Gedrucktes Buch

Addison-Wesley Photoshop Farbkorrektur

Die mächtigsten Waffen im Kampf um die Farbkorrektur sind Gradationskurven, Kanalüberblendung und Scharfzeichnung. Diese Techniken werden in den ersten zehn Kapiteln ausführlich auf, wie ich hoffe, allgemein verständliche Weise erläutert. Die zweite Hälfte des Buches ist um einiges schwieriger. Die Kapitel 11-14 befassen sich mit Farbeinstellungen, Auflösung und Kalibrierungsfragen sowie dem Krieg zwischen Fotografen und Druckereien. Kapitel 16 handelt von Camera Raw und in den Kapiteln 15 sowie 17-20 werden fortgeschrittene Themen abgedeckt, die sich größtenteils der Scharfzeichnung zuordnen lassen. Nach Aussagen der Testleser handelt es sich dabei um schwierige Kapitel, die aber gleichzeitig die lohnenswertesten des Buchs sind. Der Abschnitt über Kurven wurde überarbeitet, doch an den grundlegenden Techniken hat sich nichts verändert. Die Bereiche "Kanalmischung" und "Schärfung" wurden von Grund auf neu geschrieben und zeigen viele bisher unveröffentlichte Strategien auf. Kanalmischungen in Verbindung mit Gradationskurven sind ein Konzept, das in diesem Buch entwickelt wurde. Tatsächlich gilt das auch für die gesamte LAB-Farbkorrektur selbst. Die Zeit hat gezeigt, daß beide Konzepte mächtiger sind, als ich zunächst glaubte. Inzwischen denke ich, dass die Kanalmischung insgesamt denselben Stellenwert wie die Gradationskurven besitzt.Mit der Meinung stehe ich nicht alleine: Der mit Abstand häufigste Leserwunsch für diese Ausgabe betraf weitere Ausführungen zur Bildbearbeitung mit Hilfe der Kanalstruktur. Viele schlugen sogar vor, ein ganzes Buch nur über Kanalüberblendungen herauszubringen. Diese Veränderungen vollzogen sich aufgrund der ausführlichen Diskussion des Buchs im Internet. Ich betreibe die Diskussionsgruppe "Applied Color Theory" (angewandte Farbtheorie), Einzelheiten dazu im Bereich Notes & Credits. Dort habe ich um Meinungen dazu gebeten, welche Richtung ich in dieser Ausgabe einschlagen sollte und bekam viele Rückmeldungen. Zudem hat auch der unerwartet große Verkaufserfolg meines Buchs Photoshop LAB Color (2006) einige Fehler in meiner Herangehensweise aufgedeckt. Die zweithäufigste Nachfrage betraf eine ausführlichere Behandlung des Befehls Unscharf maskieren, dem ich zuvor nur ein Kapitel gewidmet hatte. Das kam mir sehr gelegen, da 2003 mit Photoshop CS ein wichtiger und damit eng verwandter Befehl, nämlich Tiefen/Lichter eingeführt wurde. Dieser konnte in der letzten Ausgabe natürlich noch nicht berücksichtigt werden. Nun befassen sich vier Kapitel eingehend mit den Aspekten der Schärfung. Der dritte Wunsch, fast schon ein klagender Hilferuf, bezog sich auf die Beleuchtung der Frage, warum die Druckereibranche für Fotografen und alle anderen nur mit RGB vertrauten Anwender ein derartiges Minenfeld darstellt. Dabei werden nicht nur die traurigen Realitäten des Drucks, wie etwa die stets gegebene Veränderlichkeit der Ergebnisse zusammengefasst oder Strategien zur Vermeidung von Farbverlusten bei der Konvertierung nach CYMK angeboten, sondern ich wage auch ein offenes Wort zu den Gegebenheiten und diplomatischen Erfordernissen der Situation. Viertens mussten wir uns auch mit dem Umgang mit RAW-Dateien auseinandersetzen. Diese Problematik bestand noch nicht, als die letzte Ausgabe erschien. Dieser Teil war wahrscheinlich am arbeitsintensivsten, da ich viele verschiedene RAW-Bilder unterschiedlicher Kameramodelle sorgfältig untersuchen musste und dabei Möglichkeiten verglichen habe, sie sowohl mit als auch ohne Camera RAW oder einem anderen Modul zu korrigieren. Fünftens wurde ich gebeten, meine Gedankengänge bei der Auswahl bestimmter Techniken für bestimmte Bilder deutlicher auszuführen. Ich habe es versucht und dem Text auch einige Kontrollfragen hinzugefügt. Sie sollen Ihnen helfen, beim Durchackern des Textes ehrlich zu sich selbst zu sein. Unabhängig von diesen Leseranfragen hat sich die Kameratechnik in den letzten Jahren so stark verändert, dass die meisten Bildbeispiele der letzten Ausgaben heute nicht mehr dieselbe Aussagekraft besitzen. Damals befanden wir uns im Profibereich noch im Zeitalter des Films, jetzt ist fast alles digital. Die beiden Bildklassen sind dieselben geblieben, aber bestimmte Probleme treten heute viel häufiger auf. Dazu kommt noch, dass jedes eingescannte Bild einen gewissen Grad an menschlicher Korrektur erfahren hat, was auf digitale Bilder nicht zutrifft.Außerdem liegt dem Buch eine CD mit Bildmaterial bei. Jede Datei, an der eine Korrektur veranschaulicht wird (bis auf eine sehr alte Ausnahme) steht Ihnen dort zur Verfügung.

