Zickige SmartMedia-Karte
1999-12-21 Die Markteinführung der neuen 64 MByte großen SmartMedia-Karten steht mittelfristig bevor. Wie bereits bei den 16 MByte- und 32 MByte-Versionen ist die Kompatibilität zu älteren Digitalkameras nicht in jedem Fall selbstverständlich. (Yvan Boeres)
Die
digitalkamera.de-Redaktion konnte bereits ein Testmuster der
neuen 64-MByte-SmartMedia-Karte von Toshiba erproben, das uns
der Distributor TS-Computer aus Bonn freundlicherweise zur
Verfügung gestellt hat. Beim Test mit diversen Digitalkameras
und auf Anfrage bei den Herstellern stellte sich heraus, daß
auch bei diesen Speicherkarten die Kompatibilität mit
älteren, sogar mit neueren Digitalkameras nicht immer
gewährleistet ist.
Bereits bei der Einführung der 16-MByte-SmartMedia-Karten
gab es viele Digitalkameramodelle, die die Zusammenarbeit mit
diesen Speicherkarten verweigerten oder erst nach einem
Firmware-Update klaglos funktionierten. Beim Erscheinen der
32-MByte-SmartMedia-Karten wiederholte sich dieses Problem,
allerdings in wesentlich geringerem Umfang. Bei einigen
Digitalkameras konnte das erforderliche Update nur von der
Service-Werkstatt ausgeführt werden, so daß etliche
Digitalkamera-Benutzer ihre Kamera einsenden mußten. Die
Ursache für die Inkompatibilität ist auf den inneren Aufbau
der SmartMedia-Karte zurückzuführen: Während bei
CompactFlash-Karten die Steuerelektronik in die Karte mit
integriert ist, sitzt diese bei SmartMedia-Karten in der
Kamera. Der Vorteil bei integrierten Steuerschaltkreisen liegt
darin, daß sozusagen die Karte sich um die Speicheraufteilung
kümmert. Kommen Speicherkarten mit größeren Kapazitäten
heraus, ist die interne Steuerelektronik immer auf dem
neuesten Stand; die Kamera kann die Karte ohne weiteres
benutzen. Beim SmartMedia-Konzept ist das nicht möglich, da
das Betriebssystem der Kamera die Speicheraufteilung vornimmt
und eben neue Kartenkapazitäten oft nicht "kennt".
Unstimmigkeiten bei der Festlegung der
SmartMedia-Spezifikationen zwischen den
Speicherkarten-Herstellern haben das Problem verschärft.
Bei den 64-MByte-SmartMedia-Karten scheint dieses Dilemma
wenigstens bei neueren Kamera-Modellen gelöst zu sein. Wir
haben einige aktuelle Digitalkameras diverser Hersteller auf
ihrer Tauglichkeit überprüft, andererseits haben wir auch
die wichtigsten Kamera-Hersteller kontaktiert, um eine
Stellungnahme zu diesem Thema zu bekommen. Die Reaktionen
waren vielseitig und reichten von pauschalen
Zuversichtsbekundungen bis zu detaillierten Angaben in Form
von Kompatibilitätslisten. Wir haben eine Tabelle
zusammengestellt, die die Kompatibilität mit den neuen
64-MByte-SmartMedia-Karten zu den einzelnen Kameramarken und
-modellen auflistet. Kameras, die von uns selbst geprüft
wurden, sind zusätzlich als solche gekennzeichnet. Bisher hat
sich nur Toshiba zu einem Update-Programm bekannt, ein
Firmware-Update für die PDR-M4 soll in den nächsten Wochen
erhältlich sein werden. Die nebenstehende Liste, die unseren
aktuellen Kenntnisstand wiedergibt, wird aktualisiert, sobald
uns neue Informationen vorliegen.
Neuere Flashpath Floppydisk-Adapter (z. B. Fujifilm FD-A2)
sind nach einem Treiber-Update, das demnächst im Internet zum
Herunterladen bereitgestellt wird, mit 64-MByte-Karten
verwendbar, ältere Floppy-Adapter (z. B. Fujifilm
FD-A1/A1S/A1N) hardwarebedingt jedoch nur bis 32 MByte.
PC-Card-Adapter, die mit größeren SmartMedia-Karten als 8
MByte umgehen können, scheinen grundsätzlich auch die neuen
64 MByte großen Karten zu "schlucken". Bei
Kartenlesegeräten scheint es ebenfalls gut auszusehen: Alle
von uns getesteten Laufwerke funktionierten klaglos bzw. die
Gerätehersteller bestätigen deren Tauglichkeit bis
mindestens 64 MByte. |
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