Franzis Digitale Fotoschule – Fotografisch sehen

Da hat man einen tollen Ausflug gemacht, interessante Motive auf seiner Speicherkarte mit nach Hause gebracht, und wenn man sie dann auf dem Monitor oder als Print betrachtet, wirken die Fotos einfach nicht so, wie man sie im Kopf hatte, belanglos oder überladen mit Details. Rüdiger Drenk hilft mit seinem Buch, diese Probleme künftig zu bewältigen.



Zu Beginn finden sich wichtige Regeln, wie man sich seinem Motiv nähert, die Bildauswahl trifft, die Kamera ausrichtet und lernt, auf störende Details zu achten. In der weiteren Abhandlung wird erklärt, wie ein Bild aufgebaut sein muss, damit es seine Wirkung entfalten kann. Es wird aufgezeigt, wie man sein Gefühl für die Bildkomposition, die Farben und Hintergrundgestaltung entwickelt und wie die auch hier gültigen hergebrachten ästhetischen Grundlagen der bildlichen Darstellung auf die Digitalfotos übertragen werden. Der Leser wird in acht Kapiteln durch die Disziplinen Architekturfotografie, Makro- und Naturaufnahmen, Tierfotografie, Menschen als Motive, Stilllebenfotografie, Bewegungsdarstellung und Belichtung in Extremsituationen geführt.



Zugegebenerweise nehmen insbesondere die neuesten Kompaktkameras dem Fotografen viele Tätigkeiten ab, aber noch immer entsteht das Bild zuerst im Kopf, und ein Bild interessant zu gestalten, übernimmt kein Prozessor, selbst wenn er Lächeln erkennen und stürzende Linien geradeziehen kann. Die Schulung des fotografischen Sehens wird anhand 261 farbiger Fotos beispielhaft illustriert. Wichtige Definitionen und Merksätze sind in gesonderten Kästen dargestellt, so dass sie sich gut vom Fließtext und der Bebilderung abheben. Nicht zu kurz kommen technische Fragen; es wird demonstriert, wie mit wenigen einfachen Mitteln ein besseres Bildergebnis erzielt werden kann. Rüdiger Drenk geht auf die Nutzung von Blitz, Filtern, Auswahl der Brennweiten für die jeweiligen Aufgaben sowie den Einfluss der Blendenöffnung und Belichtungszeit auf die Bildgestaltung ein. Das Werk ist ein Muss für jeden, der bessere Fotos möchte. (Veit Schagow)