Gianpaolo Bottin

Testbericht: Gianpaolo Bottin gPhotoShow

2002-06-27 Diese Software will weder die Qualität der Bilder beeinflussen noch bei der Bildverwaltung helfen; sie spricht eher den "Spieltrieb" des Digitalfotografen oder Computerbesitzers an. Mit gPhotoShow kann man einfach und schnell eine Diashow aus den eigenen Fotos als Bildschirmschoner erstellen, mit Musik versehen und die Pause genießen ...  (PhotoWorld)

   gPhotoShow [Screenshot: Photoworld]
 

Eigentlich ist es die Aufgabe von Bildschirmschonern, bei längerer Nicht-Benutzung des eingeschalteten Computers zu verhindern, dass sich ein Bild allmählich dauerhaft auf der Phosphorschicht des Monitors "einbrennt", und in ihrer Urform schalteten sie hierfür die Bildschirmanzeige einfach auf Schwarz. Mit steigender Rechenleistung der Computer boten sich auch den Programmierern von Bildschirmschonern immer mehr Möglichkeiten, um statt des langweiligen Dunkelschirms buntes Leben auf den vorübergehend arbeitslosen Monitor zu zaubern.

Warum nicht das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden, fragten sich auch die Entwickler und verbanden das Konzept einer Dia-Show mit dem eines Bildschirmschoners. Um die Idee zusätzlich aufzupeppen, haben sie es mit interessanten Möglichkeiten versehen. Mit ihnen wird aus dem Pausenfüller eine interaktive Multimedia-Veranstaltung. Und das Beste daran: Die Anwendung ist frei und kostenlos erhältlich. Neben dem reinen Unterhaltungswert lassen sich die Funktionen von gPhotoShow natürlich auch in passenden Arbeitsumfeldern gewinnbringend einsetzen – beispielsweise als Produktshow im Schaufenster des eigenen Geschäfts oder als pausenfüllende Präsentationen im Internet Café, auf dem Messestand oder an der Ladentheke.

gPhotoShow - Eigenschaften der Bildschirmanzeige [Screenshot: Photoworld]
  
  
Installation

Man erhält es, indem man mit der rechten Maustaste an eine freie Stelle auf dem Desktop klickt. Wählt man den Eintrag Bildschirmschoner aus, sollte die Anwendung im Pulldown-Menü unter dem Stichwort "gPhotoShow" erscheinen. Der Menüpunkt Einstellungen wartet jetzt darauf, Ihre Befehle zu empfangen.

Darf's etwas mehr sein?  Noch schlummern Ihre Bilder in irgendeinem Verzeichnis. Geben Sie ihnen etwas Arbeit und binden Sie die Fotos in den Bildschirmschoner ein. Die Auswahl wird vorgenommen, indem man unter Images in das Auswahlfeld doppelklickt. Drei Punkte erscheinen nun in dem Fenster, die auf Mausklick eine weitere Maske öffnen. In dieser können Sie das Quellverzeichnis bestimmen, in dem sich die Fotos befinden. Die Auswahl ist nicht auf ein Verzeichnis beschränkt, denn in der Button-Leiste über dem Auswahlfenster kann man weitere hinzufügen, löschen oder ihre Reihenfolge festlegen. So geht der Diashow garantiert nie das Material aus. "Löschen" können Sie nebenbei unbesorgt anwenden. Das heißt nämlich lediglich, dass das Verzeichnis aus der Auswahl entfernt wird, nicht aber von der Festplatte.

   gPhotoShow - Optionen [Screenshot: Photoworld]
 

Ist dies erledigt, kann man die Geschwindigkeit bestimmen, mit der die Bilder vorbeirauschen. Delay legt die Pausen fest zwischen den Wechseln, Transition Speed die Geschwindigkeit, mit der sie eingeblendet werden.

Die Software kommt mit drei Bildformaten zurecht, nämlich mit BMP-, JPG- und GIF-Dateien. Bis auf das TIFF-Format sind damit die am weitesten verbreiteten Grafiktypen verwendbar. Es besteht also zumeist keine Notwendigkeit, die Fotos extra umzuwandeln.

Eine Einschränkung hält das Programm dennoch bereit. Bilder mit einer Dateigröße über 16 Megabyte kann es nicht laden. Solch umfangreiche Files dürften aber nur bei Bitmaps vorkommen – und derart hoch aufgelöste Bilddateien machen für die Darstellung auf dem (niedrig auflösenden) Monitor ohnehin wenig Sinn.

Bildschirmschonende Diashow  Da es nicht nur darum geht, Fotos anzuzeigen, stehen auch die Feinheiten einer Dia-Show bereit. Images Options erlaubt, die Fotos zufällig auszuwählen, die Überblendungen mit Effekten zu versehen und skaliert die Bilder automatisch auf die richtige Größe. Weiterhin kann man sich noch Informationen über die Aufnahmen anzeigen lassen. Wer das voreingestellte Gelb als Schriftfarbe nicht mag, kann bequem eine andere aus dem Farbspektrum aussuchen, desgleichen kann man die Schriftgröße anpassen.

Sollte der Wunsch vorhanden sein, bei einem Bild länger zu verweilen, wurde auch daran gedacht. Die Advanced Options bestimmen, bei welcher Aktion sich der Bildschirmschoner verabschiedet und wann er pausiert. Weiterhin lässt sich festlegen, ob er die Liste der abzuspielenden Fotos im Zwischenspeicher behält oder bei jedem Durchlauf von der Festplatte neu einliest. Dies hat den Sinn, eine zwischenzeitlich geändertes Verzeichnis auf den neuesten Stand zu bringen.

Musikalische Untermalung  Keine Anwendung verdient die Bezeichnung multimedial, wenn sie nicht fähig ist, Töne abzuspielen. Mit Klängen versehen, wirken Bilder noch intensiver auf den Betrachter. Raga-Musik für die Fotos vom Indien-Urlaub, TexMex für den Amerika-Aufenthalt und Klassik für Naturfotografie ...

Damit Sie die Fülle möglicher Sounds nicht beschränken müssen, haben die Entwickler eine breite Palette bereitgestellt. Zur Auswahl stehen MIDI-, Wave-, MP3- und WMA-Dateien. Bestimmt werden können sie nach der gleichen Vorgehensweise wie bei den Bildern. Zweimal in das Auswahlfwenster klicken, ein Verzeichnis auswählen und das war's. Das Programm spielt die Musik in alphabetischer Ordnung ab, es sei denn, man hat "Choose sound files randomly" markiert. Dann ist die Reihenfolge zufällig.

Fazit  Diese Software wird sicherlich nicht Ihr Leben verändern oder den PC maßgeblich bereichern. Aber, wen kümmert's? Dafür kann man sich in einer Pause zurücklehnen und träumen. Solche kleinen Programme geben der Funktionalität des Computers eines Digitalfoto-Fans etwas Verspieltes und Eigenes. Und gPhotoShow ist durchdacht, einfach zu bedienen und unterhaltsam. Dafür spendiert man ihm gern ein Plätzchen auf der Festplatte.

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