AquaSoft
Testbericht: AquaSoft DiaShow Studio 6
2009-07-23 Nach einem gelungenen Urlaub, einem Shooting oder für eine Präsentation möchte man die gemachten Fotos mit der Welt teilen (oder auch nur mit seinen Freunden). Doch jeder hat das gleiche Problem: Wie stelle ich es an, dass die Bilder optimal präsentiert und doch nicht zuviel Zeit zum Erstellen der Präsentation aufgewendet werden muss? Über kurz oder lang wird der User daher auf AquaSofts DiaShow Studio 6 stoßen und sich zunächst einmal mit der zeitlich begrenzten Demo auseinander setzen. Wir haben das Programm für unsere Leser einmal ausprobiert. (Harm-Diercks Gronewold)
Der Aufbau der Benutzeroberfläche ist aufgeräumt und wirkt nicht überladen. Oben finden sich die üblichen "Verdächtigen" und darunter die Einstellungen, Abspiel- und Speicherschaltflächen. Darunter links ist die Toolbox mit allen wichtigen Objekten, rechts daneben ist das Layoutfenster mit den verschiedenen Werkzeugen für Kamerafahrten und Bewegungspfade. Ganz rechts werden die Eigenschaften für das ausgewählte Objekt angezeigt. Wenn man sich nicht viel Arbeit machen will, kann man sich den Diashow Master gönnen und dem Programm nur sagen, welche Bilder, welche Musik man möchte und ggf. den Vor- und Abspann wählen. Alles Weitere macht dann der Assistent, bis zu dem Punkt, wo der Benutzer zu wählen hat, wie er seine Diashow ausgeben möchte.
Solch ein Assistent ist zwar schön, wenn es einmal schnell gehen soll, doch die ganze Macht des Programms zeigt sich erst, wenn man an eine "handgemachte" Diashow geht. Empfehlenswert sind die Tipps und Tricks im programmeigenen Forum auf der AquaSoft Homepage, dort wird einem auch schnell und kompetent bei Problemen geholfen. Die Toolbox ist für den Diashowmacher tatsächlich der Werkzeugkoffer, denn hier findet sich alles, was man für die Diashow braucht. Zuerst sollten jedoch in den Voreinstellungen die Basiseinstellungen wie Standardbildverweildauer und Musiksynchronisation eingestellt werden.
Bilder in die Diashow einzustellen könnte einfacher nicht sein, einfach das Bildsymbol aus der Toolbox in die Timeline ziehen, und schon öffnet sich ein Dialog, in dem man sich die gewünschten Bilder aussucht. Diese werden nach dem Bestätigen in der Timeline angezeigt, und wenn man diese dann noch nach eigenen Vorstellungen sortieren möchte, wechselt man in das zoombare Storyboard. Hier können Bilder oder Bildergruppen umgestellt und arrangiert werden. Ist die Sortierung abgeschlossen, wechselt man zurück in die Timeline und kann Bilder mit Texten versehen. Hierzu reicht ein einfacher Klick in das Eigenschaften-Feld und auf den entsprechenden Reiter. Dazu kommt noch ein Texteffekt, und fertig ist die Beschriftung.
Um Bilder ein wenig aufzupeppen, ist es möglich, verschiedene Bildeffekte via Drag-and-Drop auf das Bild zu legen und/oder das Bild mit der eingebauten kleinen Bildbearbeitung anzupassen. Wenn einem dann der vom Programm vorgeschlagene zufällige Effekt nicht passt (die Auswahl an Zufallseffekten kann
eingeschränkt werden), dann sucht man sich einfach im Überblendungen-Bereich der Toolbox den passenden Effekt und setzt diesen ebenfalls per Drag-and-Drop auf das Bild. Es gibt ein Repertoire von 70 Bild-Überblendungen und 117 Texteffekten, diese sind dann nochmals variierbar, so dass es unmöglich ist, hier auf alle einzugehen. Hinzu kommt die Möglichkeit, die "Kamera" via Schwenkpfad oder mit einem Bewegungspfad das Bild zu bewegen. So sind Zooms in das Bild und Ähnliches problemlos möglich. Es ist auf jeden Fall sicher, dass einem so schnell die Möglichkeiten nicht ausgehen, Diashows individuell zu gestalten. Nun kann man die Hintergrundmusik setzen, und schon ist die erste einfache Diashow fertig.
