Jasc

Testbericht: Jasc Paint Shop Pro 8 Beta-Version

2003-04-07 Jetzt zugreifen, solange das Angebot noch steht! Da Paint Shop Pro 8 sich noch in der unfertigen Beta-Phase befindet, gibt der Hersteller Jasc eine kostenlose Version heraus. Als Gegenleistung werden Fehlerreporte und die Mail-Adresse erwartet.  (PhotoWorld)

   Paint Shop Pro 8 Beta-Version [Screenshot: Photoworld]
 

Für jede Aufgabe das passende Werkzeug
  

Jetzt zugreifen, solange das Angebot noch steht! Da Paint Shop Pro 8 sich noch in der unfertigen Beta-Phase befindet, gibt der Hersteller Jasc eine kostenlose Version heraus. Als Gegenleistung werden Fehlerreporte und die Mail-Adresse erwartet. Beta bedeutet zwar, dass das Bildbearbeitungsprogramm noch einige Macken hat. Es kann also zu Abstürzen kommen, einige Funktionen sind noch nicht völlig ausgereift und werden vielleicht in der Endfassung anders aussehen. Doch im Test arbeitete das Programm ohne größere Mucken und alle Anwendungen konnten eingesetzt werden.

Die Software besitzt so ziemlich alles, was von einem mächtigen Bildbearbeitungsprogramm zu erwarten ist:

  • Man kann mehrere Bildebenen aufeinander stapeln, die man ineinander kopieren oder halbtransparent machen kann. Jede Ebene lässt sich mit einer von 21 weiteren Eigenschaften belegen.
  • Die Farben eines Fotos können in verschiedene Kanäle gesplittet werden und mit den bewährten Werkzeugen fein aufeinander abgestimmt werden – verschobene oder flaue Farben auf einem Foto gehören damit schnell der Vergangenheit an.
  • Kontraste und Helligkeit lassen sich mittels Gradationskurve, Gamma und Histogramm intensivieren oder vermindern, um unter- oder überbelichtete Fotos zu retten.
  • Pinsel, Sprühpistole, Nachbelichter und unzählige andere Werkzeuge warten darauf, das Foto zu bemalen und zu retuschieren.
Paint Shop Pro 8 Beta-Version - Einstellungsebene [Screenshot: Photoworld]

Eine eigene Einstellungsebene reguliert die Helligkeit. Sie legt sich
über das Foto, ohne dass es selbst geändert wird.

Paint Shop Pro 8 Beta-Version - unscharf maskieren [Screenshot: Photoworld]   

Auch ein bewährtes Werkzeug wie "Unscharf
Maskieren" darf natürlich nicht fehlen. Typisch
für Paint Shop Pro: Einmal gewählte
Parameter lassen sich sichern und unter
"Presets" immer wieder aufrufen.
  

 
... womit nur ein winziger Ausschnitt aus den Fähigkeiten von Paint Shop Pro genannt wäre. Wer mit dem Handwerkszeug umzugehen weiß, wird so ziemlich jede Manipulation an einer Aufnahme durchführen können. Doch auch wer keine rechte Leidenschaft für die Bildbearbeitung entwickeln kann, erhält selbst mit der Beta-Version von Paint Shop Pro ein mächtiges Hilfsmittel an die Hand, um Aufnahmen einfach, aber mit professionellem Resultat, zu perfektionieren. Einige der Helferlein sind auf altbekannte Fotografie-Probleme spezialisert, die möglichst einfach gelöst werden sollen - daher benötigen die Hersteller auch das Feedback der Tester.
   Paint Shop Pro 8 Beta-Version - Objektivverzerrungen ausgleichen [Screenshot: Photoworld]
 

Mit einem einfachen Schieberegler
korrigiert man eine fassförmige
Verzerrung.
 

