Neue Funktionen und Quality of Life Verbesserungen
Luminar Neo Herbstupdate 2024 im Test
2024-11-13 Mitte August 2024 stellten wir das anstehende Herbstupdate 2024 von Luminar Neo vor. Freundlicherweise hat Skylum uns ein Jahres-Abo zur Verfügung gestellt, damit wir die neuen Kreativfunktionen ausprobieren und vorstellen können. Neben der Farbübertrags-Funktion (Color Transfer) haben wir uns den "Wasseroptimierer" (Water Enhancement), die Farbmaskierung (Color Mask) sowie die neue, automatisierte, inhaltsbasierte Suche ausprobiert. (Harm-Diercks Gronewold)
Seit der Einführung von Luminar Neo im Jahr 2022 wurde die Software durch stetiges Hinzufügen von neuen, erweiterten und verbesserten Funktionen stark ausgebaut. Luminar Neo wird entweder als Abonnement gebucht oder als "Lifetime"-Lizenz gekauft. Während das Abo immer alle neuen Funktionserweiterungen enthält, behält sich Skylum für die "Lifetime"-Lizenz vor, dass zukünftige Updates kostenpflichtig sein können. Zudem können Funktionen ab einem bestimmten Zeitpunkt entfernt werden. Darüber informiert Skylum in seinen FAQs. So lassen sich generative Werkzeuge beispielsweise mit dem aktuellen Lifetime-Modell nur noch bis 1. Januar 2026 nutzen.
Mit der Farbmaske lässt sich Dank Pipette und Lupe eine Farbe wählen, die maskiert werden soll. [Foto: MediaNord]
Luminar Neo ist für Apple MacOS und Windows erhältlich. Die Preisgestaltung bei Luminar Neo ist sehr fluide. Zur Zeit (Stand 11/2024) ist Luminar als Lifetime-Version für knapp 80 Euro zu haben. Das 12-Monats-Abos kostet hingegen etwa 50 Euro.
Wir haben uns die bereits in der Einleitung genannten und im Herbstupdate 2024 enthaltenen Funktionen einmal genauer angeschaut. Den Anfang machen wir mit der Farbmaskierungs-Funktion.
Farbmaskierungs-Funktion
Die Farbmaskierung ist auf den manuellen Eingriff des Bildbearbeiters angewiesen. Die Anwendung ist allerdings sehr einfach, indem man zur gewünschten Funktion navigiert und dort auf "Maskieren" klickt. Danach muss nur noch die Art der Maskierung (Farbe) gewählt und auf die zu maskierende Farbe im Bild geklickt werden. Luminar Neo zeigt daraufhin den Bereich an, der maskiert wird. Mit Hilfe eines Reglers lässt sich dann die Auswahl auf benachbarte Farbbereiche erweitern oder reduzieren.
Mit einem Schieberegler kann man den Bereich der Farbauswahl vergrößern oder verkleinern. [Foto: MediaNord]
Natürlich kann eine per Farbauswahl erzeugte Maske – so wie alle anderen Masken auch – mit dem Pinselauswahl-Werkzeug bearbeitet werden, um beispielsweise Bereiche der Auswahl zu in- oder exkludieren.
Wer von Photoshop kommt, der muss bei der Maskierungsarbeit mit Luminar Neo etwas umdenken. Bei Luminar Neo wird nämlich der Bereich mit einem roten Overlay markiert, dessen Inhalt später geändert wird. Bei Photoshop ist es traditionell andersherum.
Farbübertrag
Die Funktion Farbübertrag liefert genau das, was sie verspricht. Mit ihr lässt sich die Farbdarstellung mit wenigen Klicks von einem Bild auf ein anderes übertragen. Dabei werden aber nicht nur die Farben übertragen, sondern auch die Tonwertkurve. Verschiedene Schieberegler helfen, die Farbübertragung nahtlos auf das bearbeitete Bild anzupassen. Man kann diese Funktion in etwa mit der Erstellung einer Lookup Table (LUT) vergleichen.
