Hemera Images
Testbericht: Hemera Images Jigsaw Puzzler
2005-12-21 Der Mensch ist so verspielt, dass er selbst Ordnungsliebe zu einem vergnüglichen Zeitvertreib macht. So erweckt in jedem ein zerlegtes Puzzle den Wunsch, wenigstens ein Teil an den richtigen Platz zu setzen. Stunden später findet man sich dann vertieft vor einem wachsenden Gebilde und fiebert dem Moment entgegen, an dem die letzte Lücke geschlossen ist. Doch wie groß ist die Verzweiflung, wenn das heimtückische Endstück nicht aufzufinden ist, weil es im schwarzen Loch eines Staubsaugers oder Kinderzimmers verschwunden ist. (PhotoWorld)
Spielt
man am Computer, ist man vor solchen Verlusten gefeit. Auch wenn mancher
Spieler das Gefühl vermisst, die Teile zu berühren und zu drehen, besitzt
die virtuelle Variante einige Vorteile. So zerlegt das Programm Jigsaw
Puzzler jedes beliebige Foto in seine Bestandteile, deren Anzahl sich aus
der Länge der eigenen Geduld ergibt. Der Spaß lässt sich auch problemlos
weitergeben, indem man das Resultat als ausführbare Datei speichert. In
dieser Form kann man es an eine E-Mail anhängen und dann an Freunde
versenden. Sogar Wettkämpfe gegen die Stoppuhr lassen sich austragen. Denn
zu den Funktionen gehört ein Zähler, der ein Zeitlimit festlegt, bis zu dem
das Rätsel gelöst sein muss.
Kniffliges Spiel, einfache Handhabung
Die Vorlage für das Puzzle lässt sich entweder von der Festplatte oder
direkt über einen Scanner beziehen. Die Bildvorschau hilft dabei, die
zahlreichen Dateinamen in einem Ordner zu sichten und das Lieblingsfoto
heraus zu picken. Da viele Bildformate wie etwa JPEG, PNG, Tif oder BMP
akzeptiert werden, ist die Auswahl kaum eingeschränkt. Danach schreitet man
zu einigen Einstellungen, die im Menü Options getroffen werden. Wichtig für
den Ratefuchs dürfte sein, in wie viele Teile das Foto zerfallen soll. Je
nach Größe des Originals schlägt die Software dabei eine Mindest- und eine
Höchstanzahl von Teilen vor. Denn schließlich würde es keinen Sinn machen,
eine kleinformatige Aufnahme aus ihren
einzelnen Pixel wieder
zusammenzusetzen. In dem Menü bestimmt man auch die bereits erwähnte
Spielzeit, in der sie wieder komplett sein muss. Mit einem Klick auf die
Schaltfläche "Test" kann die Partie beginnen. Die Stücke lassen sich mit der
Maus verschieben und rasten fugenlos ein, wenn sie zueinander passen. Da man
sie jedoch nicht mehr drehen kann und muss, fehlt ein reizvolles reales
Element - nebenbei das einzige Manko der Freeware.
Vier Schaltflächen zieren oben das Spielbrett, um dem Benutzer eine
komfortable Handhabung zu ermöglichen. Mit ihnen passt man die Größe der
Oberfläche an, stoppt die Uhr, druckt das Bild oder lässt sich die Vorlage
anzeigen, um sich neu zu orientieren. Die beste Funktion des Jigsaw Puzzlers
dürfte die Schaltfläche "Send via E-Mail" sein. Sie ruft einen E-Mail-Client
wie etwa Outlook oder Thunderbird auf und hängt sogleich die Puzzle-Datei
an. Der Benutzer muss nur noch die Mail-Adresse des Empfängers eingeben und
die kleine Überraschung auf den Weg schicken. Auf diese elegante Weise kann
man gegenseitig Fotos zum Rätseln austauschen. Dies dürfte weitaus
spannender sein, als ein eigenes Kunstwerk zusammenzusetzen, das gewöhnlich
bereits altbekannt ist. Und wenn man es mithilfe eines
Bildbearbeitungsprogramms mit Text versieht, kann man beispielsweise
ungewöhnliche Einladungen gestalten.
Fazit
Ob man an einem virtuellen Puzzle Spaß findet, hängt vor allem von der
Aufmachung ab. Da der kostenlose Jigsaw Puzzler angenehm zu bedienen ist und
mit sinnvollen Extras aufwartet, trübt fast nichts das Vergnügen. Die Anzahl
der Segmente kann man selbst bestimmen, sie rasten artig ein und lassen sich
als digitales Päckchen verschicken, um nur einige Vorteile zu nennen.
Perfekt wäre das Spiel, wenn die Teile nicht bereits richtig gedreht auf dem
Spielfeld landen würden. Schließlich wird es um so reizvoller, je
schwieriger die Vorgabe ist. Nichtsdestotrotz sind mit der Software einige
unterhaltsame Abende garantiert.