Firmware-Express

Update der Ricoh GR Digital auf neue Firmwareversion 1.08 möglich

2005-11-16 Die Ricoh GR Digital ist hier in Deutschland noch nicht einmal so richtig auf dem Markt, da gibt es schon ein erstes Firmware-Update für die Kamera. Ricoh Japan hat jedenfalls heute ein Update für die GR Digital veröffentlicht, das die kamerainterne Firmware durch eine Neue ersetzt und die vom Benutzer selbst aufgespielt werden kann. Behoben werden Fehler beim Aufzeichnen von RAW-Dateien, beim Übernehmen der Aufnahmedaten im EXIF-Dateianhang, beim Direktdruck über eine PictBridge-Verbindung und bei der Displayanzeige im Synchro-Monitor-Modus; verbessert wurde die Leistungsfähigkeit der Kamera im Spot-AF-Modus.  (Yvan Boeres)

Ricoh GR Digital [Foto: Ricoh Europe]Die neue Firmware trägt die Versionsnummer 1.08 und ist ab sofort aus dem Netz herunterladbar. Nach dem Aufspielen des Programms müsste ein Fehler behoben sein, der die Kamera dazu veranlasste, den Aufnahmebereich von RAW-Bilddaten auf die rechte Seite zu verschieben. Was genau damit gemeint ist, wissen wohl nur diejenigen Benutzer, die bereits eine GR Digital von Ricoh besitzen und den Fehler schon bemerkt haben. Wir haben derzeit leider keine GR Digital zur Hand, so dass wir nicht nachprüfen können, was in diesem Fall wirklich geschieht. Ebenfalls korrigiert wurde die z. T. fehlerhafte Aufzeichnung der Aufnahmedaten im EXIF-Dateianhang. Auch hier beschreibt Ricoh selbst das Problem nicht weiter, so dass wieder nur die GR-Digital-Besitzer eine Ahnung davon haben müssten, wovon die Rede ist. Ansonsten wird noch ein Verbindungsfehler behoben, der sich bei der direkten Verbindung zwischen der Kamera und einigen PictBridge-kompatiblen Druckern durch einen Druckfehler bemerkbar machen kann, sowie ein Anzeigefehler auf dem LC-Farbbildschirm, der dann auftritt, wenn man die Kamera im Synchro-Monitor-Modus (dieser Modus bewirkt eine Abschaltung des Monitors, welcher dann automatisch beim Andrücken des Auslösers zur Bildkomposition wieder eingeschaltet wird) einschaltet. Neben all diesen Fehlerkorrekturen gibt es mit der neuen Firmware auch eine Leistungsverbesserung: Der Spot-Autofokus soll nach dem Update genauer arbeiten.

Der Update-Vorgang erfolgt nach gewohntem Ricoh-Prozedere unter Beachtung der üblichen Sicherheitsvorkehrungen. Zunächst sollte man prüfen, ob man nicht schon die neue Firmware auf seiner Kamera hat, wobei die Wahrscheinlichkeit dafür eher gering ist. Den aktuellen Stand bekommt man angezeigt, indem man die Kamera ausschaltet, das zentrale Einstellrad auf Videoaufnahme stellt und die Kamera mit niedergehaltener Tele- und Makro-Taste (Zoomwippe oben und Steuertaste unten) einschaltet. Das erfordert ein bisschen Fingerakrobatik, da man drei Tasten gleichzeitig betätigen muss. Es sollte daraufhin auf dem LCD-Bildschirm eine – etwas kryptische – Status-Zeile erscheinen. Von Bedeutung ist allein die zweite Zeile. Wird bei "CPU 2:" die Firmware-Version V 1.08 (oder höher) angegeben, ist die Kamera schon auf dem neuesten Stand, und das Firmware-Update ist überflüssig. Andernfalls kann man das Firmware-Update durchführen.

Dazu lädt man zuerst das Firmware-Update auf seinen Rechner und entpackt die entsprechende Datei (GR-108.EXE in der Windows-Version und GR-108.hqx in der Macintosh-Version) durch einen Doppelklick auf das Programmsymbol. Beim Ausführen wird ein neuer Ordner mit dem Namen "GR DIGITAL Update" angelegt. Die in diesem Ordner befindliche(n) Firmware-Datei(en) qrflect3 und qrflect7 kopiert man dann am besten mittels eines Kartenlaufwerks in das Hauptverzeichnis einer Speicherkarte. Alternativ kann man auch die Kamera über das USB-Kabel mit dem Rechner verbinden und die Datei FirmUpdate.exe ausführen, die dasselbe bezweckt. Bevor man jetzt zum Firmware-Update selbst übergeht, sollte man sich noch vergewissern, dass die Kamerabatterien ganz voll sind, oder die Kamera während des Update-Vorgangs über ein Netzteil mit Strom versorgen. Bricht nämlich der Update-Vorgang wegen zu schwacher Batterien ab, kann das zu ernsten Komplikationen führen und im Extremfall die Kamera vollständig unbrauchbar machen. Das Update erfolgt also ausschließlich auf eigene Verantwortung. Wer sich nicht traut, diese – nicht ganz risikofreie – Operation selbst durchzuführen, sollte die Firmware nur dann wechseln, wenn man wirklich Verwendung dafür hat bzw. die beschriebenen Probleme an der Kamera auftreten, oder das Update von einem Händler bzw. einer Ricoh-Servicestelle vornehmen lassen.

Sind alle Vorbereitungs- und Vorsichtsmaßnahmen getroffen, kann das Update stattfinden. Hierfür schiebt man die mit dem Firmware-Update versehene Speicherkarte in die ausgeschaltete Kamera. Dann stellt man wieder das Haupt-Einstellrad auf Videoaufnahme. Diesmal hält man die Blitz-Taste (Steuertaste nach oben) und die untere Zoom-Taste beim Einschalten gleichzeitig gedrückt. Hat man seine Finger erfolgreich verrenkt, erscheint eine Meldung auf dem LCD-Bildschirm ("Execute?"), die dazu auffordert, den Start des Update-Vorgangs zu bestätigen. Diese Frage beantwortet man mit "Yes". Daraufhin meldet die Kamera zuerst, dass sie die neue Firmware überprüft ("Checking Rewrite File"). Hat die Kamera nichts zu beanstanden, geht der eigentliche Update-Vorgang los ("Rewriting Program"). Während der ganzen Zeit des Updates blinken die grüne und die rote LED neben dem Sucher abwechselnd; man sollte sich also nicht davon verwirren lassen. Der Vorgang darf keinesfalls unterbrochen werden. Nach etwa zwei Minuten ist das Update abgeschlossen. Mit der am Anfang des Artikels beschriebenen Methode kann man überprüfen, ob das Update erfolgreich war und die neue Version 1.08 angezeigt wird. Ist dies der Fall, sollte die Firmware der Kamera auf dem neuesten Stand sein.

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