  Paint Shop Pro 8 Beta-Version - Exif-Dateien [Screenshot: Photoworld]
 

Exif-Daten geben Auskunft über das
Aufnahmedatum, Blende und
Verschlusszeit.
 

  Paint Shop Pro 8 Beta-Version - Referenzfarbe [Screenshot: Photoworld]
 

Mit "Grasses" als Referenzfarbe
werden die anderen Farben
verschoben.
 

  Paint Shop Pro 8 Beta-Version - Rote Augen entfernen [Screenshot: Photoworld]
 

Eine rot leuchtende Pupille wird
unauffällig mit einer nagelneuen
übertüncht.
 

  Paint Shop Pro 8 Beta-Version - Befehlsfolgen aufzeichnen [Screenshot: Photoworld]
 

Vier Veränderungen wurden
aufgezeichnet und können so jederzeit
auf eines oder mehrere Fotos
angewendet werden.
 

Ausgesuchte Kosmetik für makellose Aufnahmen  Wenn man nicht gerade Besitzer einer High-End Kamera ist, wird man sich immer mit kleinen und größeren Makeln der Kamera herumplagen müssen. Und so mancher Schnappschuss erinnert den Fotografen dauerhaft an die Unzulänglichkeiten. Mit den Instrumenten von Paint Shop Pro kann man auf der Klaviatur der Farbtöne spielen, ohne dass sich Patzer einschleichen.

  • Alle Variationen an Objektivverzerrungen lassen sich einfach wieder gerade biegen. Wenn Häuser etwa durch tonnenförmige Verzeichnungen sich nach außen beulen, nach innen eingedellt sind oder wie durch ein Fischaugen-Objektiv verzerrt sind – die Reparatur ist im Handumdrehen geschehen. Mit einem Knopfdruck und etwas Feintuning an einem Regler stehen die Linien in kurzer Zeit wieder wie eine Eins.

  • Die EXIF-Informationen digitaler Aufnahmen lassen sich mittels eines Skripts auslesen und im Foto platzieren. Für die Publikation im Web oder im Austausch mit anderen vermittelt man so auf einfachste Weise sinnvolle Angaben darüber, wie das Foto entstanden ist.
  • Rotstichige Fotos, wie sie die Siebzigerjahre hinterlassen haben, erhalten im Nu wieder ihren natürlichen Teint. Wie das Beispielfoto demonstriert, lässt sich einfach eine Referenzfarbe auswählen und mit einem Klick auf das verfälschte Gegenstück berichtigen. Ähnliches erreicht man unter "Enhance Photo - Automatic Color Balance". Dort lässt sich sogar die Farbtemperatur in Grad Kelvin angeben. Damit ist die Funktion das Gegenstück zum Kameramenü, in dem man unter Weißabgleichsoptionen wie "Glühlampe" oder "Neon" auswählen kann.
  • Natürlich darf auch der Dauerbrenner in Sachen Blitzfotografie nicht fehlen, die rotgeblitzten Augen. Paint Shop Pro entfernt nicht nur die dämonisch flackernden Pupillen, sondern ersetzt gleich die Iris mit. Allerdings lässt sich mit dem Werkzeug nur ein runder Kreis aufziehen, der häufig das Lid überdeckt. In einem solchen Fall muss man aus den zahlreichen angebotenen Irisfarben die passende wählen und die Auswahl eine Nummer kleiner aufziehen.
  • Für größere Bildersammlungen nützlich sind die beiden Stapelverarbeitungsprogramme. Die kryptischen alphanumerischen Bildnamen aus der Digitalkamera lassen sich so in halbwegs vernünftige Bezeichnungen umwandeln. Und sollte man sie in das verlustfrei Format TIFF oder in das höchst effiziente JPEG2000 konvertieren wollen, ist das auch mit wenigen Bewegungen des Zeigefingers erledigt.
  • Mit der Möglichkeit, selbstständig Befehlsfolgen aufzunehmen und abzuspielen, lässt das Programm richtig die Muskeln spielen. Wenn eine Serie von Fotos den gleichen Objektivfehler und Farbstich aufweist, müssen alle Arbeiten nur an einer Aufnahme durchexerziert werden. Man drückt den Aufnahmebutton für das Skript, führt die Verbesserungen durch und sichert das Skript unter einem Namen wie "verkorkste Urlaubsfotos Sizilien optimieren". Danach kann man das Skript über ein geöffnetes Bild rauschen lassen oder per Stapelverarbeitung auf ein Verzeichnis anwenden.