ISBN 978-3-8273-2546-4
Anspruch Anfänger: NEINEinsteiger mit Grundwissen: NEINFortgeschrittene: JAambitionierter Amateur: JAProfi: JA
Rezension

Heute wird es mal "religiös", wurde doch Dan Margulis Werk "Photoshop Farbkorrektur" (erschienen bei Addison-Wesley, 588 Seiten stark, inklusive CD) von niemand Geringerem als dem Photoshop-Guru Scott Kelby selbst als "Bibel der Farbkorrektur und der digitalen Druckstufe" tituliert. Nicht zu Unrecht, hat doch das Buch seit 1994, natürlich immer wieder modifiziert, einen Stammplatz in anspruchsvollen amerikanischen Photoshop-Bibliotheken. Nun ist das Fachbuch erstmals in Deutschland erschienen und richtet sich vor allem an User, die von Grund auf verstehen möchten, worum es in der digitalen Farbwelt geht, die eine Herangehensweise kennen lernen und kein fertiges Rezept aufgetischt bekommen möchten. Erwähnenswert ist dabei auch die Tatsache, dass Dan Margulis in steter Diskussion mit anderen Photoshop-Usern und Testlesern steht und deren Anregungen und Meinungen in seinem Buch berücksichtigt. Dies zeigt sich beispielsweise daran, dass er bei der Auswahl bestimmter Techniken den Leser verstärkt an seinen Gedankengängen teilhaben lässt. Ein anderes Beispiel dafür sind die so genannten Stolperstein-Kästen, in denen Themen behandelt werden, die andere User in der Vergangenheit immer wieder verwirrt hatten. Die wichtigsten Werkzeuge und Verbündeten des Autors im Kampf gegen flaue Bilder sind Gradationskurven, Kanalüberblendung und Scharfzeichnung. Mit diesen Instrumenten rückt er jedem Foto auf die Pelle und erkämpft bessere Bilder. Viele Beispielfotos verdeutlichen den jeweiligen Arbeitsstand, das Buch besteht dennoch aus mehr Textinhalten als Bildern. Viele Zusammenfassungen und Übungen vertiefen das Erlernte, ebenso wie ein Fazit am Ende jeden Kapitels. Die beigelegte CD enthält Bildmaterial aus dem Buch, ein Berechnungstool für Hauttöne und vieles mehr. (Kirsten Hudelist)

Photoshop Farbkorrektur von Dan Margulis ist im Mai 2007 bei Addison-Wesley erschienen.

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