Christoph Walter
Testbericht: Christoph Walter Anmanie
2002-06-11 Nicht an den ernsthaften Bildbearbeiter, sondern vor allem an Benutzer, die Spaß am Experimentieren haben, richtet sich diese Freeware. Mit Anmanie kann man in Minutenschnelle aus einem freundlich blickenden Zeitgenossen einen Zombie machen – und umgekehrt. Wem das nicht reicht, kann diese "Verwandlung" dann sogar noch mit Hilfe des Programms animieren. (PhotoWorld)
Technisch gesehen ist Anmanie eine Bildbearbeitungssoftware, die dem
Erstellen von Verzerrungseffekten dient. Zwar könnte man damit auch die
stürzenden Linien von (beispielsweise) Architekturfotos entzerren, in der
Praxis verfolgt Anmanie jedoch vor allem das Ziel, einfach Spaß zu machen und
der Kreativität freien Lauf zu lassen.
Mit ein bisschen Geschick kann man mit Anmanie eine Menge spaßiger
Bildresultate erzielen. Idealerweise startet man mit einem Porträt, das eine
Frontalansicht des zu behandelnden Opfers zeigt ...
So funktioniert's
Nach dem Start lädt Anmanie gleich ein recht bekanntes Beispielbild. Ohne
erst nach dem geeigneten Foto auf der Festplatte suchen zu müssen, kann man so
sofort loslegen und die verschiedenen Effekte und Verzerrungsmöglichkeiten
ausprobieren. Natürlich ist es daneben aber auch möglich, eigene Bilder für
die Behandlung mit der Verzerrungsfunktionen zu laden.
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Mit dem Standardbild öffnet sich auch gleich die Werkzeugpalette, die sonst
über Ansicht – Werkzeugpalette (F5) eingeblendet werden kann. Hier stehen nun
die unterschiedlichen Verzerrungseffekte wie etwa Wachsen, Schrumpfen
Vergrößern oder Verdrehen zur Verfügung. Bleibt man mit der Maus eine
Zeitlang auf einem Effekt-Symbol stehen, erscheint ein kleiner Infotext, der den
Button erklärt. Nach dem Klick auf den Button wird der Mauszeiger im Bild zum
Kreis mit Fadenkreuz. Die
Größe kann über die Palette Werkzeugeinstellungen geändert werden. Mit der
Option Stärke entscheidet man, wie stark der Effekt wirken soll. Den
Verzerrvorgang startet man durch Drücken der linken Maustaste. Um weitere Teile
des Bildes mit demselben Effekt zu bearbeiten, bewegt man einfach das Fadenkreuz
über das Foto.
Sollte man sich dann doch mal übernommen und das Bild bis zur
Unkenntlichkeit verzerrt haben, genügt ein Klick auf Verzerrungen –
Entfernen, um das Foto wieder in seinen Ursprungszustand zu bringen. Im gleichen
Menü kann mit dem Befehl Skalieren die Verzerrung nachträglich in ihrer
Intensität verändert werden. Der Menüpunkt Verschieben überträgt den Effekt
auf einen anderen Bildbereich.
Mit dem Befehl Maske bearbeiten aus der Werkzeugpalette wählt man einen
Bereich aus, auf den sich die folgenden Verzerrungen auswirken sollen, nicht
markierte Bereiche bleiben dann unberührt. Während des Festlegens der Maske
kann durch Drücken der rechten Maustaste eine schon vorgenommene Maskierung
wieder rückgängig gemacht werden. Im Zusammenhang mit der Maske sei noch der
Befehl Plätten erwähnt. Er glättet die dabei oft entstehenden Kanten.
Schaltflächen im Detail:
Da in der Hilfe von Anmanie nur sehr wenig Information über die einzelnen
Verzerrungseffekte zu finden ist, stellen die folgenden Abschnitte die
wichtigsten Schaltflächen in der Werkzeugpalette vor:
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Wachsen: Der markierte Bereich wölbt sich nach
vorne. Es hat den Anschein, als "wachse" er aus dem Bild heraus.
