BVA-System
Testbericht: BVA-System BVA-System
2005-04-28 BVA-System ist eine Bildverwaltung, deren Entwicklung 2002 begann, weil dem Autor des Programms die am Markt befindlichen Programme nicht zusagten. Das Programm dient dazu, den Bilderwust, der bei digitalem Fotografieren fast zwangsläufig früher oder später entsteht, in den Griff zu bekommen. Fotos können verwaltet und mit Schlagworten versehen werden, um die Wiederauffindbarkeit zu erhöhen. (Benjamin Kirchheim)
Die Schwerpunkte des Programms liegen dabei hauptsächlich auf folgenden
Bereichen: Zum Einen sollen möglichst wenig Benutzereingaben beim Einfügen
neuer Bilder erforderlich, des Weiteren sollte die Suchfunktion schnell,
einfach und vielseitig sein und die Bilder im Originalzustand gespeichert
werden, wobei die Dateien gegen Änderungen geschützt sein sollen.
Nach der problemlos ablaufenden Installation kann das Programm gestartet
werden. Etwas ungewöhnlich bzw. eigenwillig ist das Design des Programms,
das dadurch nicht wie ein Windows-Programm aussieht (siehe Bild 1). Daran
muss sich der Benutzer ggf. erst gewöhnen. BVA-System kennt drei Modi
(Dateimodus, Datenbankmodus und Vollbildmodus), zwischen denen gewechselt
werden kann. Im Dateimodus (siehe Bild 1) befindet sich links ein
Ordnerbaum, in dem die auf der Festplatte befindlichen Verzeichnisse mit
Bildern ausgewählt werden können. Rechts oben baut sich der
Verzeichnisinhalt in Form einer Liste oder kleinen Vorschaubildern (Thumbnails)
auf. Rechts unten ist eine Bildvorschau zu sehen. Leider ist der Bildaufbau
recht langsam, das gilt sowohl für die große Bildvorschau, als auch für die
Thumbnailansicht. Außerdem werden nur einige wenige Standardformate wie JPEG
oder TIFF unterstützt, RAW-Dateien lassen sich nicht sichern.
Leider gestaltet sich das Importieren von Bildern in die Datenbank weder
sonderlich einfach noch intuitiv. Es fehlen jegliche Kontextmenüs im
Dateimodus, auch können nicht mehrere Bilder gleichzeitig markiert werden.
Bilder können nur einzeln oder per Importfunktion in die Datenbank
eingetragen werden, wobei man den zu importierenden Ordner erneut wählen
muss. Einfacher wäre es, ganze Ordner der Ordneransicht per Mausklick
importieren zu können oder die Möglichkeit, in der Dateiliste mehrere Bilder
auswählen zu können, um diese gemeinsam zu importieren. Beim Import von
Bildern müssen diese in eine Rubrik einsortiert werden, wobei die Rubriken
und Unterrubriken per Hand vom Benutzer anzulegen sind. Ein weiterer
wichtiger Parameter ist, ob das Bild in der Datenbank gespeichert wird oder
nur eine Referenz auf das Bild. Das Speichern des Bildes in der Datenbank
schützt dieses zwar vor unbeabsichtigten Änderungen, jedoch wird die
Datenbank schnell sehr groß, was auf langsamen Rechnern schnell zu Problemen
führen kann.
Sind die Bilder erst einmal in der Datenbank, können diese mit Titel,
Autor, Kommentar, Aufnahmeort, Schlagworten und anderen Informationen
versehen werden, die später die Suche erleichtern. BVA-System liest beim
Import auch die EXIF-Daten ein, die technische Informationen – von der
Kamera gespeichert – des Fotos enthalten wie Aufnahmedatum, Blende,
Verschlusszeit etc. Interessant ist die Möglichkeit, einem Bild beliebige
Schlagworte zuzuordnen, die aus einer hierarchisch baumartig aufgebauten
Liste per Mausklick ausgewählt werden können, die später ebenfalls die Suche
nach Bildern erleichtern. Schlagworte können z.B. zur Aufnahmetechnik,
Aufnahmezeit oder zum Bildinhalt ausgewählt werden, wobei zum Bildinhalt
sehr viele Varianten bereits vorliegen; selbstverständlich können auch
eigene Schlagworte hinzugefügt werden.
Das Einfügen vieler Bilder in die Datenbank erscheint zeitaufwendig und
mühsam, es zahlt sich allerdings aus, wenn bereits sehr viele Bilder
aufgenommen wurden und nach speziellen Kriterien gesucht werden soll. Wenn
man z.B. ein Kirchenfoto sucht, muss man sich nicht erinnern, wann und wo
man Kirchenbilder aufgenommen hat und wo man diese Aufnahmen auf der
Festplatte gespeichert hat. Man benutzt einfach die mächtige Suchfunktion
der Bilddatenbank und sucht z.B. nach dem Schlagwort Kirche, woraufhin alle
Kirchenbilder angezeigt werden. Weitere Optionen schränken die Suche ein, so
z.B. das Aufnahmedatum, Bildgröße, verwendete Kamera, Aufnahmeort, Fotograf
etc.
Zu guterletzt verfügt BVA-System über einen Bildanzeigemodus, in dem auch
Bildoptimierungen vorgenommen werden können, wie z.B. die Drehung eines
Bildes. Diese Funktionen sind allerdings sehr einfach gehalten und können
einer ausgewachsenen Bildbearbeitung nicht das Wasser reichen. Einziger
Vorteil ist, dass die Änderungen nicht an den Bildern vorgenommen werden,
sondern nur in der Datenbank gespeichert werden, so dass die Bilder immer im
Original erhalten bleiben.
Kurzbewertung
- Auswertung der EXIF-Daten
- Umfangreiche Suchfunktion
- Preis
- Einfache Schlagwortzuordnung
- Keine Unterstützung von RAW-Formaten
- Kein Handbuch, nur Hilfefunktion
- Teilweise wenig intuitive Bedienung
- Eigenwilliges Programmoberflächendesign
- Recht langsamer Bildaufbau