Joe Panico

Testbericht: Joe Panico Pixory

2004-01-22 Das kostenlose Pixory verwaltet Fotoalben, die via Internet ausgewählten Gästen zugänglich sind. Das Programm besitzt den Vorteil, dass man noch nicht einmal einen Provider benötigt, der den Speicherplatz bereit stellt. Die Bildersammlung bleibt auf der Festplatte und wird von dort aus im Internet präsentiert. Natürlich ist damit die Erreichbarkeit eingeschränkt – sobald der Rechner offline oder ausgeschaltet ist, sind die Türen der Galerie den Besuchern verschlossen. Aus diesem Grund ist eine spezielle Funktion in Pixory eingebaut: Wenn man ein Album zeigen will, lädt man die Besucher mit einer E-Mail dazu ein und macht so bestimmte Öffnungszeiten aus.  (PhotoWorld)

   Pixory im Browserfenster [Screenshot: Photoworld]
  

Das Bildmaterial wird nicht nur im Browserfenster präsentiert, sondern auch darüber verwaltet. Damit die verschiedenen Werkzeuge funktionieren, muss der Browser einige Bedingungen erfüllen:

  • Er muss kaskadierende Stylesheets (CSS) und Javascript unterstützen – was für fast jeden gilt.
  • Auf der sicheren Seite ist man mit Mozilla Version 1.0 aufwärts, Internet Explorer 5.5 aufwärts und Netscape 7 plus.
  • Der Browser muss so eingestellt sein, dass er Cookies akzeptiert.
  • Die Software ist in der Programmiersprache Java geschrieben. Um sie zu starten, wird daher die so genannte "Java Laufzeit Umgebung" (JRE) benötigt, die auf den meisten Rechnern bereits vorhanden ist. Wenn nicht, ist sie problemlos herunter zu laden und ebenso leicht zu installieren. Sollte in den Browser-Einstellungen die Unterstützung für Java deaktiviert sein, muss sie natürlich eingeschaltet werden.

Sämtliche Details sind nebenbei ausführlich in einer Hilfe-Sektion dokumentiert.

Installation  Pixory kommt als gezippte Datei. Nach dem Entpacken kann das Programm ohne weiteres Setup gestartet werden, indem man auf die Datei pixory.jar doppelklickt. Daraufhin wird der Standard-Browser gestartet und die Bedienungsoberfläche von Pixory erscheint. Beim ersten Aufruf wählt man ein Startverzeichnis auf der Festplatte aus. Auf diesem Verzeichnis baut Pixory seine Dateiverwaltung auf – jeder Unterordner zählt als eigenes Bilderalbum. Allerdings dürfen sie nicht tiefer verzweigt sein, da ansonsten ihr Status als Bilderalbum verloren geht.

Pixory - Anordnung in Verzeichnisstruktur [Screenshot: Photoworld]   Pixory - Einstellung email server [Screenshot: Photoworld]   Pixory - Fotos auf Arbeitsoberfläche [Screenshot: Photoworld]
Pixory ordnet die
Bilderalben ent-
sprechend der
Verzeichnisstruktur auf
der Festplatte
  Beim ersten Aufruf des
Programms sollte man
das Datenblatt des
Mailproviders parat
haben, damit die ersten
Einladungen zur
Galeriebesichtigung
verschickt werden
können
  Übersichtlich werden
die Fotos auf der
Arbeitsoberfläche
versammelt

Eine Hürde bei der Konfiguration dürften allenfalls die Felder unter "email server" und "advanced" sein. Für Ersteres benötigt man Informationen, die man normalerweise vom Mail-Provider erhält. Mithilfe dieser Daten ist es möglich, ohne zusätzliches Mail-Programm Besucher zur Webgalerie einzuladen. Die Kategorie "advanced“ wiederum soll die Gäste zur richtigen Adresse leiten. Würde man die Galerie bei einem Provider unterbringen, bekäme sie eine feste IP-Adresse zugeteilt, die mit einem Name wie www.meinehomepage.de verknüpft ist. Große Firmen etwa verfügen sowohl über eine statische Adresse als auch einige Computer im Keller, die als Server dienen. Doch da der heimische Rechner normalerweise nicht der Öffentlichkeit zugänglich ist, bleibt er im Netz anonym. Nur wenn man mit ihm surft, erhält er eine wechselnde Anschrift, an die Datenpakete gesendet werden. An diesem Punkt setzt Pixory an: Wie auf den Hilfeseiten beschrieben, lässt sich die dynamische Adresse zeitweise halten. So kann man den Besuchern genau sagen, wie man gerade im Netz erreichbar ist.

  Pixory - Exif-Daten und Dateiinformation [Screenshot: Photoworld]
 
 

Pixory - Bildunterschriften [Screenshot: Photoworld]

 

Bildunterschriften untermalen die
Aufnahmen mit etwas Prosa
 

  Pixory - Einladung bestimmter Besuchergruppen [Screenshot: Photoworld]
 

Fertig - bestimmte Besuchergruppen
werden zum Empfang gebeten
  

Galerien eröffnen  Nachdem man alle Angaben nach bestem Wissen und Gewissen gemacht hat, sieht man unter dem Link "photo" eine Liste der vorhandenen Alben. Ihr Inhalt wird bei Mausklick als Vorschaubildchen samt Dateinamen aufgeführt, sodass alles mit einem Blick zu überschauen ist. Die Kleinformate sind nebenbei automatisch generiert und landen in einem Unterverzeichnis mit Namen .album.

Zur weiteren Bequemlichkeit lassen sich sowohl die Einzelbilder als auch das gesamte Album eigenen Wünschen anpassen: Gründlichen Menschen werden die Exif-Daten angezeigt, die Aufnahmen lassen sich kommentieren, die Anzeigegröße wird angepasst und mehr. Für das Galerie-Layout wurde allerdings der Schwerpunkt mehr auf Information als auf Dekoration gelegt.

Die Menüstruktur ist so aufgebaut, dass nach sechs Schritten ein publizierbares Album vorliegt. Und wenn man die Konfiguration richtig gemacht hat, stellen sich keine Hindernisse entgegen. Sogar eine kleine Adressverwaltung ist im Programm integriert. Statt lange zu kramen, lassen sich an bestimmte Gruppen auf einen Rutsch Einladungen verschicken.

Fazit:  Die Freeware richtet sich nicht an Fotografen, die 24 Stunden mit einer Online-Galerie glänzen wollen. Diese sind nach wie vor mit einer festen Homepage besser bedient. Allerdings haben auch sie ein Problem, wenn sie auf die Schnelle die Bilder einer Firmenfeier ausgewählten Kollegen zeigen wollen. In das exquisite Portfolio will man sie vielleicht nicht stellen, geschweige denn die Schnappschüsse vom Partyende weltweit präsentieren. Hier bietet sich Pixory an: Die Ausstellung ist zügig zusammengestellt, ist nur für die Mail-Empfänger zu sehen und hat offen, solange der eigene Rechner online ist. Damit der Computer im Arbeitszimmer so funktioniert wie die großen Webserver, sind jedoch Angaben notwendig, die über "Ja", "Nein", "Egal" hinausgehen. Daher wird dem Benutzer ein Minimum an Netzwerk-Kenntnissen abverlangt. Doch wenn er sich die Hilfeseiten durchgelesen hat, sollte auch ein Laie zum Ziel kommen.

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