Mit Effekten zaubern  Mit den so einfach wie durchschlagend funktionierenden Bildverbesserungen sollten auch Laien keine Mühe haben¸ ihren Fotos die Zuwendung zu geben, die sie benötigen. Desgleichen werden auch ausgebuffte Techniker ausreichend Handwerkszeug finden, um feinmotorische Arbeiten mit sicherer Hand durchführten zu können.

Wenn diese Funktionen zum Pflichtprogramm gehören, kann man die Effektfilter zur Kür zählen. Es gibt wohl keine noch so absurde oder kreative Idee, für die Paint Shop Pro nicht eingerichtet wäre. Unter "Lights" etwa öffnet sich ein ganzes Beleuchtungsstudio, in dem fünf Lampen geschwenkt und gedimmt werden wollen. Oder soll das Porträt lieber mit heißem Wachs übergossen werden und als Knetgummimännchen dem Bad entsteigen? Auch kein Problem! Ebenso lässt sich ein Motiv in ein Fünfeck pressen, auf eine Bleistiftzeichnung reduzieren oder von Wellen überspülen. Oder soll das Porträt doch lieber aus Holzbrettern geschnitzt werden?

Da wie eingangs erwähnt auf mehreren Ebenen gearbeitet werden kann, lassen sich einzelne Bildelemente fein säuberlich aufteilen und wieder kombinieren. Auch Auswahlwerkzeuge wie Lasso oder Zauberstab begrenzen die Tricks auf bestimmte Bildbereiche. Und wer keine Berührungsängste vor Masken, Kanälen und Vektoren hat, kann mit diesen leistungsstarken Hilfsmitteln eine Aufnahme manipulieren.

Paint Shop Pro 8 Beta-Version - Effekt Gummimaske [Screenshot: Photoworld]

  

Paint Shop Pro 8 Beta-Version - Effekt Holzschnitt [Screenshot: Photoworld]

Das Porträt mutiert zur
Gummimaske oder ...

 

... zum digitalen Holzschnitt

Paint Shop Pro 8 Beta-Version - Effekt Verzerrung [Screenshot: Photoworld]   Paint Shop Pro 8 Beta-Version - Effekt Beleuchtung [Screenshot: Photoworld]

Auch für grobe Scherze wie dieses
Zerrbild ist sich Paint Shop Pro nicht
zu schade.

Beeindruckend fällt die Beleuchtungs-
anlage aus. Winkel, Anzahl und
Intensität der Lampen sind frei
einstellbar.

Fazit  Warum soll man päpstlicher als der Papst sein? Trotz kleiner Unzulänglichkeiten in Details erhält man ein gebrauchsfertiges Bildbearbeitungsprogramm, das kaum Wünsche offen lässt. Ohne ausreichend Arbeitsspeicher wird die Arbeit vielleicht etwas langsam vonstatten gehen und die komplexeren Menüs sind nicht immer intuitiv zu handhaben. Doch die alltäglichen Arbeiten eines Digitalfotografen sind bereits in der Beta-Version gut gelöst. So kommen die Fotos aus dem Programm Paint Shop Pro im Allgemeinen besser heraus, als sie hineingeladen wurden. Und auch wenn man sich zur Profiliga der Bildbearbeiter zählt, gibt es wenige Funktionen, die man vermissen wird. Also: Testen und genießen!

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