Dornröschenschlaf

Yakumo wartet auf den Märchenprinz

2007-02-05 Die Braunschweiger Yakumo GmbH, bisher als Hersteller von Monitoren, Car- und Home-Entertainment-Produkten, Netzwerkzubehör, externen Festplatten und digitalen Kompaktkameras (u. a. unter der Marke "Yakumo Mega-Image") – insgesamt ca. 100 Produkten bzw. Produktgruppen – aktiv, zieht sich vom Markt zurück. Wie Geschäftsführer Dr. Jürgen Rakow erklärt, befinde sich das Unternehmen nicht in Liquidation (wie teilweise berichtet worden war), sondern führe den Geschäftsbetrieb zunächst nur zurück. Es werde ab April keine Ware mehr an sein bundesweit verzweigtes Partnernetz (von Otto bis Vobis) ausgeliefert, es würden keine neuen Produkte mehr gefertigt, und der Vertrieb werde im Sommer dieses Jahres (2007) "auf Null" zurückgefahren. Wenige Mitarbeiter (der ehedem 48) stünden noch für Service- und Garantieangelegenheiten zur Verfügung.

Der in Braunschweig und in der Branche als "gestandener Unternehmer" bekannte Rakow hofft, den weltweit geschützten Markennamen Yakumo sowie das (z. T. nach ausgelaufenen Patenten in China gefertigte) Yakumo-Programm mit Hilfe eines neuen Investors noch in diesem Jahr wieder aus dem Dornröschenschlaf beleben zu können. Ein Engagement des Marler IT-Konzerns Maxdata AG (Marke "Belinea") bei Yakumo im vergangenen Herbst hatte sich nur als kurze Episode erwiesen – Maxdata stieg bereits im Dezember 2006 bei Yakumo wieder aus. So wird die in gemieteten Betriebsgebäuden in Braunschweig residierende GmbH daher bald einen finanzstarken Partner finden müssen, um ihren Verpflichtungen nachkommen zu können. Die einstige Kamera-Hochburg Braunschweig (Franke & Heidecke/Voigtländer und Rollei waren vormals potente Braunschweiger Fotofirmen bzw. -marken) verlöre sonst erneut eine fotografische Bastion.  (Jan-Gert Hagemeyer)

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