Photo-Plugins

Testbericht: Photo-Plugins B/W Conversion

2006-05-04 Ein farbiges Porträt wirkt erst in Schwarzweiß ausdrucksvoll. Denn nur so treten Mimik und individuelle Details deutlich hervor. Ebenso wird die besondere Struktur von Landschaften und Stadtansichten erst durch Schwarzweißschattierungen sichtbar. Sollte das Foto aber bereits bunt geknipst sein, stellt das kein Problem dar. Digitalfotografen können erfreulicherweise mühelos zwischen den beiden Modi wechseln. In den meisten Bildbearbeitungsprogrammen reicht dazu ein Knopfdruck.  (PhotoWorld)

Ein farbiges Porträt wirkt erst in Schwarzweiß ausdrucksvoll. Denn nur so treten Mimik und individuelle Details deutlich hervor. Ebenso wird die besondere Struktur von Landschaften und Stadtansichten erst durch Schwarzweißschattierungen sichtbar. Sollte das Foto aber bereits bunt geknipst sein, stellt das kein Problem dar. Digitalfotografen können erfreulicherweise mühelos zwischen den beiden Modi wechseln. In den meisten Bildbearbeitungsprogrammen reicht dazu ein Knopfdruck.
Allerdings genügt es nicht, ein Motiv einfach ergrauen zu lassen, damit es edel aussieht. Solche Aktionen lassen es oft nur farblos und damit fad erscheinen. Die Freeware B/W Conversion dagegen betont gezielt Kontraste geradeso, wie Farbfilter und verschiedenartige Schwarzweißfilme im Falle von analogen Kameras. Beispielsweise lassen sich Hauttöne gezielt abdunkeln, Wolkenhimmel dramatisch kontrastieren oder Laub aufhellen. Dabei ist der Filter denkbar einfach zu bedienen und zudem völlig umsonst.

Installation
Nachdem man den Filter heruntergeladen hat, liegt er unter dem Namen ppc2bw.zip auf der Festplatte. Windows XP entpackt solche Zip-Dateien problemlos mit einer hauseigenen Anwendung, ansonsten kann man sich mit Hilfsprogrammen wie 7-Zip behelfen. Danach liegt eine Datei mit der Endung 8bf entblättert vor dem Benutzer, ohne jedoch arbeitsfähig zu sein. Sie benötigt unbedingt ein Bildbearbeitungsprogramm als Grundlage.
Der Filter lässt sich in das professionelle Photoshop einbinden sowie in Freewares wie Irfanview oder XnView. Um ihn unter Photoshop zu nutzen, verschiebt man ihn in das Plug-in-Verzeichnis, das meist unter C:\Programme\Adobe\Photoshop 7.0\Zusatzmodule\ zu finden ist. Irfanview dagegen lädt den Filter mit dem Menübefehl "Bild - Effekte - Adobe 8bf Filter". Zuerst fügt man ihn mit "Add 8BF Filters" der Filtersammlung hinzu und kann ihn danach mit "Start selected filter" aufrufen.

Schwarzkünstler
Analoge Fotografen, die ihre ersten Schritte in die digitale Welt wagen, werden sich in der Arbeitsumgebung gleich wohl fühlen. Sie können hier zwischen immerhin sechs Schwarzweißfilmen wählen. Dabei müssen sie weder Rollfilme auf- und abspulen noch Angst vor misslungenen Experimenten haben. Die Bildvorschau zeigt, wie das Motiv beispielsweise mit einem Ilford Delta aussehen würde oder einem AgfaPan APX. Sobald das Resultat befriedigend ausfällt, drückt man auf "OK" und ist in der digitalen Dunkelkammer schon fertig.
Ebenso simpel setzt man die Fotofilter aus der Klappliste ein. Der Grünfilter etwa ist ein Klassiker, um die Hauttöne zu sättigen, der Rotfilter sorgt für theatralische Bewölkung und der Gelbfilter gibt Steine und Holz natürlich wieder. Dieselben Effekte lassen sich auch mit den Reglern für die einzelnen Farbkanäle erzielen. Doch muss man bereits etwas Erfahrung mitbringen und ein klares Bild vor Augen haben, welchen Ausdruck etwa ein Porträt erhalten soll.

Filme lassen sich mit nur einem Klick wechseln. Ebenso rasch simuliert man einen Filtervorsatz.

Farbspiele
Aktiviert man das Kästchen "Toning", dann simuliert man ebenfalls einen klassischen Filmeffekt. Denn monochrom war auch in der guten alten Zeit nicht monoton. Sepia, Blautoner und andere Kolorierungen gaben den einfarbigen Fotos ihren besonderen Charakter. Auch solche Färbungen sind mit leichter Hand durchzuführen. Das voreingestellte Sepia ersetzt man mit einem Klick auf das Farbfeld, um dann die Farbe per Schieberegler mehr oder minder stark aufzutragen.
 
Fazit
Farben und Bildpunkte sind in der digitalen Welt an keine natürlichen Gesetze mehr gebunden. Daher lässt sich auch eine schlichte Schwarzweißaufnahme ohne Maß und Ziel manipulieren. B/W Conversion bietet auch diese Möglichkeit. Doch ist fraglich, ob man das immer will, oder sich an sinnlichen Erfahrungen der analogen Vorväter orientiert. Daher beeinflusst B/W Conversion Digitalfotos so wie die bewährten optischen Filter und Filme aus dem vertrauten Foto-Universum. Dank diesen Vorgaben tappt man nicht im Dunklen, sondern malt gekonnt mit Licht und Schatten.

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