Der kleine Pfeil rechts neben dem Button öffnet ein Pop-Up-Menü, über
das man einstellen kann, ob der Befehl vertikal, horizontal oder in beide
Richtungen gleichzeitig angewandt werden soll. |
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Vergrößern: Ähnlich wie Wachsen, nur wird hier
der Bereich nicht ganz so stark gewölbt. |
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Schrumpfen: Zieht den ausgewählten Bereich in den
Bildschirm, wodurch man einzelne Bereiche einfach wie in einem Sog
verschwinden lassen kann. |
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Drehen: Dreht den Bildteil entweder nach rechts oder
links. |
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Ziehen: Verzerrt den ausgewählten Bereich. Man
wählt den Ausgangspunkt, hält die linke Maustaste gedrückt und zieht
dann den Bereich in die gewünschte Richtung. |
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Hämmern: Dellt den gewählten Bereich ein. Mit
gedrückter linker Maustaste verformt man den Bereich nach rechts, wenn
man nach unten zieht; zieht man die Maus dagegen nach oben, wird der
Bereich nach links "gehämmert". |
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Bereich ziehen: Zieht einen großflächigen Bereich.
Nach der Wahl des Ausgangspunktes zieht man bei gedrückter linker
Maustaste eine Linie. Je länger die Linie, umso größer ist der Bereich,
der verzerrt wird. |
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Maske bearbeiten: Hinter diesem Button versteckt
sich die oben vorgestellte Maskenfunktion. Nach dem Klicken des Buttons
wird das Bild von einem grauen Schleier bedeckt. Bei gedrückter linker
Maustaste kann nun ein Bereich markiert werden, der dann hell erscheint.
Um aus einem schon maskierten Bereich die Maske wieder zu entfernen,
drückt man einfach die rechte Maustaste. Wendet man nun eines der
Verzerrungswerkzeuge an, wirken sich die Effekte nur noch in dem vorher
"maskierten" Bereich aus. Über den Befehl Maske – Entfernen
kann die Maske komplett entfernt werden. |
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Plätten: Glättet die Kanten, die entstehen, wenn
man einen Effekt auf eine Maske angewendet hat. |
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Wiederherstellen: Setzt man den Kreis auf eine schon
bearbeitet Stelle des Bildes und drückt die linke Maustaste, wird der
Effekt schrittweise zurückgenommen, bis wieder das Ursprungsbild in
diesem Bereich zu sehen ist. |
Animation
Ein besonderes Feature von Anmanie ist die Erstellung einer Animation. Dazu
ruft man die Animationsleiste über Ansicht – Animationsleiste auf. Hier sind
schon zwei Bilder zu sehen. Das zweite ist aktiviert und erscheint deshalb im
Hauptfenster. Klickt man nun auf ein freies Fenster, kann man per rechtem
Mausklick das aktuelle Bild einfügen und das Foto dann weiter bearbeiten. So
werden Zwischenbilder festgelegt, die Anmanie später in der Animation zu einer
fließenden Bewegung verbindet. Über das Eingabefeld Frames in der
Animationsleiste wird die Anzahl der Bilder definiert, die das Programm zwischen
die sogenannten "Stützbilder" setzt. Je mehr Bilder man hier wählt,
um so feiner – aber auch "speicherhungriger" – wird die Animation.
Den Rendervorgang startet man über Projekt - Animation erstellen.
Fazit
Wer sich ein bisschen Zeit nimmt und Spaß am Experimentieren hat, kann mit
dieser Software zum Nulltarif ganz schnell aus einem freundlich lächelnden
Gesicht ein böse dreinblickendes Alien kreieren – oder umgekehrt. Und das
Schlimme an den Anmanie-Karikaturen ist: Sie sehen nach wie vor wie ein echtes
Foto aus ...