dual Core 2 GHz Prozessor stand uns nicht zur Verfügung. Aber auch mit geringeren Leistungsdaten läuft das Programm nicht merklich langsam. Lediglich die Installation des Programms nahm mehr Zeit in Anspruch, als man es bei Fotobuch-Software gewohnt ist. Auch verlief der ganze Installationsprozess der Version 3.0.321.2144 nicht ganz reibungslos. Obwohl zwischenzeitlich Fehlermeldungen auftauchten, war das Programm trotzdem auf wundersame Weise installiert und lief während der ganzen Testphase störungsfrei.

Die komplett neu gestaltete Arbeitsoberfläche im modernen dunklen Design präsentiert im Vergleich zur "alten" Gestaltungssoftware eine Fülle von Neuerungen: freies Bewegen, Hinzufügen, Löschen von Bild- und Textboxen; Bilder drehen, skalieren und Ausschnitt wählen; eigene Layouts speicherbar; Verschieben und Anordnen von (Doppel-) Seiten, Schriftart und Schriftgröße frei wählbar, Rechtschreibprüfung; Transparenzen von Gestaltungsboxen; Cliparts als zusätzliche Gestaltungsmöglichkeit; Gestaltungsraster u. v. m. Dass Printeria noch mehr plant, lässt sich aus dem bereits auf der Arbeitsoberfläche befindlichen, aber noch nicht aktiven Modus "Effekte" schließen. Man schließt mit den neuen Programm-Optionen somit zu den gängigen Möglichkeiten der Mitbewerber auf – erreicht aber (noch) nicht das Niveau der Spitzenangebote. Dazu müsste man noch z. B. bei der freien Wahl der Farben (Hintergrund und Text), Rahmen, farbigen Textboxen nachlegen.

Das Arbeiten mit der Software geht per Drag & Drop flott von der Hand. Man kann sich schnell auf der Arbeitsoberfläche orientieren, die ein intuitives Bedienen ermöglicht. So fällt die schwache Hilfe kaum auf. Verbesserungsbedürftig ist die Bildbearbeitung, weil eine Feinregulation über die vorhandenen Schieberegler kaum möglich ist. Eine zahlengenaue Angabe der Änderung wäre empfehlenswert.

Die Führung durch den Bestellvorgang ist gut gemacht. Die Erzeugung der Bestelldatei fordert allerdings zeitlich etwas Geduld. Die Bestellung selbst kann online oder über eine auf CD gebrannte Datei erfolgen. Man muss weder über Kreditkarte bezahlen noch eine Einzugsermächtigung ausstellen – auch bei Erstbestellung ist eine simple Bestellung per Rechnung möglich. Geordert werden können Hard- und Softcoverbücher, Fotohefte, Ringbücher und Alben in unterschiedlichen Größen. Bei einigen Produkten hat man zusätzlich die Wahl zwischen mattem und glänzendem Papier.

Das online bestellte Hardcover-Buch kam per Post nach vier Tagen. Das Buch macht einen stabilen Eindruck. Der Einband weist im Falz eine sichtbare Unregelmäßigkeit auf. Ein weißes Vorsatzpapier mit dezenter Struktur verbindet edel den Buchdeckel mit dem Buchblock. Die Farben werden natürlich, aber mit etwas geringer Schärfe wiedergegeben. Auch bei kleinen Schriften ist eine zu geringe Schärfe zu verzeichnen. Der Druck ist in punkto Raster und Linien als zufriedenstellend zu bezeichnen. Das verwendete seidenglänzende Papier weist eine Grammatur von 170 g/m² auf und hat eine angenehme Griffigkeit. Die Klebebindung fällt qualitativ leider nicht so gut aus wie auf der Website von Printeria gezeigt. Doppelseiten können nicht verlustfrei aufgeschlagen und betrachtet werden; ähnlich wie bei einer Klemmbindung verschwinden einige Millimeter im Steg. Ärgerlich sind der auf der letzten Fotoseite prangende Barcode, die Werbung und das Logo des Herstellers. Andere Anbieter fügen eine zusätzliche Seite ein, auf der sie ihre wohl unentbehrliche "Verunzierung" unterbringen.

Fazit Die windowsbasierte Fotobuch-Software von Printeria hat einen deutlichen Entwicklungssprung aufzuweisen. Durch ihre gute Bedienbarkeit eignet sie sich insbesondere für Einsteiger. Durch einige Programmerweiterungen (Rahmen, freie Farbwahl usw.) hätte sie durchaus das Potential, sich aus dem Mittelfeld des Fotobuch-Angebotes abzuheben.