ACD Systems
Testbericht: ACD Systems Plug-In Stitcher EZ (Version 1.0.1)
2004-01-27 Stitcher EZ ist ein Plug-In für ACDSee ab Version 3.1, das in deutscher Sprache angeboten wird. Allerdings erscheint die Übersetzung recht lückenhaft: Die Übersetzung der Hilfe hat man sich komplett gespart und nur die Texte auf den Arbeitsoberflächen übersetzt. (Renate Giercke)
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ACD Systems verspricht mit Stitcher EZ eine vollautomatische Panoramaerstellung
in nur zwei Schritten. Dazu markiert man zunächst auf der Arbeitsoberfläche von
ACDSee die zu verwendenden Fotos. Stitcher EZ findet man, wie andere Plug-Ins
auch, in der unter der Hauptmenüleiste liegenden Toolbar. Der Button ist solange
nur schemenhaft zu erkennen, bis mindestens zwei Fotos markiert sind; dann erst
ist er farbig unterlegt und aktivierbar. Nach dem Start von Stitcher EZ öffnet
sich das erste Arbeitsfenster, in dem man die Art des Projektes auswählt.
Angeboten werden drei Varianten: Die Erstellung von Panoramen aus Bildern, die
in einer Ebene aufgenommen wurden (Teile oder komplett bis 360°), der
Mosaikmodus (Matrizen bis 3 x 3 Einzelfotos) oder die Zusammensetzung von
Bildern, die mit dem Scanner digitalisiert wurden und die eigentliche Scanfläche
überschreiten.
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Bestätigt man seine Projektwahl mit einem Klick, so erscheinen im zweiten
Schritt die geladenen Bilder in aufsteigender Reihenfolge der Nummerierung.
Hier zeigt sich meist die erste Schwierigkeit, weil man es ja mit einem
vollautomatischen Programm zu tun hat und noch nicht einmal per Drag & Drop
die Anordnung beeinflussen kann. Die Reihenfolge umkehren kann das Programm
auch nicht, sodass ein von rechts nach links aufgenommenes Programm
grundsätzlich nicht korrekt verarbeitet werden kann. Hier hilft nur die
Umbenennung der Bilder, damit sie in aufsteigender Reihenfolge richtig
angeordnet werden. Eine weitere Möglichkeit zur Erzielung der richtigen
Reihenfolge besteht darin, die anfänglich markierten Bilder zunächst zu
entfernen und dann in korrekter Reihenfolge einzeln über den Button
"Hinzufügen" zu öffnen. Das ist aber sehr unkomfortabel und wird von anderen
Programmen eleganter gelöst.
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Ist man mit der Bildanordnung zufrieden, startet man über die
Schaltfläche "Prozess" den Rechenvorgang. Ein Vorschaufenster zeigt den
Fortschrittsprozess mit einem zunächst unscharfen, schwarzweißen Bild, das
am Ende deutlich und farbig das Endprodukt zeigt. Über Ein- und Auszoomen
kann man die Qualität des Ergebnisses in Augenschein nehmen und zwischen
einer 2D- und 3D-Darstellung umschalten. Über "Weiter" geht es zum
abschließenden Speichern. Hier legt man je nach Verwendungszweck eine kleine
oder große Dateigröße fest. Als besonderen Service berechnet Stitcher EZ bei
der festgelegten Qualitätsstufe die geschätzte Dateigröße und Download-Zeit.
Gespeichert werden können Panoramen als JPEG- oder MOV-Datei (QuickTimeVR
File) bzw. als REALVIZ Stitcher Dokument (rzs).
Fazit: Stitcher EZ ist ein einfach zu bedienendes, vollautomatisches
Plug-In für ACDSee. Durch die Vollautomatik muss man der Nummerierung der
Fotos besondere Beachtung schenken, damit es nicht zu System bedingten
Fehlern in der Anordnung kommt. Belichtungsunterschiede werden gut
ausgeglichen, während sich bei den Bildübergängen massive Schwächen zeigen
(Geister und Fehlanordnungen). Im Vergleich mit Photostitcher vom selben
Hersteller liefert es deutlich schlechtere Ergebnisse, stellt höhere
Systemanforderungen und ist dabei noch teurer.
Kurzbewertung
- Erstellung von Matrizen möglich
- schnelle Panoramaerstellung
- einfache Bedienung
- Fehlanordnungen in der Bildreihenfolge
- keine TIFF-Format Unterstützung
- keine vertikalen Panoramen möglich
- schlechte integrierte Hilfe
- sichtbare Bildübergänge bei großen Belichtungsunterschieden
- keine manuellen Eingriffsmöglichkeiten