Rohdatenkonverter

Testbericht: Luminar 2018

2018-01-22 Seit einiger Zeit ist der Rohdatenkonverter Luminar dank eines recht günstigen Preises und eines hohen Funktionsumfangs ein Tipp für Fotografen mit Apple-Mac-Systemen. Die vor kurzem veröffentlichte Windows-Version von Luminar 2018 haben wir uns zum Anlass genommen, die Software ein wenig genauer zu betrachten. Was wir dabei herausgefunden haben, ist in diesem Testbericht zu finden.  (Harm-Diercks Gronewold)

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Die Systemvoraussetzungen für Luminar 2018 sind als eher gering anzusehen. So gibt der Hersteller Macphun /Skylum beispielsweise einen Core 2 Duo für die Mac OS-Version und einen Intel i3 für die Windows Version an. Unterstützt werden allerdings nur 64-Bit-Betriebssysteme wie Windows 7, 8.1 und 10. Bei Apple sind es High Sierra, Sierra 10.12.6, El Capitan 10.11.5 und Yosemite 10.10.5. Bildbearbeiter wissen jedoch, dass mehr Leistung im Rechner sich bei der Bildbearbeitung deutlich bemerkbar macht, gerade wenn es sich um eine nicht destruktive Bildbearbeitung handelt.

Wie alle anspruchsvollen Bildbearbeitungsprogramme arbeitet auch Luminar 2018 vollkommen non destruktiv. Das bedeutet, dass Änderungen, die in der Software vorgenommen werden, niemals in die originale Bilddatei finden. Dabei geht Luminar 2018 allerdings einen anderen Weg als beispielsweise Adobe Lightroom oder DxO PhotoLab. Luminar 2018 speichert Änderungen nicht als kleine “Sidecar”-Textdatei ab, sondern erstellt eine eigene “Container”-Datei, die sowohl das Originalbild als auch die Änderungen speichert. Dadurch wächst natürlich der Speicherbedarf an, wenn viele Bilder verarbeitet werden sollen.

Die Arbeitsfläche von Luminar 2018 ist übersichtlich strukturiert, lässt aber das für die 2018er Version angekündigte Digital Asset Management (Archivfunktion) vermissen. Dieses wird laut Entwickler erst im Laufe des Jahres 2018 per kostenlosem Update nachgereicht. Werkzeuge sind auf den ersten Blick kaum welche zu sehen. Lediglich die Menüs und einige verstreute Schaltflächen sind auf der oberen Seite zu erkennen.

Auch auf der rechten Seite spielt nicht wirklich die Musik. Lediglich unter dem großen Vorschaubild ist eine Leiste sichtbar, die unterschiedliche Variationen des Bildes anzeigt. Diese Voreinstellungen können per Mausklick ausgewählt werden. Wird eine der in Kategorien eingeteilten Voreinstellungen ausgewählt, dann rechnet Luminar 2018 unter Umständen etwas am Bild herum und zeigt nach kurzer Zeit im Vorschaufenster das Bild mit der gewählten Voreinstellung an. Auch auf der zuvor kargen rechten Seite werden dann, abhängig von der gewählten Voreinstellung, verschiedene Einstellungsmöglichkeiten präsentiert. Der Bildbearbeiter hat damit dann die Möglichkeit, die Voreinstellung nach belieben anzupassen. Die Voreinstellungen sind, wie bereits erwähnt, in verschiedenen Kategorien gegliedert. Eine Option, mehr Voreinstellung herunterzuladen, ist ebenso vorhanden. Allerdings sind nicht alle Voreinstellungen kostenlos.

Wenn man keine Lust hat, Voreinstellungen auf ein Bild zu “klatschen” und lieber eigene Voreinstellungen erschaffen möchte, dann kann man das natürlich auch tun. Für diesen Zweck kann der Bildbearbeiter in Luminar 2018 sogenannte Filter aktivieren und diese in Ebenen übereinander legen. Jeder Filter kann zusätzlich in verschiedenen Details variiert werden, und Maskierungsfunktionen können per Pinsel, radialem oder linearem Verlauf eingesetzt werden. Außerdem steht dem Bildbearbeiter die Funktion einer Luminanzmaske zur Verfügung.

Per Grundeinstellung wird nicht angezeigt, wo gerade maskiert wird. Das kann besonders bei dem linearen Verlauf verwirrend erscheinen, da das Werkzeug an sich keinen Indikator liefert, welche Seite die Filteranwendung zeigt und welche nicht. Erfreulicherweise gibt es die Möglichkeit, die Maske einzublenden. Der sehr kleine Button befindet sich nicht an dem jeweiligen Filter, sondern oberhalb des Vorschaubildes. Zu den auswählbaren Filtern gehören beispielsweise die Bildentrauschung, Farbkorrektur, Monochrom-Effekte und einiges mehr. Auch die pure Rohdatenentwicklung findet sich bei diesen Filtern.

Unter dem Namen “RAW Develop” sind alle Einstellungen für die Rohdatenentwicklung zusammengefasst, wie beispielsweise Farbkorrektur und Kontrast. Außerdem können mit Schiebereglern perspektivische Fehler beseitigt werden. Leider besitzt Luminar keine Assistenten für Anpassungen dieser Art. Auch individuell platzierbare "Lineale" oder Raster sind nicht vorhanden, so dass perspektivische Korrekturen sehr langwierig sein können.

Unterhalb des Raumes, den die Filter einnehmen, ist der “Workspace” zu finden. Unter einem Workspace sind die wichtigsten Filter kombiniert und warten mit neutraler Einstellung auf den Bildbearbeiter. Einige Workspaces werden von Luminar 2018 mitgeliefert, dennoch ist das Anlegen eigener Workspaces kein Problem. So lässt sich Luminar 2018 sehr leicht auf einen eigenen individuellen Kreativworkflow konfigurieren. Das Handling der Filter ist durch Schieberegler leicht verständlich und auch an den “Doppelklick” zur Neutraleinstellung der Schieberegler wurde gedacht.

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