Minolta rüstet auf
Wiedergeburt der Dimage F100 als 5 Megapixel-Kamera Dimage F300
2003-01-10 Trotz fortschrittlicher Autofokus-Technik hatte man immer den Eindruck, dass die Minolta Dimage F100 nie so richtig aus dem Schatten anderer Kameras aus dem eigenen Hause (Dimage X und Dimage 7i/7Hi) heraustreten konnte. Mit einer Million zusätzlichen Pixeln und einigen weiteren Verbesserungen ausgestattet will das Nachfolgemodell Dimage F300 einen neuen Durchbruch wagen. (Yvan Boeres)
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Auch heute noch, ein gutes dreiviertel Jahr nach ihrer Vorstellung, ist die
Minolta Dimage F100 eine sehr innovative und durchaus interessante Kamera. Zu
diesem Schluss waren wir schon im vergangenen Oktober in unserem
digitalkamera.de-Erfahrungsbericht zu dieser Kamera gekommen. Damals hatten wir
uns eine Dimage F100i mit schnellerem Autofokus,
Blitzbelichtungskorrektur-Funktion und niedrigerem Stromverbrauch gewünscht.
Minolta hat unsere Gebete zum Teil erhört und sogar in mancher Hinsicht unsere
Erwartungen übertroffen, denn zusätzlich bietet die neu vorgestellte Dimage F300
eine Million zusätzliche Pixel Auflösung. Wie so mancher Hersteller hat Minolta
den 1/1,8"-CCD-Bildwandler der 4-Megapixel-Klasse durch einen gleich großen
5-Megapixel-CCD ersetzt. Das bedeutet aber auch, dass bei gleich großer
Sensorfläche die einzelnen Pixel kleiner geworden sind. Deshalb verfügt die neue
Dimage F300 neuerdings über eine Rauschunterdrückungsfunktion, die nun auch
besonders bei Langzeitbelichtungen effektiv sein soll. Gerade das hatten wir von
der Dimage F100 in unserem digitalkamera.de-Erfahrungsbericht auch gewünscht.
Ob der Autofokus der Dimage F300 im Vergleich zur Dimage F100 schneller
geworden ist, ist noch ungewiss und wird sich erst bei Tests herausstellen.
Geblieben ist aber die innovative Motivverfolgungs-Funktion, bei der das jeweils
aktive der fünf kreuzförmig angeordneten Fokussierfelder bei beweglichen Motiven
am Motiv "haftet". Auf jeden Fall schneller geworden ist die Dimage F300 im
Serienbildmodus. Durch eine Verdoppelung des Pufferspeichers (von 16 auf
32 MByte) konnte zum Beispiel der UHS-Serienbildmodus von der Dimage 7i auf der
Dimage F300 übernommen werden. Damit können bei einer auf 1.280 x 960 Pixel
reduzierten Auflösung Serienbilder mit einer Geschwindigkeit von rasanten 11
Bildern pro Sekunde gemacht werden. Vom größeren Zwischenspeicher soll auch die
Bildwiedergabe profitieren; laut Minolta benötigt die Dimage F300 nur noch 0,2
Sekunden, um im Wiedergabemodus das nächste Bild anzuzeigen. Was die Anzeige
allgemein betrifft, "erbt" die Dimage F300 ein weiteres Feature von der großen
Schwester Dimage 7i: die automatische Monitorbildverstärkung bei schwachen
Lichtverhältnissen. Ebenfalls von der Dimage 7i bekannt ist die so genannte
Nachtfilmfunktion. Im Gegensatz zur großen Schwester funktioniert aber diese
Funktion bei der Dimage F300 sogar in Farbe. Überhaupt wurde der
Videosequenz-Modus der Dimage F300 verbessert. Im Vergleich zur Dimage F100 kann
das neue Modell längere Videosequenzen aufnehmen. Dank neuer XR-Funktion (Extended
Recording) steigt die Aufnahmezeit bei hoher Film-Auflösung (320 x 240
Bildpunkte) von 35 Sekunden auf drei Minuten; ein neue niedrige Auflösungsstufe
(160 x 120 Pixel) erlaubt sogar Videosequenzen in einer Länge von bis zu 20
Minuten.
Konnte schon die Dimage F100 Sprachnotizen von bis zu 15 Sekunden pro Bild
aufnehmen, bekommt die Dimage F300 noch eine zusätzliche Diktiergerät-Funktion
mit auf den Weg, die Tonaufnahmen von bis zu 3 Stunden Länge ermöglicht.
Aufgerüstet wurde noch der Digitalzoom (der von 2-fache auf 4-fache Vergrößerung
steigt) sowie die Belichtungsmessung, die nun neben der Matrix- bzw.
Mehrfeldmessung (über 256 Messfelder) und der Spotmessung nun auch eine
mittenbetonte Integralmessung anbietet. Und die von uns ersehnte
Blitzbelichtungskorrektur-Funktion (+/- 2 EV in Drittelstufen) bietet die Dimage
F300 auch an. Bleibt also nur noch abzuwarten, ob die Dimage F300 auch weniger
Strom verbraucht als die Dimage F100. Laut Minolta soll mit einer CR-V3
Lithium-Einwegzelle eine Dauerwiedergabezeit von rund 270 Minuten erreichbar
sein. Das sind immerhin 50 Minuten mehr als damals von Minolta für die Dimage
F100 angegeben wurde. Weitere Einzelheiten zur Minolta Dimage F300 finden unsere
Leser im entsprechenden digitalkamera.de-Datenblatt; wie sich die Dimage F100
bei uns bewährte, lässt sich im digitalkamera.de-Erfahrungsbericht zur F100
nachlesen. Die Minolta Dimage F300 kostet mit rund 730 EUR zirka 70 EUR weniger
als die Dimage F100 bei ihrer Markteinführung; im Handel wird die Minolta Dimage
F300 – laut Minolta – ab Anfang Februar sein.