Andreas Kardin
Testbericht: Andreas Kardin XDreamity
2004-05-18 Mit XDreamity werden Sie zum Regisseur eines selbst gestalteten Bildschirmschoners. Der soll nicht nur verhindern, dass sich der Monitor im Dauerbetrieb abwetzt, sondern lässt sich auch als normale Dia-Show einsetzen. Bei der Herstellung ermöglicht die Shareware dem Benutzer einen kreativen Freiraum, den nicht jedes Programm seiner Katgorie zu bieten hat. Mit seiner Hilfe arrangiert man Bilder, Filme, Texte und Sound zu einer faszinierenden Show, die kunstvoll zu animieren ist. (PhotoWorld)
Damit man multimedial tatsächlich aus dem Vollen schöpfen kann, sollte
man zahlreiche Dateiformate einspeisen können. Hierbei legt XDreamity dem
Benutzer kaum Grenzen auf. Es unterstützt etwa 40 Bildformate und zudem die
gängigen Video- und Musikformate.
Mit der Shareware-Version kann man sich ein Bild von den Fähigkeiten des
Programms machen. Nachdem man vier Bildschirmschoner gebastelt hat,
verabschiedet es sich jedoch und man muss die Vollversion erwerben, wenn man
es weiter nutzen will.
Der digitale Schneidetisch Die Oberfläche des Programms ist nach
einer kurzen Orientierungsphase leicht zu durchschauen. Selbst
Computer-Laien dürften kein Problem haben, dort im Handumdrehen einen
Bildschirmschoner zu stricken.
Zuerst muss man wissen, wie hoch die Bildschirmauflösung des Monitors
ist, auf dem das Kunstwerk laufen soll. In Windows erfährt man sie, indem
man mit der rechten Maustaste auf den Desktop klickt und aus dem
aufpoppenden Kontextmenü den Befehl "Eigenschaften" wählt. So ist
gewährleistet, dass die Darstellung optimal erfolgt. Diesen Wert wählt man
aus dem entsprechenden Klappmenü aus, wenn man ein neues Projekt anlegt. Er
lässt sich freilich auch dann noch ändern, wenn der Bildschirmschoner
bereits fest installiert ist.
Die einzelnen Elemente fügt man danach auf Knopfdruck ein. Die Bilder
oder Filme werden im Fenster links oben aufgelistet, wo man ihre Reihenfolge
beliebig verschieben kann. Unter der Liste erscheinen die jeweiligen
Gestaltungsoptionen, etwa
- die Verweildauer auf dem Monitor
- seine Flugbahn über den Bildschirm
- Farben und Formen für Text und Hintergrund
- Klänge, Musik oder Sprachaufzeichnungen, die während der Anzeige
abgespielt werden
- fast alle Objekte lassen sich mit einem Link versehen. So zeigt man
beispielsweise ein Porträt und springt per Mausklick zur Webseite des
Abgebildeten
|
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Bilder erscheinen
sanft ein- und
ausgeblendet. |
Ein Logo schwebt
in einer festgelegten
Flugbahn ein. |
Ebenso folgt der Zwischentitel
einer beliebigen
Kurve. |
Eine Augenschmaus hat der Entwickler mit dem Partikelgenerator
geschaffen. In hypnotischen Ornamenten ziehen am Monitor explodierende
Galaxien und schimmernde Polarlichter vorbei. Bei genauem Betrachten erkennt
man, dass das Muster aus dem gerade angezeigten Bild geformt ist. Dies
erklärt auch, warum an regulären Überblendeffekten nur vier Stück bereit
stehen. Aufwändigere Spektakel werden durch den Partikelgenerator in Szene
gesetzt. Man muss jedoch dabei beachten, dass solche Effekte einem
altersschwachen Rechner das Letzte abverlangen. Wenn man nur wenige Megabyte
Arbeitsspeicher zur Verfügung hat, sollte man daher seinen barocken Ehrgeiz
etwas zügeln.
Im großen Arbeitsfenster lassen sich die Handarbeiten erledigen. So kann
man beispielsweise eine Schrift in einer Ecke weich einblenden, die sich
danach in einer eleganten Schleife entfernt. Um ihre Flugbahn exakt zu
bestimmen, sind im Arbeitsfenster lediglich einige Eckpunkte festzulegen,
die sich von selbst kurvenförmig verbinden. Mit der Maus dehnt und staucht
man das Gebilde wunschgemäß, bis ein Textlooping beispielsweise die Fotos
einer Flugschau ankündigt.
Damit man sich das Resultat jederzeit vor Augen führen kann, sind zwei
Schaltflächen vorgesehen. Eine
zeigt nur die markierte Sequenz an, die
andere
spielt den gesamten Film ab.
Einfache Installation des Bildschirmschoners Wenn sämtliche Arbeitsschritte befriedigend ausgefallen sind, produziert man
den Bildschirmschoner, so wie er in Windows üblicherweise installiert wird.
Man erkennt die Dateien an der Endung scr. Meist sind sie im Verzeichnis
C:\Windows\system32 beheimatet. Wenn man XDreamity befiehlt, die Datei dort
zu speichern, steht sie sogleich zur Verfügung. Ansonsten kann man gleich
mit "Datei – Bildschirmschoner installieren" die Aufgabe an das Programm
übergeben. Will man die Show dagegen als Geschenk weitergeben, wird
wunschgemäß eine passende Installationsdatei erzeugt, die der Empfänger nur
noch per Doppelklick aktivieren muss.
Fazit Die Zeiten sind eigentlich längst vorbei, in denen sich ein Standbild nach
mehreren Stunden in den Monitor "einbrennen" konnte. Moderne Modelle sind
gegen solche Unfälle normalerweise gefeit. Dennoch gehört ein
Bildschirmschoner dazu wie der Gartenzwerg zum Schrebergarten. Und da die
kühle Rechenmaschine gerne individuell gestaltet wird, sind beispielsweise
Urlaubserinnerungen der ideale Pausenfüller. XDreamity bietet ein gutes
Sortiment an Werkzeugen an, um verspielte Animationen rasch und originell
herzustellen und auch zu installieren. Ein Großteil der Aufmerksamkeit
gebührt dem Partikelgenerator, der die üblichen Überblendeffekte in eine
neue Dimension transportiert. Allerdings beansprucht eine solche Show ihre
Rechenzeit. Doch da sie sich ohnehin im Leerlauf einschaltet, fällt sie
nicht weiter ins Gewicht. Uralt-Rechner werden die Animationen aber kaum
ruckelfrei anzeigen können.