Spezialsoftware für die Bildvergrößerung

Testbericht: BenVista PhotoZoom Pro 3

2010-01-25 In jeder modernen Krimiserie werden Indizien auf unterschiedlichste Weise gesammelt. Eine weit Verbreitete ist die, das schlecht aufgelöste Bild einer Überwachungskamera zu nehmen, daraus einen Ausschnitt zu nehmen und das Bild des potentiellen Täters via Software knackscharf heraus zu extrahieren. Ganz das verspricht Photozoom Pro 3 von BenVista zwar nicht, dennoch soll der neueste Ableger der PhotoZoom-Reihe noch besser als sein Vorgänger arbeiten und noch bessere Ergebnisse liefern. Ob das Programm in der Lage ist, aus Wenig überzeugend Mehr zu machen, das soll unser kurzer Softwaretest zeigen.  (Harm-Diercks Gronewold)

Manchmal benötigt man mehr Auflösung für ein Projekt, als die eigene Kamera sie zur Verfügung stellen kann. Dann kann man mit Photoshop zu allerlei Aktionen oder Vorgehensweisen greifen, um mehr Bild aus weniger Information zu generieren. In den meisten Fällen ist das Ergebnis aber unscharf oder gar verpixelt, je nach gewählter Berechnungsmethode. PhotoZoom Pro 3 bietet dagegen – neben den "üblichen" Berechnungsmethoden-Verdächtigen, wie etwa bikubisch oder benachbarter Pixel – die S-Spline-Berechnung. Der Vorteil liegt in den schärferen Konturbereichen und in der differenzierteren Darstellung von Flächen.

Photozoom Pro – 400% Auschnitt aus dem Orginall [Foto: MediaNord] Mit Photozoom Pro 3 vergrößerter Ausschnittt [Foto: MediaNord]

PhotoZoom Pro 3 ist vom Aufbau sehr simpel und kommt ohne viel Schnickschnack daher. So stellt sich die Arbeitsfläche sehr aufgeräumt dar, und das Vorschaufenster zeigt das, was als Ergebnis später auch herauskommt. Auf der linken oberen Seite sind das Originalbild und die dazugehörigen Daten (Größe, Auflösung und DPI) zu sehen. Im davon abgetrennten "Neue Größe"-Bereich finden sich die aktuelle unkomprimierte Größe, die Pixelabmaße und die Druckgröße sowie die DPI. Soll nun das Bild vergrößert werden, dann kann in den Feldern der Druckgröße die Zielgröße eingetragen werden. Die Vorschau zeigt dabei (wie vorher) den 100-Prozent-Bereich an. Im letzten Bereich der linken Seite wählt man die Methode für die Vergrößerung und die Nachschärfungsvoreinstellungen. Hier kann der Nutzer zwischen diversen Berechnungsmethoden wählen. Besonders gute Ergebnisse erzielen hier die Optionen S-Spline XL und S-Spline Max. Bei beiden S-Spline-Methoden kann nun auch noch künstliches Korn in das Bild gerechnet werden, um das Foto natürlicher wirken zu lassen.

 

BenVista Photozoom Pro 3.0.6 – Bikubisch vergrößert [Foto: MediaNord] BenVista Photozoom Pro 3.0.6 – mit Pixelinterpolation vergrößert [Foto: MediaNord] BenVista Photozoom Pro 3.0.6 – mit S-Spline Max vergrößert [Foto: MediaNord]

Des Weiteren ist PhotoZoom Pro nun auch in der Lage, Farbprofile – z. B. CMYK – auszuwerten und 16- sowie 32-Bit Farbtiefe zu verarbeiten. Durch die Integration von Multiprozessorunterstützung ist die Zeit zur Vergrößerung eines Bildes nun deutlich verkürzt worden. Auch ist es nun möglich, das Programm als Photoshop-Plug-in zu benutzen sowie Stapelverarbeitungen durchzuführen. Die Classic-Version des Programms beinhaltet nicht alle Funktionen der Pro Version (siehe weiterführende Links).

Fazit Solche Bildbearbeitungswunder, wie man sie mitunter im Kino oder Fernsehen sieht, kann auch PhotoZoom Pro 3 nicht vollbringen. Setzt man aber voraus, dass der natürliche Betrachtungsabstand zum an der Wand hängenden Foto eingehalten wird, dann sind seine "BlowUp"-Ergebnisse mehr als nur gut. Die Ergebnisse werden deutlich schärfer als mit der klassischen bikubischen Vergrößerung. Und das erzielbare künstliche Korn, so zeigt unser Softwaretest ebenfalls, kann helfen, einen natürlicheren Eindruck in das vergrößerte Bild zu bekommen.

Kurzbewertung

  • Überzeugende Ergebnisse
  • Mehrkern-Unterstützung
  • Hoher Preis

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