Apple Computer Inc.
Testbericht: Apple Computer Inc. Apple iPhoto 5.0.4
2005-09-19 Der ambitionierte Mac-Anwender sucht nach einer einfachen Möglichkeit, seine digitalen Fotos zu importieren, verwalten, bearbeiten und weiterzugeben. Die Lösung: iPhoto 5. Die Software ist Bestandteil des Programmpaketes iLife´05 von Apple und bietet eine breite Palette an Verwaltungs- und Bearbeitungswerkzeugen. Man behält den Überblick über seine Fotos, auch wenn man Tausende davon besitzt. Und mit den erweiterten Bearbeitungswerkzeugen kann der ambitionierte Hobbyfotograf jedes Foto perfektionieren. Wenn man seine Fotos dann weitergeben möchte, ist auch das mit iPhoto kein Problem. Man kann mühelos angepasste Diashows und erstklassige iPhoto Fotobücher erstellen. (Steffen Sonntag)
iPhoto
5 besitzt Verwaltungswerkzeuge – etwa in der Form hierarchischer Ordner.
Darin sind schnelle Suchvorgänge mithilfe eines Suchfelds möglich, das dem
von iTunes nachempfunden ist, und eine Kalenderdarstellung, die das Suchen
von Fotos nach Tag oder Woche ermöglicht. Außerdem kann man mit iPhoto die
Bilder einfach bearbeiten. iPhoto unterstützt dabei außer den
Standardformaten auch das Format für MPEG-4 Videoclips und verschiedene
RAW-Formate. Ferner können erweiterte Diashows bildlich und tonlich
gestaltet werden.
iPhoto 5 bietet zunächst erweiterte Verwaltungsfunktionen. Es gibt die
Möglichkeit, Bilder beim Importieren zu kennzeichnen und sie anschließend in
einem Suchfeld – ähnlich dem von iTunes – blitzschnell wieder zu finden,
selbst wenn das digitale Fotoarchiv tausende Bilder umfasst. Außerdem ist es
möglich, in iPhoto 5 hierarchische Ordner zu erstellen und mehrere Alben,
Bücher und Diashows in einem einzigen Ordner zusammenzufassen.
Oder man nutzt die Vorteile der iPhoto Kalenderdarstellung und lässt sich
eine Auswahl von Fotos in der Retrospektive anzeigen. Mit einem Klick stellt
iPhoto alle Bilder zusammen, die man an einem bestimmten Tag, in einer
bestimmten Woche bzw. in einem bestimmten Monat aufgenommen hat. In iPhoto
muss man nie lange nach bestimmten Fotos suchen.
Und schließlich gehören zu den iPhoto-Features auch Werkzeuge für eine neue
Generation von iPhoto Fotobüchern mit unterschiedlichen Designs. Mit Themen
wie "Mädchen", "Kontaktbogen" oder "Aquarell" hat der Anwender die Auswahl,
sich sein eigenes Fotobuch zusammenzustellen und hat dabei die Wahl unter
einer ganzen Reihe an iPhoto Fotobüchern – von Paperbacks in drei Größen
(klein, mittel und groß) - zu einem Einstiegspreis von gut 4 EUR bis zu
gebundenen Premium-Ausgaben, die für knapp 29 EUR zu haben sind. Unabhängig
von der Größe werden alle Bücher doppelseitig bedruckt, so dass in jedem
Buch genügend Platz für eigene Bildzusammenstellungen ist.
iPhoto 5 bietet zahlreiche professionelle Funktionen, hierzu gehört z. B.
die Palette der erweiterten Bearbeitungswerkzeuge. Mithilfe des Fensters
"Anpassen" kann man die Belichtung anpassen, den Kontrast verbessern, die
Farbtemperatur ändern, die Sättigung erhöhen, Schwarz- und Weißpunkte
einstellen, die Bildschärfe optimieren und Horizonte begradigen. Diese
Funktionen kann man für alle Bilder nutzen, einschließlich für Bilder im
RAW- Format. Diese Fotos lassen sich anschließend im gesamten Programm
verwenden, d. h. in Alben, Diashows und iPhoto Büchern.
iPhoto stellt auch alle Werkzeuge bereit, die man für die Erstellung
vollständig anpassbarer Diashows benötigt. Der Diashow-Editor zeigt nicht
nur alle Bilder an, die man für die Diashow ausgewählt hat, man kann damit
auch Fotos neu anordnen, bis die Reihenfolge stimmt, eine sofortige Vorschau
von Übergängen und Effekten anzeigen, mit der Standbildkamera aufgenommene
Videosequenzen integrieren und die Länge der Diashow an die dazu ausgewählte
Begleitmusik anpassen.
Außerdem gibt es Übergänge in den Diashows von iPhoto, von "Würfel" über
"Umblättern" und "Schieben" bis hin zu "Wischen", wobei auf älteren
Macintosh Systemen (z. B. PowerMac G3) einige wenige der Übergänge
deaktiviert werden, um keine Performance-Einbußen zu haben. Insgesamt ein
Dutzend solcher Blenden steht zur Verfügung, so dass man Diashows sehr
abwechslungsreich gestalten kann. Diese Übergänge kann man entweder auf die
gesamte Diashow anwenden oder auf einzelne Dias, indem man ein
entsprechendes Bild auswählt und iPhoto anweist, etwa den Übergang "Tropfen"
nur genau auf dieses Bild anzuwenden. Die Diashows können gemeinsam mit den
Alben in einem eigenen Ordner gesichert werden. So bilden beide eine Art
"Team", wobei die Diashows erhalten bleiben, wenn die Alben gelöscht werden.
Wenn Änderungen an einem Objekt vorgenommen werden, haben diese keinen
Einfluss auf die andere Komponente.
Fazit: Schon seit der letzten Version ist iPhoto ein erstklassiges
Foto-Verwaltungsprogramm. Die Integration von Video-Clips ist eher
rudimentär – dafür empfehlen sich eher andere Programme. Die
Diaschau-Funktion wird immer ausgefeilter, mit dem RAW-Import hat sich Apple
allerdings eine Funktion eingehandelt, die ständiger Updates bedarf – selbst
Adobe hat hier manchmal Schwierigkeiten, mitzuhalten. Ein dickes Minus
bekommt der Diaschau-QuickTime- Export, den es nur im NTSC-Format (720 x
480, 30 Bilder/s) gibt und der nur nach einer qualitätsmindernden
Konvertierung in ein PAL-Projekt integriert werden kann.
Kurzbewertung
- RAW-Unterstützung
- hervorragende Systemintegration
- intuitives Editieren der digitalen Bilder
- übersichtliches Fotoverwaltungsprogramm
- nur zusammen mit iLife'05 Paket erhältlich
- Diashow-Export nur als NTSC
- Video-Support rudimentär