Kompaktkamera-Tandem

digitalkamera.de-News zu Panasonic Lumix DMC-FX9 und DMC-LX1

2005-07-20 Heute ist großer Panasonic-Ankündigungstag, denn der japanische Unterhaltungselektronik-Riese hat gleich drei neue Kameras der Lumix-Serie angekündigt. Über die neuen Digitalkameramodelle von Panasonic gibt es eine ganze Menge zu schreiben, und daher mussten wir schon die Lumix DMC-FZ30 von dieser Meldung abtrennen, um die Meldungen einigermaßen kurz zu halten. So gibt es in dieser Meldung alles Wissenswerte über die beiden Kompaktdigitalkameramodelle DMC-FX9 und DMC-LX1, während wir in einer gesonderten Meldung über das Superzoom-Modell DMC-FZ30 berichten.  (Yvan Boeres)

   Panasonic DMC-FX9 [Foto: Panasonic Deutschland]
 

Eine "wundersame" Pixelvermehrung gab es nicht nur auf dem CCD-Chip, sondern auch beim LC-Farbmonitor. Dessen Auflösung steigt von 114.000 auf 207.000 Pixel an, was eine noch detailreichere Darstellung des gerade anvisierten Motivs oder der bereits aufgenommenen Bilder ermöglicht. Die per Knopfdruck zuschaltbare Aufhellungsfunktion bleibt natürlich der FX9 erhalten, so dass weiterhin Aufnahmen bei schwachen Lichtverhältnissen nicht zum "Blindflug" ausarten. Dass die FX9 sich bei wenig Licht ganz besonders wohl fühlt, unterstreichen die beiden neuen Motivprogramme "Sternenhimmel" und "Kerzenlicht". Im Sternenhimmel-Modus kann man Belichtungszeiten von 15, 30 oder 60 Sekunden vorwählen; das Kerzenlicht-Programm ist nicht nur für das Fotografieren seines Herzblattes beim Candle-Light-Dinner geeignet. Dazu kommen noch die mit der FX8 eingeführten Motivprogramme "Speisen", "schöne Haut" und "Baby" (weitere Details dazu in unserer Vorstellung der FX8), so dass die Zahl der Voreinstellungen auf 14 anwächst.
Trotz höherer Auflösung verbraucht die neue FX9 kaum mehr Strom als die FX8 (1,8 statt 1,6 Watt). Aus demselben Lithiumionenakku (CGA-S005) lassen sich statt 300 nun "nur" noch 270 Bilder (gemessen nach CIPA-Standardtestverfahren) herauskitzeln. Die langen Akkulaufzeiten verdanken die FX9 und FX8 dem Venus Engine Plus-Signalverarbeitungsprozessor, der neben der Energieverwaltung auch über weitere interne Abläufe der Kamera wacht. Er sorgt auch dafür, dass die Schärfe möglichst schnell ermittelt wird. Die FX9 wie auch die FX8 sollen im 1-Punkt-Highspeed-Modus nur ca. 0,27 Sekunden brauchen, um das Objektiv scharf zu stellen, und bei Bedarf lässt sich der vom Autofokus erfasste Bildbereich auch auf 3 oder 5 Messfelder erweitern. Die Auslöseverzögerung beträgt laut Panasonic nur 0,0056 s, und im Serienbildmodus fängt die FX9/FX8 ununterbrochen 3 Bilder in einer Sekunde ein, bis die Speicherkarte voll ist.

Zu den weiteren Gemeinsamkeiten zwischen der FX9 und FX8 gehören u. a. das überarbeitete Gehäusedesign (im Vergleich zur FX7), der nicht mehr auf Piepstöne eingeschränkte Bord-Lautsprecher, das Leica DC Vario Elmarit-Zoom (entspr. 35-105 mm/F2,8-5,0 bei Kleinbild) und – vor allem auch – der eingebaute optische Bildstabilisator O.I.S. Bis vor kurzem waren die Kameras der FX-Serie von Panasonic die kleinsten Kameras mit Stabilisator, doch auch nach der Einführung der Konica Minolta Dimage X1 bleibt die winzige Vorrichtung zum Ausgleichen von Verwacklungen ein Ausstattungsmerkmal der Extraklasse. Ganz neu ist hingegen die Möglichkeit, im Wiedergabemodus neben Übersichten von 9 oder 16 Bildern in verkleinerter Ansicht nun auch in 25er-Gruppen darzustellen. Eine weitere Neuerung ist der "Extra Optical Zoom"-Modus, dessen Funktionsweise wir in der ebenfalls heute veröffentlichten digitalkamera.de-Meldung zur Lumix-Neuheit DMC-FZ30 ausführlich erklären. Die Panasonic Lumix DMC-FX8 gibt es – wie von anderen FX-Kameras gewohnt – in mehreren Farbvarianten (Silber, Mattschwarz mit gummierter Oberfläche, Himbeerrot gummiert); die Markteinführung findet im September zu einem Listenpreis von rund 480 EUR statt.

