mitp-Verlag Adobe Photoshop Lightroom

Das vorliegende, keinerlei Verständnisschwierigkeit bietende Erstlingswerk von Karsten B. Rose beschäftigt sich mit der Software Adobe Photoshop Lightroom (nachfolgend mit "APL" abgekürzt), die gemeinhin als digitale Dunkelkammer charakterisiert wird, freilich eine Dunkelkammer, in der Licht gemacht werden kann. APL wurde in der Testphase übrigens schlicht mit "Adobe Lightroom" tituliert.

Im ersten Kapitel beantwortet der Autor die Frage: Warum überhaupt APL? Seine Antwort enthält nichts Überraschendes. Höflichkeitsfloskeln nehmen einen großen Raum in diesem Kapitel ein. Im zweiten Kapitel thematisiert Karsten B. Rose in einer Schnellübersicht die in APL steckenden Möglichkeiten. Schon an dieser Stelle macht sich ein Problem von vielen Einführungsbüchern aus dem IT-Bereich bemerkbar: Viele Autoren und Autorinnen schreiben eher romanartig und wenig instruktiv. Und wenn sie instruktiv schreiben, dann werden mehrere Instruktionen derart verschachtelt, dass die Handlungsfolgen schnell unübersichtlich werden. Ein kurzer Vergleich mit Aperture und Photoshop CS3 schließt das zweite Kapitel ab. In den folgenden sechs Kapiteln (3-7) beschäftigt sich der Autor mit den verschiedenen Modulen von APL und zeigt in einer nach den Gesichtspunkten Übersichtlichkeit, Verständlichkeit, Illustrationen und Aufmachung vorbildlich gehaltenen Form, wie APL gewinnbringend einzusetzen ist. Das Entwickeln-Modul, das geradezu einen Schlüssel zum richtigen Umgang mit APL repräsentiert, beansprucht dabei erwartungsgemäß den größten Platz für sich, nämlich 49 Seiten. Kapitel 8 zeigt vor allem, wo welche (Vor)-Einstellungen im Bedarfsfall vorzunehmen sind. Im Kapitel 9 listet der Autor seine teilweise kommentierte Empfehlung für Programme, Internetseiten und Zeitschriften auf. Da das Internet auch eine Art modernes Orakel ist, braucht sich niemand darüber zu ärgern, dass sein Lieblingstool hierbei unberücksichtigt bleibt. Ein Index schließt das Buch ab.

Die Behauptung des Autors auf Seite 198, dass das Endprodukt und nicht der Weg dorthin maßgeblich sei, wird nur schwer plausibel zu machen sein. Ein weiterer Einwand darf in diesem Zusammenhang nicht fehlen: Der Nummerierungsreihenfolge beispielsweise der Abbildungen 3.1, 5.1, 7.1, 7.3 liegt kein dem Rezensenten bekanntes Muster zugrunde. Die referenzierten Abbildungen wirken zufällig benummert. Es handelt sich dabei allerdings um Dinge (Druckfehler gehören dazu), die auf das Konto der äußeren Darstellung gehen und keineswegs den aus diesem Buch zu ziehenden Nutzen schmälern können. (Dr. André Nguemning)