Mit dem Farbübertrag lässt sich die Farbstimmung von einem Referenzfoto übertragen und in verschiedenen Aspekten übertragen. [Foto: MediaNord]
Wenn der Farbübertrag nicht so ganz passt, wie hier im Mittentonbereich, dann kann man die Übertragung mit verschiedenen Schiebereglern anpassen. [Foto: MediaNord]
Ist die Farbübertragung auf das Bild abgeschlossen, haben die Aufnahmen eine ähnliche "Identität". [Foto: MediaNord]
Wasseroptimierer AI
Die letzte neue Funktion ist die KI-Funktion mit dem Namen "Wasseroptimierer". Der Wasseroptimierer erkennt Gewässer in Fotos und maskiert diese automatisch. Das klappt in den meisten Fällen auch sehr gut. Ist der Übergang zwischen dem Gewässer und anderen Elementen nicht sehr deutlich, so kann es zu Fehlmaskierungen kommen. Glücklicherweise gibt es die Möglichkeit, die Maske zu verfeinern, neben dem Zeichenpinsel stehen eine Radierfunktion sowie die Möglichkeit zur Verfügung, die Maske zu restaurieren.
Die Wasseroptimierer KI erkennt Gewässer recht zuverlässig und bietet dann verschiedene Optionen zur Verbesserung an. [Foto: MediaNord]
Die Maske der Wasseroptimierer AI sollte nochmals kontrolliert werden, da sie in bestimmten Regionen – wie hier der Brandung – nicht erkennt, wo das Wasser endet. [Foto: MediaNord]
Aber auch mit schneller KI-Maske sieht das Ergebnis ansprechender aus. [Foto: MediaNord]
Passt die Maskierung, so kann das Gewässer in Farbe, Helligkeit und Kontrast angepasst werden. Dabei vernachlässigt Luminar Neo nicht die Originaldetails der Aufnahme und ermöglicht sogar, die originale Farbgebung als Grundlage der Bearbeitung zu nutzen.
Verbesserungen der Suchfunktion
Neben den neuen Kreativoptionen wurde auch die Suchfunktion ordentlich aufgebohrt. So kann man beispielsweise nach Bildinhalt suchen. Es reicht beispielsweise aus, "Berge" einzugeben und schon zeigt Luminar Neo alle Fotos mit Bergen an. Allerdings ist die Suche etwas "fuzzy" und so tauchen bei diesem spezifischen Begriff auch gerne Bärte auf. Aber alles in allem funktioniert das Ganze ziemlich gut.
Dank der neuen Filteroptionen lassen sich Fotos nach verschiedenen Kriterien, wie zum Beispiel Kameratyp oder ISO-Einstellung, filtern. Die Filterung ist allerdings nicht in den Suchergebnissen nach Bildinhalt möglich. [Foto: MediaNord]
Die Schlagwortsuche nach Bildinhalt funktioniert ausgesprochen gut, wenn auch nicht perfekt. [Foto: MediaNord]
Die Ergebnisse nach dem Suchbegriff "Küste" sind ziemlich gut. Allerdings werden auch bärtige Männer gefunden, wenn man nach dem Begriff "Berge" sucht. [Foto: MediaNord]
Darüber hinaus lassen sich in der Suche Filter setzen. Dazu gehören beispielsweise ein Kameramodell, die ISO-Einstellungen bei der Aufnahme, die verwendete Blende, Brennweite und vieles mehr. Leider können die sinnvollen Filter nicht mit der Suche nach Bildinhalt kombiniert werden.
Auch virtuelle Kopien halten mit dem Herbst Update 2024 Einzug in Luminar Neo. Virtuelle Kopien kommen zum Einsatz, wenn man von einem Foto verschiedene Bearbeitungen machen möchte, die unabhängig voneinander sind. Anstelle die Datei tatsächlich zu kopieren, wird eine virtuelle Kopie angelegt. Diese wird erst nach der Bearbeitung beim Export zu einer eigenständigen Datei.
Fazit
Die Neuerungen des Herbstupdates 2024 von Luminar Neo haben uns gefallen, besonders die Suchfunktionen über den Bildinhalt waren erstaunlich gut. Die Kreativfunktionen sind ebenfalls gut, auch wenn der Wasseroptimierer irgendwie eine Nische bedient. Wenn Skylum jetzt noch das Abo-, die Lebenszeit-Versionen und Season Passes weniger verwirrend gestalten könnte, dann wäre man sicherlich einen sehr großen Schritt nach vorne gekommen.
Kurzbewertung
- Gelungene Suche nach Bildinhalt
- Farbmaskierungs-Option
- Farbanpassung sehr einfach
- Filterfunktion nicht mit inhaltsbasierter Suche kombinierbar
- Lifetime-Version nur bis 2026 mit allen Funktionen