Testbericht: Absolute Denoiser
2006-04-04 Wenn es in Digitalfotos rauscht, dann hat man keinen Wasserfall abgelichtet, sondern sieht stattdessen das Bild von lästigen Störpixel überschwemmt. Insbesondere dunkle Flächen wie ein nächtlicher Himmel sind übersät von bunten Punkten, die auch viele Feinheiten verschwinden lassen. Ursache für das Phänomen ist die normale elektrische Spannung des Bildsensors, die in manchen Situationen die aufgenommenen Bildinformationen überdeckt. Dies ist beispielsweise bei Langzeitaufnahmen der Fall oder bei hoher ISO-Empfindlichkeit. Doch selbst allzu große Wärme wird unter Umständen als Bildsignal fehlinterpretiert und erscheint als Störpixel. (PhotoWorld)
Die Freeware steht jedem Bildformat offen, das in der Digitalfotografie geläufig ist - JPEG, PNG, BMP und mehr. Gesichert wird jedoch ausschließlich im Format PNG. Inzwischen steht es gleichberechtigt neben JPEG, so dass es keine Probleme bereiten dürfte, es danach in sämtliche Arbeiten am Computer zu integrieren.
Da die Fehleranalyse schwieriger zu bewerkstelligen ist als einen Sack Linsen auszulesen, sollte man sich die Arbeitsumgebung so bequem wie möglich einrichten. Zuerst sollte man sich das Foto so weit vergrößern, dass die Störpixel mühelos und augenfreundlich sichtbar werden. Im Vollbild lässt sich zudem ein Bildausschnitt bestimmen, der ebenfalls in den Arbeitsfenstern rechts erscheint. Wenn man mit der Maus über ihn fährt, wird der gefilterte Ausschnitt im Hauptfenster eingeblendet, so dass man seine Änderungen im Kontext begutachten kann.
Wozu die Regler daneben dienen, erklärt die englischsprachige Hilfefunktion.
- Zuoberst versucht die Software alle Bildkanten zu ermitteln, die von der Nachbearbeitung ausgeschlossen werden sollen. Denn schließlich würden mit ihnen auch sämtliche Umrisse und Feinheiten verschwinden. Stattdessen sollen vor allem die Flächen wie Himmel, Haut oder Tapete entrauscht werden. Mit dem Schieberegler treten die Kanten mehr oder weniger klar hervor.
- Das Fenster "Surfacing" zeigt diejenigen Details, die beim Filtern entfernt werden. Im Zweifelsfall wird der Ausschnitt aussehen wie eine Konfettiparade, da es sich vor allem um bunte Punkte handelt.
- Das Fenster "Texturing" dagegen präsentiert die Details, die eine geglättete Oberfläche danach aufweisen soll.
Die Intensität aller drei Filter wird mit einfachen Handgriffen gesteuert. Letztendlich muss man das Verhalten der Filter kennen lernen, um über Versuch und Irrtum das bestmögliche Ergebnis einzuschätzen. Die nützliche Vorschau hilft jedoch, selbstsicher nach Augenmaß zu entscheiden.
Fazit Der Absolute Denoiser könnte beliebter sein, wenn er etwas besser dokumentiert wäre. Denn eigentlich sind seine Werkzeuge verständlich und erleichtern die Korrekturen ungemein. Und sowohl on- (siehe weiterführenden Link) als auch offline stehen Einführungen bereit. Tatsächlich kann man recht mühelos den sensiblen Punkt ermitteln, an dem störende Bildpunkte entfernt und erwünschte erhalten werden.
Doch muss man manche Spezialfunktionen eher erahnen, etwa ob "Edging Chroma" schützenswerte Kanten in den Farbkanälen sucht statt in den Kanälen für die Hell-Dunkel-Schattierungen. Doch sollte man sich einfach an den Voreinstellungen an den Reglern versuchen. Das Ergebnis lohnt die wenigen Minuten, die man zur groben Orientierung braucht.