dpunkt.verlag Fotobearbeitung mit Paint Shop Pro X

Auch wenn eine Echse das Cover ziert, ist "Fotobearbeitung mit Paint Shop Pro X" auf keinen Fall nur was für Exoten. Das Buch richtet sich vielmehr an fortgeschrittene Einsteiger-, Amateur- und Profifotografen, die mit Windows arbeiten, also an ein recht breites Spektrum von Usern. Obwohl sich der Inhalt auf nur etwas mehr als 250 Seiten erstreckt, werden alle wichtigen Punkte behandelt. Dabei legt der Autor viel Wert auf Präzision und Klarheit, vielleicht ist das auch ein Grund, weshalb er mit relativ wenig Platz auskommt. Ein anderer Grund kann sein, dass das Buch zu etwa drei Vierteln aus Text, und nur einem Viertel aus Bildern besteht, also eher textbasiert ist.



Gleich zu Beginn wird im Kapitel Werkstatt das digitale Labor erklärt, also die Programmoberfläche, Voreinstellungen und dergleichen mehr. Viele Screenshots tragen bereits hier zum Verständnis bei. Manchem Leser könnte die Schrift in den Beispielshots und in den seitlich auf den Buchseiten angelegten Zusatztipps aufgrund ihrer geringen Größe allerdings zu schaffen machen. Auch das digitale Bild wird erläutert, ebenso die Bilderfassung, also das Einlesen von Bildern in das Programm, inklusive der Verarbeitung von RAW-Dateien. Natürlich befasst sich Altmann auch mit der Bildbearbeitung und Arbeitstechniken (was bei einem Bildbearbeitungsbuch zu wünschen ist). Hier werden ungewollte Mängel aus Bildern beseitigt und kreative Bildverfremdungen erzielt.



Altmann schildert die Arbeitsschritte gut nachvollziehbar und schafft es, auch schwierige Sachverhalte klar darzustellen. Detaillierter als viele seiner Kollegen macht er konkrete Angaben, etwa welche Werte wann bei welchen Filtern optimal einsetzbar sind. Solche Angaben sind wertvolle Hilfen bei der Bildbearbeitung und ersparen unnötiges Herumexperimentieren. Außerdem werden Funktionsweisen (etwa von Filtern) nicht heruntergepredigt, sondern fachmännisch die Begriffe definiert, unter Umständen erklärt, warum die Art von Filtern gerade dort zu finden ist, wo sie liegen, und erläutert, wie sie das Bild genau bearbeiten. Ralph Altmann ist seit Jahren mit Paint Shop Pro vertraut und hat somit die Möglichkeit, dem Leser den besten Einblick in die Software zu geben. Er gibt an, welche Neuerungen innerhalb der vorigen Versionen stattgefunden haben, und kritisiert mitunter von den Programmierern gewählte, irreführende Namen für Filter & Funktionen und Ablageorte. Als zusätzliches Bonbon verrät der Insider geheime Befehle, die nur per Tastaturkürzel aktivierbar sind.



Kurzum: Altmanns Buch ist pickepackevoll gepackt mit klaren Anleitungen, vielen nützlichen Tipps und Tricks. Eine beigelegte CD-ROM beinhaltet eine 30-Tage-Testversion von Paint Shop Pro X, PSP-Skripts, Beispielbilder und vieles mehr und macht das Buch zu einem rundum kompletten Angebot für geflissentliche Ein- und Umsteiger. (Kirsten Hudelist)