ACD Systems
Testbericht: ACD Systems Plug-In Photostitcher
2004-01-27 Vielen unserer Leser ist das Programm ACDSee zur Bildverwaltung sicher bekannt. Der Hersteller bietet aber auch zwei Plug-Ins zur Erstellung von Panorama-Aufnahmen an: das englischsprachige Plug-In Photostitcher und neuerdings das (teilweise) deutschsprachige Stitcher EZ (Version 1.01). Dass sich Pentax entschieden hat, seinen neueren Digitalkameras ACDSee und das englische Plug-In Photostitcher beizulegen, konnten wir nach dem Vergleich der beiden Pogrammerweiterungen gut verstehen. (Renate Giercke)
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Die größte Hürde im Umgang mit Photostitcher hat man
eigentlich schon bewältigt, wenn man es auf dem Rechner installiert hat. Hierbei
ist es kein Problem, wenn man ACDSee in Deutsch installiert hat und
anschließend Photostitcher in Englisch dazu installiert. Auf der
multilingualen Software-CD von Pentax findet man die Installationsdatei übrigens
nur in der englischen Sprachausführung. Wirklich "Englisch" ist das Plug-In eigentlich nicht zu nennen. Das
wichtige Fenster "Zusammenfassen" erscheint komischerweise in Deutsch
(mit Farbangaben für den Hintergrund in Englisch) und nur die Hilfe, die im
Zweifelsfall sowieso nicht weiter hilft, muss man in Englisch lesen.
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Im 1. Schritt markiert man auf der Arbeitsoberfläche von ACDSee die zu
verknüpfenden Fotos. Photostitcher findet man, wie andere Plug-Ins auch, in
der unter der Hauptmenüleiste liegenden Toolbar. Der Button ist solange nur
schemenhaft zu erkennen, bis mindestens zwei Fotos markiert sind; dann erst
ist er farbig unterlegt und aktivierbar. Nach dem Start von Photostitcher
zeigt das neue Programmfenster im unteren Drittel die verwendeten Bilder und
im darüber liegenden Teil eine Vorschau mit automatischer Ausrichtung. Man
kann sowohl horizontale als auch vertikale Panoramen erstellen und Aufnahmen
von links nach rechts sowie rechts nach links verwenden. Sollte das Programm
keine Überlappungen finden, erhält man eine entsprechende Fehlermeldung. Im
Vorschaufenster bietet sich nun die Möglichkeit, selbst Hand an zu legen:
Mit einem Klick markiert man das zu verändernde Bild und schiebt es in die
gewünschte Position. Zur Feineinstellung kann man die Ansicht über eine
Zoom-Taste entsprechend vergrößern.
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Ist man mit der Ausrichtung zufrieden, setzt im 2. Schritt der Button "Stitch"
die Panorama-Erstellung in Gang. Es erscheint das Fenster "Zusammenfassen",
in dem man zwischen zwei Varianten wählen kann: Zur Umwandlung einer
normalen Folge von Bildern kann man die Option "Big Plane" benutzen. Bei
einer längeren Folge von Bildern entscheidet man sich für die "Cylinder"-Option,
die stärkere Panoramaverkrümmungen ausgleicht. Für 360-Grad-Bilder wählt man
die "360 Grad"-Option. Photostitcher enthält auch eine Möglichkeit zur
Angabe der Brennweite, mit der man die Fotos aufgenommen hat. Dadurch erhält
man bei der Bildverknüpfung bessere Resultate mit nur minimaler Verzerrung.
Die Vorauswahl ist auf 35 mm eingestellt, so dass sicherlich bei den meisten
Fotos nichts verändert werden muss. Unter "Bildformat" legt man das
Ausgabeformat (Kleinformat, Mittleres Format, Großformat) fest, das
maßgeblich die folgende Rechenzeit beeinflusst. Die Angabe unter "Mischen"
sollte man auf "Stufenweise" eingestellt lassen. Wer möchte, kann zusätzlich
die Hintergrundfarbe ändern. Ein Klick auf "Big Plane" oder "Cylinder"
startet nun den Rechenprozess, der recht schnell vonstatten geht.
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Im 3.
und abschließenden Schritt kann man das Panoramabild beschneiden und als
TIFF-, MOV- (QuickTimeVR File), JPEG- oder BMP-Datei speichern.
Fazit:
Photostitcher ist ein einfach und intuitiv zu bedienendes Plug-In (für
ACDSee ab Version 3.1) mit geringen Systemanforderungen. Es arbeitet schnell
und automatisch und erzielt in vielen Fällen gute Ergebnisse. Geringe
Belichtungsunterschiede werden gut ausgeglichen, bei größeren Unterschieden
kommt es allerdings bei den Bildübergängen nicht an Produkte wie Photovista
heran. Im Vergleich mit Stitcher EZ vom selben Hersteller liefert es
deutlich bessere Ergebnisse, hat geringere Systemanforderungen und kostet
dabei weniger.
Kurzbewertung
- TIFF-Format Unterstützung
- schnelle Panoramaerstellung
- einfache Bedienung
- vertikale Panoramen möglich
- schlechte integrierte Hilfe
- sichtbare Bildübergänge bei großen Belichtungsunterschieden
- wenig manuelle Eingriffsmöglichkeiten