Gedrucktes Buch

Point of Sale Verlag Sigma SD14 – Praxisbuch

So individuell die Sigma SD14 sich als DSLR-Kamera zeigt, so individuell ist auch das Praxisbuch zur SD14 von Andreas Kesberger. Ein Jahr nach Präsentation der Kamera auf der photokina 2006, nach eher mäßigen Testergebnissen in den Fachzeitschriften und ebenso mäßigen Verkaufszahlen der eigentlich mit Spannung erwarteten Sigma mit dem neuen, einmaligen Foveon-Sensor erscheint das Buch zur SD14. Die Farbqualität in riesigen Postern auf der Weltmesse der Fotografie demonstriert, begeisterte – den Verlag und auch den Autor – der als Fotograf, Diplomingenieur und Geschäftsführer der Berliner Niederlassung von Monochrom, ein wahrhafter Spezialist für "Fotobesonderheiten" ist. Beide, Autor und Verlag stellten es sich zur Aufgabe, hinter das Geheimnis der Sigma SD14 zu kommen. Akribisch beschäftigte Kesberger sich mit Kamera, Objektiven, in Experimenten wie Infrarot-, Schwarzweiß- und Farbfotografie. Herausgekommen ist ein Lehrbuch für Fotostudenten, ein Buch, das Tester von Fachzeitschriften zum Nachdenken bringen sollte. In Bildunterschriften sachlich auf das Wesentlichste beschränkt, in allgemeinen Texten fast humoristisch zu nennen, insgesamt aber didaktisch wie kaum ein anderes Kamerabuch. "Sigma mon amour" könnte es auch betitelt werden.

Autor(en)
Andreas Kesberger
ISBN 978-3-925334-79-5
Anspruch Anfänger: JAEinsteiger mit Grundwissen: NEINFortgeschrittene: NEINambitionierter Amateur: NEINProfi: NEIN
Rezension

Dieses Buch kann Freundschaften stiften. Zur Sigma SD 14, aber auch zum Buch selbst und zu seinem Autor. Auch dem Verlag gebührt allerhand Respekt, der es riskiert hat, einer so schwierigen, weil individualistischen Kamera abseits des Mainstreams eigens ein Buch zu widmen. Aber eins nach dem anderen. Andreas Kesberger, im Hauptberuf Geschäftsführer der Berliner Niederlassung von Monochrom, hat sich sehr intensiv mit der SD 14 beschäftigt und berichtet daher in diesem seinem Erstlingswerk als Fachbuchautor hintergründig, kenntnisreich und auch noch humorig über diese besondere digitale Spiegelreflexkamera, bisher die Einzige mit dem Dreischichtsensor Foveon X3. Eine DSLR in der bereits dritten Generation (nach SD 9 und SD 10), deren Herz, der Bildsensor, den Technikbegeisterten mit einigen Jahren auf dem Buckel irgendwie an den revolutionären NSU Ro 80 oder den Mazda RX7 (jeweils mit Wankelmotoren) erinnert. Deren Antriebsaggregate waren gleichfalls technologisch konsequent, konnten sich aber dennoch nicht durchsetzen.

Beim ähnlich "techno-logischen" Foveon X3 (der den bewährten Farbfilmaufbau nachempfindet) ist noch nicht endgültig entschieden, ob er – wie der Ro 80 – einmal als Technik-Legende im Deutschen Museum enden oder einen großen Durchbruch im DSLR-Bau einleiten und erleben wird. Sigma-Konstrukteure jedenfalls arbeiten trotz bisher unbefriedigender Markterfolge ihrer SD-Serie unbeirrt und mit dem Segen ihrer Geschäftsleitung bereits an der SD 15 (und sogar schon an der Nachfolgerin der erst im Frühjahr 2008 auf den Markt kommenden kompakten DP1, ebenfalls mit dem Foveon X3 Bildsensor ausgestattet). Diese Ausdauer könnte die Individualisten unter den DSLR-Fotografen ermutigen, sich einmal etwas intensiver auch mit der SD 14 zu beschäftigen. Und damit wieder zu Andreas Kesbergers Buch. Wer die 184 Seiten seiner akribischen Dokumentation der SD 14 sorgfältig liest, wird so manche Entdeckung machen, die selbst vielen Testredakteuren bisher entgangen ist. Etwa, dass sie ein fast (nur von der Fujifilm FinePix S5 Pro) unübertroffenes Eingangssignal von 9,76 Blendenstufen aufweist. Ferner, dass man bei der SD 14 den Staub- (und IR-)Filter hinter dem Bajonett recht einfach entfernen und dann erstklassige Infrarot-Aufnahmen damit machen kann.

Kesberger belegt dies in seinem Buch mit Fotos, die mit Zeiss-Objektiven und Novoflex-Balgen geschossen wurden – u. a. auch Beweis dafür, dass nicht nur Sigma-Linsen an das (mechanische Pentax-K- und elektrische Canon-) Bajonett der SD 14 passen. Und überhaupt überzeugt sein Buch auch durch beweiskräftige Aufnahme-Serien und -Vergleiche. Nur die recht schlampige Rechtschreibung und Zeichensetzung darf den Leser dieses sonst so überzeugenden Buches nicht irritieren. Der Protagonistin tut dies kaum Abbruch, im Gegenteil: Dem Fotofachhandel kann man nur empfehlen, das schmucke Bändchen neben der SD 14 zu präsentieren – eine bessere Verkaufshilfe kann es nicht geben. (Jan-Gert Hagemeyer)

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Sigma SD14 – Praxisbuch von Andreas Kesberger ist im September 2007 bei Point of Sale Verlag erschienen.

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