Computerinsel GmbH
Testbericht: Computerinsel GmbH PhotoLine 32 12.03
2005-12-14 Seit der letzten Rezension des Grafikprogramms sind schon zwei Jahre vergangen, in denen es einige neue Programmversionen mit zahlreichen Verbesserungen gab. Zur Erinnerung: PhotoLine ist ein günstiges und sehr mächtiges Bildbearbeitungsprogramm, das auf Ebenenbasis arbeitet. Grund genug, sich die Neuerungen einmal anzuschauen. (Benjamin Kirchheim)
Nicht
weniger als fünf neue Versionen von PhotoLine gab es in den vergangenen zwei
Jahren. Die Entwickler von PhotoLine arbeiten sehr anwendernah und
berücksichtigen aktuelle Entwicklungen und Wünsche zeitnah. Die
Verbesserungen und Neuerungen sind so zahlreich, dass sie in dieser
Besprechung des Programms nicht einmal annähernd beschrieben werden können.
Programmfunktionen wurden und werden ständig optimiert, neue Filter kamen
hinzu wie z. B. zur Beseitigung von Farbsäumen und Rauschen, für
Tiefen/Lichter, Weißpunkt etc.
PhotoLine ist Shareware, die man 30 Tage lang kostenlos testen kann. Einen
Registrierungsschlüssel kann man über die Homepage beziehen, gegen Aufpreis
gibt es auch eine CD und ein gedrucktes Handbuch. PhotoLine läuft auf
praktisch jedem PC mit Windows 95 oder höher, auf einem Apple Macintosh wird
Mac OS X benötigt, ältere Betriebssystem-Versionen werden leider nicht mehr
unterstützt. Die Installation unter Windows läuft reibungslos und vor allem
schnell, denn die Installationsdatei von PhotoLine ist nur 7,2 MByte groß.
Wer andere Bildbearbeitungsprogramme wie z. B. Photoshop kennt, wird nach
dem ersten Programmstart gewisse Ähnlichkeiten entdecken. In PhotoLine sind
zahlreiche Werkzeuge, Menüs und andere wichtige Elemente wie Ebenen,
Farbkanäle oder Werkzeugeinstellungen links, rechts und oben am Fensterrand
angeordnet. Die Mitte hingegen bleibt frei für die Anzeige der Bildfenster.
Beim Zoomen des Bildfensterinhalts wird bei der Anzeige die Fenstergröße
immer automatisch in der Größe angepasst, so dass es immer so groß wie nötig
und so klein wie möglich ist – eine Funktion, die sofort auffällt und
praktisch erscheint. Unter den Werkzeugen gibt es zahlreiche Bekannte,
andere vermisst man, wie z. B. Photoshops mächtigen Reparaturpinsel. Die
Arbeit mit Ebenen ist PhotoLine ebenfalls nicht fremd, auch Ebenenmasken
gehören dazu. Diese Technik ist sehr mächtig und essentiell für
weitergehende EBV, die sich nur auf Teile vom Bild bezieht. Hier wird der
Profi allerdings doch einige (automatisierte) Auswahlmöglichkeiten
vermissen.
Standardbearbeitungsfunktionen
für Fotografen beherrscht PhotoLine selbstverständlich. Dazu gehören z. B.
Gradationskurven, Tonwertkorrekturen, Histogrammausgleich mit Schwarz- und
Weißpunkt, das Entzerren von stürzenden Linien, Beseitigung von
Verzeichnungen und noch vieles mehr. Auch Aktionen gehören zum Repertoire
von PhotoLine. Somit lassen sich wiederkehrende Arbeitsabläufe
automatisieren. Dazu gehört auch eine Batch-Konvertierung, um ganze
Bilderserien automatisiert bearbeiten zu können. Was ebenfalls nicht fehlt,
ist ein RAW-Konverter. Hier können, wie man es erwartet, zahlreiche
Korrekturen gleich bei der Konvertierung erfolgen (Weißabgleich, Belichtung
etc.)
PhotoLine ist nicht nur für Digitalfotografen und Bildbearbeiter
interessant, denn es kann noch viel mehr. So beherrscht es unter anderem
Vektorgrafiken, was bei Vergrößerungen die Treppchenbildung verhindert,
sodass Linien, Texte etc. immer scharf aussehen. Auch PDF gehört zu den
unterstützten Dateiformaten; PDF, inzwischen ein Standardformat für
Dokumente, wird immer wichtiger. PhotoLine kann PDF-Dateien nicht nur
anzeigen, sondern auch verändern oder neu erstellen. Hier zeigt PhotoLine
auch seine DTP-Fähigkeiten, die durchaus nicht zu verachten sind, wenn
einmal Textseiten mit verschiedenen Boxen und sich überlappenden Grafiken
gestaltet werden sollen. Nicht unerwähnt bleiben sollen auch die Fähigkeiten
von PhotoLine im Bereich der Webgrafiken. Hier bietet PhotoLine dem
Webdesigner Unterstützung, indem Grafiken speziell für das Internet
aufbereitet werden können, dazu gehört auch die Erstellung von
Schaltflächen, Buttons und animierten Bildern sowie Flash-Animationen und
Bildergalerien.
Insgesamt ist Photoline ein mächtiges Programm, das vor allem durch seine
Kompaktheit und zahlreichen Werkzeuge und Filter überzeugt und neben der
Bildbearbeitung auch noch für andere Bereiche taugt. Ein wahres Multitalent
also. Etwas Einarbeitungszeit ist allerdings bei einem so mächtigen Programm
nötig, da sich die Funktionen nicht automatisch erschließen. Als Konkurrenz
zu Photoshop ist das Programm jedoch nicht einzustufen, dafür sind Preis und
Zielgruppe zu unterschiedlich.
Kurzbewertung
- Preis
- Braucht wenig Speicherplatz
- Funktionsvielfalt
- Bedienung aufgrund des Funktionsumfangs nicht immer intuitiv
- Vorschau einiger Filter recht langsam