Doch das ist nicht alles. Durch die Möglichkeit, Spuren in Kapiteln zu setzen, gibt einem das Programm die wohl mächtigste Waffe gegen lahme Präsentationen. Kapitel sind zusammenhängende Bilder oder Bildserien, die dramaturgisch in Bezug gesetzt werden können. Um ein Kapitel zu erzeugen, zieht man das Kapitel-Icon in die Timeline und platziert dann einfach Bilder hinein. Diese kann man dann so platzieren, wie man es mag – z. B. einige in den Hintergrund und andere, die per Bewegungspfad hineinschweben, etc. Interessant ist hier auch die Fähigkeit der DiaShow Studio 6 Software, Transparenzen aus png-Dateien zu nutzen oder gar die Transparenz des Bildes über die Anzeigedauer zu steuern. Auch kann innerhalb eines Kapitels die Vertonung besser gesteuert werden, wenn es um extra Sounds oder Kommentare geht; diese können per eingebautem Aufnahmeprogramm gleich aufgezeichnet werden. Das punktgenaue Setzen von Musikakzenten innerhalb eines Musikstückes ist allerdings etwas umständlich, aber immerhin können der Start innerhalb des Stücks und das gewünschte Ende eingestellt werden. Diese Einstellungen sind unverständlicher Weise nur in Sekunden vorzunehmen, so dass man manchmal erst ein wenig umrechnen muss, da der eingebaute Player Minuten und Sekunden anzeigt.
Doch damit nicht genug. Es gelingt sogar, Videos in die Diashow einzubetten, vorher ist jedoch zu klären, ob der Videocodec von DiaShow 6 unterstützt wird oder ob man das Video besser in ein geläufiges Format wandelt (siehe weiterführende Links).
Ist die Diashow vollendet, dann folgt die Ausgabe. Diashow Studio 6 bietet dem User an, die erstellte Diashow als PC-Diashow auf eine CD bzw. DVD zu brennen (Software Player inklusive). Dieser machte auf dem Testsystem jedoch einige "Zicken" und stürzte regelmäßig ab, während er auf anderen Rechnern tadellos seinen Dienst versah. Aber auch eine DVD-Diashow mit Menüstruktur zu erstellen, ist für Diashow Studio 6 kein Problem, und die HD-Generation ist auch mit versorgt, und so kann man HD-Videos mit verschiedenen Codecs erzeugen, hierbei sind 720 und 1080p problemlos als DivX avi, MPEG oder MMV zu codieren, doch sollten andere Codecpacks auf dem Rechner installiert sein, dann können auch diese genutzt werden. Zum Videoencodieren ist ein schneller Rechner von Vorteil, und wenn dies dann noch eine Multicore-Maschine ist und der Encoder das unterstützt, dann geht es rasant zur Sache.
Im DiaShow Studio 6 enthalten ist der Diashowmanager, welcher es dem Nutzer – wenn nicht durch einen kreativen Overkill verunsichert – erlaubt, auch noch ein DVD/PC-Menü zu personalisieren und mit der Diashow zu verknüpfen.
Wer seine Diashows auf YouTube präsentieren möchte, für den hat AquaSoft ein Schmankerl in der Tasche, denn es gibt eine YouTube-Edition für das Programm; diese ist kostenlos, und man kann seine Shows gleich auf das YouTube-System hochladen. Die Qualität geht in Ordnung, und sogar die HD-Speicherfunktion des Videoservice wird benutzt. Lediglich das eingebaute Logo und eine kurze Werbung am Anfang des Films muss man in Kauf nehmen.
AquaSofts Diashow Studio 6 bietet einen gewissen "Overkill" an Funktionen, sorgt aber mit dem moderaten Preis von knapp 70 EUR (Downloadversion) oder knapp 80 EUR (Boxversion) ein mächtiges Proramm fürs Geld. Die Funktionen sind durchdacht, einfach zu handhaben und vielfältig. Für jemanden, der nur ein bzw. zwei Diashows im Jahr zusammenstellen will, ist die "kleinere" Programmversion DiaShow Deluxe zu empfehlen, obwohl hier u. A, auf die HD-Video-Ausgabe verzichtet werden muss; dafür schlägt diese auch nur mit knapp 40 EUR zu Buche.
Fazit
Alles in allem kommt man, wenn man digitale Bilder professionell präsentieren will, nicht um DiaShow Studio 6 von AquaSoft herum, und dank der Demoversion kann man das Programm erst einmal 30-Tage ausprobieren. Die Möglichkeiten Bilder zu präsentieren sind nahezu grenzenlos und wenn es einmal irgendwo hängt, dann hilft die Aquasoft Community schnell und Kompetent weiter. Als Empfehlung für die lange Urlaubsreise sei das knapp 20 EUR teure Plug-in Earth Pilot erwähnt. Dies speichert Reiserouten von Google Earth als Video und macht sie kompatibel zu Diashow Studio 6.