Extensis
Testbericht: Extensis PhotoFrame 2.5
2003-06-24 Rahmen sind mehr als nur ein dekoratives Element. Sie geben Bildern Halt und oft den letzten Schliff. Sie können den Inhalt eines Bildes verdeutlichen oder durch einen Kontrast die Aussage des Fotos in Frage stellen. Außerdem können sie auf Webseiten sinnvoll sein, indem sie helfen, die Aufnahme eindeutig vom Hintergrund abzusetzen. Doch die Erstellung von Rahmen kann manchmal knifflig sein und das Hantieren mit Masken und Ebenen liegt nicht jedem. Extensis PhotoFrame ist ein Zusatztool für Bildbearbeitungsprogramme (Adobe Photoshop ab Version 4.0, Adobe Photoshop Elements 2.0, Adobe Image Ready 1.0 bis 3.0 und 7.0 sowie unter Windows Corel Photo Paint 8), das eine große Auswahl an fertigen Rahmeneffekten bietet, die sich individuell an die eigenen Fotos anpassen lassen. (Kirsten Hudelist)
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Per Klick auf den Button "PhotoFrame 2.5" in der Photoshop-Menüleiste,
der durch die Installation des Zusatzprogramms angelegt wurde, öffnet sich
eine komplett neue Arbeitsfläche. Eine Bildschirmauflösung von mehr als
800 x 600 Bildpunkte ist dabei empfehlenswert, um einen guten Überblick über
die drei zwar schließbaren, aber nicht minimierbaren Fenster und das eigene
Foto zu haben. Nun hat man die Möglichkeit über "Sofortrahmen" schnell eine
von sechs verschiedenen Grundformen auszuwählen und bei Bedarf diese per
Schieberegler zu verzerren. Eine weit größere Auswahl bietet das auf der CD
liegende Rahmenarchiv. Ob gebürstet, geklebt, oder verwässert, dem Benutzer
stehen eine Menge Einfassungen zur Verfügung. Eine Übersicht bieten die dem
Programm beigefügte PDF-Datei und der Portfolio Browser, der ebenfalls über
die CD installiert werden kann. Leider können diese Darstellungen nur
extern, also außerhalb der Arbeitsfläche betrachtet werden. Klickt man
innerhalb der Arbeitsfläche auf "Rahmendatei", um einen der über 2.000
Rahmen zu nutzen, wird in der Vorschau jeweils nur eine Miniaturansicht
angezeigt. Besser ist es also, sich vorher schon einen Überblick zu
verschaffen, da das Anklicken einzelner Dateien auf Dauer doch etwas mühsam
ist. Man kann natürlich auch auf eine eigene Rahmenkomposition
zurückgreifen. Diese muss allerdings von einer Auto/FX Photo/Graphic
Edges-CD oder von einer JPEG-Datei stammen.
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Hat man nun eine Umrandung ausgewählt, legt sich diese automatisch auf
das Foto. Über die Funktionsleiste im unteren Bereich der Arbeitsfläche kann
der Rahmen, falls nötig, skaliert, verschoben und gedreht werden. In dieser
Funktionsleiste wird auch die Gelegenheit geboten, sämtliche Rahmeneffekte
zu speichern, um sie zu einem späteren Zeitpunkt nutzen zu können. Die so
gespeicherten Rahmeneffekte lassen sich danach (ohne Umweg über die
Extensis-Arbeitsfläche) direkt in Photoshop abrufen, was sehr praktisch ist,
wenn man oft die gleichen Rahmen nutzen will. Die Speicherung des frisch
erstellten Rahmens zusammen mit dem Foto wird ebenfalls über die
Funktionsleiste getätigt. Hierbei kann man auswählen, ob sich die Einsäumung
automatisch auf eine neue Ebene legt oder direkt in das Foto eingerechnet
wird. Interessant kann aber auch eine weitere Bearbeitung des Rahmens sein.
Hier bieten sich die mannigfaltigsten Möglichkeiten. Zum einen kann man bis
zu 32 verschiedene Rahmenlayouts übereinander legen und so völlig neue
Designs schaffen. Eine gute Kontrollmöglichkeit bietet dabei das
Augensymbol, das – wie in Photoshop – eine Ein- und Ausblendung des
jeweiligen Rahmens veranlasst. Gleich neben dem Augensymbol ist die
Schaltfläche "Standard/Umgekehrt (negativ)". Hier wird festgelegt, ob das
Foto in der Mitte des Rahmens liegen soll (Standard) oder ob das Bild den
Rahmen, also quasi den Hintergrund bilden soll (Negativ). So können
beispielsweise zwei Fotos miteinander kombiniert werden oder der innere Raum
kann bewusst frei gelassen werden, um später Raum für Texte wie Menükarten
oder Urkunden zu lassen.
Die so genannten "Effektpaletten" bieten eine Menge zusätzlicher
kreativer Techniken an. Die Palette "Randform" lässt dem Nutzer freie Hand
bei der Gestaltung eines Randes für den Rahmen. Der Nutzen liegt dabei in
der dadurch gewonnenen Plastizität, die mit Hilfe von Deckkraft,
Weichzeichnung, Verläufen, Lichteinfällen und dergleichen mehr erreicht
wird. Praktisch ist dabei die Vorschau in Echtzeit, die ein Betrachten des
Effektes in dem Moment ermöglicht, in dem man mit der Maus über den Titel
des jeweiligen Befehls führt. Besonders brauchbar ist diese Funktion
natürlich während der Nutzung des Farbwählers. Diesen wendet man etwa dann
an, wenn es darum geht, eine passende Hintergrundfarbe für Rahmen oder
Kontur zu wählen. Andere Effekte sind unter anderem Glüh- und
Schatteneffekte sowie Struktureffekte. Der Aufbau all dieser Paletten ähnelt
sich meist – trotz der unterschiedlichen Inhalte – so dass alle Funktionen
nach einer ersten Einarbeitungsphase gut verständlich und nachvollziehbar
sind.
Fazit Extensis PhotoFrame ist ein schönes Zusatztool für Benutzer, die –
ähnlich dem Schwesterprogramm Intellihance – auch ein wenig Geld investieren
möchten. Es bietet wirklich eine sehr große Auswahl an Rahmen und
Gestaltungsmöglichkeiten. Das Design der Arbeitsoberfläche ist zweckmäßig
und nach einiger Einarbeitung gut verständlich. Das dem Programm beiliegende
Booklet ist ein wenig zu knapp gehalten, aber offene Fragen können in der
Regel über die Hilfe-Funktion beantwortet werden.
Kurzbewertung
- viele Spezialeffekte
- Erstellung eigener Rahmen möglich
- sehr große Auswahl an Rahmen
- Vorschau des Bildes in Echtzeit möglich
- keine Suchen-Funktion in der Hilfe-Datei
- auf der Arbeitsfläche keine Rahmenübersicht möglich
- hoher Preis