   Panasonic DMC-LX1 [Foto: Panasonic Deutschland]
 

Ein Schalter direkt am Objektiv erlaubt das Wechseln von einem Bildformat zum anderen. Die volle Pixelzahl steht im 16:9-Modus zur Verfügung, wo der gesamte CCD mit seinen rund 8 Millionen Pixeln voll ausgelesen wird und Bilder mit einer ungewöhnlichen Größe von max. 3.840 x 2.160 Pixel entstehen. Im 3:2-Format sinkt die Auflösung auf 7 Megapixel, während im 4:3-Format immer noch ganze 6 Megapixel übrig bleiben. Volle "Breitseite" geben auch die Videos der LX1. Im W-VGA-Modus nimmt die Kamera 16:9-taugliche Videos mit einer Auflösung von 848 x 480 Pixeln auf. Und das ohne Einbußen bei der Bildwiederholrate, die mit max. 30 Bildern pro Sekunde flüssig bleibt. Auf das 4:3-Format umgeschaltet, zeichnet die LX1 gewöhnliche VGA-Videos mit 640 x 480 Pixeln auf. Dass das Ganze mit Ton und ohne feste Zeitbegrenzung erfolgt (sofern man nicht vorher die Aufnahme beendet) und folglich erst bei voller Speicherkarte Schluss ist, gehört bei Panasonic mittlerweile fast schon zur Selbstverständlichkeit.

Weitere Ausstattungsmerkmale der LX1 sind u. a. der optische Bildstabilisator O.I.S. als Standardfeature aller neueren Lumix-Kameras, ein dem 16:9-Format ebenbürtiger 2,5"-LC-Farbbildschirm mit 207.000 Bildpunkten und Power-LCD-Modus, die "Extra Optical Zoom"-Funktion, ein geringer Stromverbrauch und kurze Reaktionszeiten (dank Venus Engine II-Signalverarbeitungsprozessor), ein schneller 9/3/1-Punkt Autofokus mit automatischer oder manueller Messfeldwahl und Highspeed-Funktion, die Speicherung auf SD/MMC-Karten, der Endlos-Serienbildmodus mit 3 Bildern/s sowie die Stromversorgung über einen Lithiumionenakku vom selben Typ wie bei der FX8 (CGA-S005). Doch die LX1 hat auch einige Ausstattungsmerkmale der besonderen Art. Dazu gehört ein Pop-Up-Blitz, aber auch eine – zuvor schon bei anderen Lumix-Modellen gesehene – elektronische Vignettierungskorrektur und ein kleiner Joystick (ähnlich dem "Trackpoint" diverser Notebooks) zum schnellen Abrufen diverser Einstellungen. Der Fokussiermodus (AF, AF-Macro, M) kann über einen weiteren Schalter am Objektiv eingestellt werden, und im Wiedergabemodus können Übersichten von 9, 16 oder 25 Thumbnails angezeigt werden.
Doch am außergewöhnlichsten ist die elektronische Schärfentiefevorschau. Bei der manuellen Scharfstellung wird nämlich auf der eingeblendeten Entfernungsskala auf dem LC-Bildschirm neben der eingestellten Distanz auch der Schärfentiefebereich abhängig von dem Schärfepunkt, der Blende und der Zoomposition/Brennweite grafisch angezeigt. Auch wenn Kompaktdigitalkameras im Vergleich zu Kameras mit größerem Sensor (DSLR o. ä.) eine ziemlich große Schärfentiefe aufzeigen, ist diese Funktion in unseren Augen praktischer und nützlicher als eine Abblendtaste, bei deren Betätigung sich der Sucher oft so stark verdunkelt, dass man nur mit Mühe den Schärfe- bzw. Unschärfebereich erkennen kann. Wir können es kaum erwarten, eine solche Funktion auch bei Prosumer-Kameras von Panasonic oder anderer Marken zu sehen!

Sollte an dieser Stelle noch die Frage offen bleiben, was man mit den extrabreiten 16:9-Bildern anfangen kann, wenn kaum ein Labor dieses Format unterstützt und man die Bilder dann nur auf einem 16:9-kompatiblen Fernseher betrachten kann, dann können wir sagen, dass Panasonic auch an dieses wichtige Detail gedacht hat. Im Internet (siehe weiterführende Links) bietet Panasonic in Kooperation mit dem deutschen Großlabor CeWe Color einen eigenen Online-Print-Service für das neue Format an. Druckt man seine Fotos lieber Zuhause, kann man bei den meisten Druckern die Seiteneinstellung im Druckertreiber dem Ausgabeformat anpassen. Bleibt noch zu erwähnen, dass die Panasonic Lumix DMC-LX1 im September zu einem Listenpreis von knapp 600 EUR auf den Markt kommt und dass die technischen Daten dieser Kamera in unserem dazugehörigen digitalkamera.de-Datenblatt nachgelesen werden können. Panasonic hat jedenfalls mit der LX1 einen sehr mutigen Schritt getan, und jetzt bleibt abzuwarten, ob sich das 16:9-Format auf dem – oft sehr konservativ geprägten Kameramarkt – durchsetzt.

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