Firmwareupdate für S3 Pro, F440 und F450
Öffnet sich Fujifilm endlich der Firmwareupdate-Politik?
2005-03-08 Gehören vom Benutzer selbst aufspielbare Firmware-Updates bei vielen Digitalkameraherstellern schon längst zur "Tradition", so gibt es einige Firmen, die sich lange davor gesträubt haben, öffentliche Firmwareupdates zum Herunterladen bereit zu stellen. Nachdem bereits Olympus und Sony erste zaghafte Versuche gemacht haben, ihren Kunden neue Firmware-Versionen für deren Kameras zugänglich zu machen, fällt nun offenbar auch eine der letzten Bastionen des Widerstands. Jedenfalls hat Fujifilm kürzlich eine neue Firmware für seine digitale Spiegelreflexkamera FinePix S3 Pro und für seine beiden Kompaktdigitalkameras FinePix F440 und F450 veröffentlicht, was auf einen Sinneswandel bei der Produktpolitik des grünen Riesen hindeutet. (Yvan Boeres)
|
|
|
|
Bei Fuji Photo Film Europe in Düsseldorf will man noch keine verbindliche
Aussage darüber treffen, ob die neue Firmwareupdate-Politik auf die gesamte
Produktpalette ausgeweitet wird, doch die Veröffentlichungen neuer
Firmware-Versionen für die S3 Pro, die F440 und die F450 sind schon mal gute
Zeichen; vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass Fujifilm sehr lange
seinen Kunden nicht zugetraut hat, selbst Firmwareupdates vorzunehmen bzw.
wohl davon überzeugt war, dass seine Produkte keine Firmwareupdates
bräuchten. Uns ist nur ein einziger Fall bekannt, wo Fujifilm ein
Firmwareupdate für eine seiner Digitalkameras anbot (siehe
digitalkamera.de-Meldung vom 18.12.2003 unter den weiterführenden Links) –
und selbst da durfte man als FinePix-F700-Besitzer das Update nicht selbst
aufspielen, sondern musste die Kamera zum Kundenservice einschicken. Mit den
neuen öffentlichen Firmwareupdates für die S3 Pro, F440 und F450 gibt es nun
zumindest einen "Präzedenzfall".
Hatten wir im digitalkamera.de-Test der FinePix S3 Pro (siehe
weiterführende Links) die – damals auch uns gegenüber von Fujifilm Europe
bestätigte – fehlende Updatefähigkeit noch als Minuspunkt bewertet, hat sich
dieser Kritikpunkt mit dem Erscheinen der Firmware 2.12 erübrigt. Die neue
Firmware für die S3 Pro kann öffentlich herunter geladen werden und
verbessert die Funktion der automatischen Bildausrichtung, der
Kompatibilität mit Speicherkarten hoher Kapazität sowie das Zusammenspiel
der Kamera mit Nikon AF-S- und VR-Objektiven (diese können nun auch im
laufenden Betrieb d. h. bei eingeschalteter Kamera gewechselt werden, ohne
dass es u. U. zu einer Fehlermeldung kommt). Außerdem soll durch die neue
Firmware die Fernsteuerung der Kamera vom Rechner aus erst richtig möglich
werden bzw. es erlauben, die Hyper-Utility Software HS-V2 Ver. 3.1 auf den
neuesten Stand zu bringen. Wie bei anderen Firmware-Updates gestaltet sich
das Aufspielen der Firmware in Eigenregie denkbar einfach: Nachdem man die
Update-Datei von der unten angegebenen Seite herunter geladen und diese per
Doppelklick entpackt hat, braucht man die extrahierte Firmwaredatei namens "FPUPDATE.DAT"
lediglich in das Hauptverzeichnis einer Speicherkarte zu kopieren und die
Karte in die Kamera einzulegen. Nach Einschalten der Kamera mit
niedergehaltener "Back"-Taste zeigt die S3 Pro zunächst einmal die aktuelle
Firmware-Version an und fordert einen auf, ein Netzteil zu benutzen. Nach
Betätigen der OK-Taste erscheint ein Fenster, das die aktuelle und die neue
Firmware-Version anzeigt und dazu auffordert, den Update-Vorgang zu
bestätigen; folgt man dem Aufruf, beginnt die Aktualisierung der Firmware.
Ähnlich funktioniert das Firmware-Update für die beiden
Kompaktdigitalkameras FinePix F440 und F450, das in der Version 2.10 die
automatische Monitorbildverstärkung bei schwachen Lichtverhältnissen als
Funktionserweiterung mit sich bringt. Bei allen drei Firmware-Updates
(S3 Pro, F440 und F450) gelten dabei die üblichen Vorsichtsmaßnahmen. So
erscheint der Aufruf, ein Netzteil für den Aktualisierungsvorgang zu
verwenden, nicht ohne Grund. Bricht nämlich der Update-Vorgang wegen zu
schwacher Batterien ab, kann das zu ernsten Komplikationen führen und im
Extremfall die Kamera vollständig unbrauchbar machen. Das Update erfolgt
also ausschließlich auf eigene Verantwortung. Weshalb auch der Benutzer auf
der Download-Seite aufgefordert wird, die Nutzungsbedingungen für das
Firmware-Update durchzulesen und anzuerkennen. Wer sich nicht traut, diese –
nicht ganz risikofreie – Operation selbst durchzuführen, sollte die Firmware
nur dann wechseln, wenn er es für absolut nötig hält, beziehungsweise das
Update von einem Händler bzw. von einer Fujifilm-Servicestelle vornehmen
lassen.